Die Digitalisierung schreitet unaufhaltsam voran und bekam nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie einen ordentlichen Schub. Für den Etailment Deep Dive gibt es dazu einen Kapitelauszug aus dem Fachbuch „Restaurant 2.0“ von Stefanie Boeck (ehemals Milcke) und Amadeus360, welcher sich mit dem richtigen Zahlungsmix für Onlineshops in der E-Commerce-Landschaft beschäftigt – mit Fokus auf die Gastronomie.
Kapitel 14) Der Perfekte Zahlungsmix: Absolute Must-haves im Online-Shop
Die Corona-Pandemie hat Gastronom:innen enorm gefordert: Von einem Moment auf den anderen wurde der Distanzhandel zur einzigen Möglichkeit, Umsatz zu generieren. Das bedeutete, in kürzester Zeit neue Konzepte aufzustellen. Vertriebskanäle mussten so schnell wie möglich flexibilisiert werden.
Klassische E-Commerce-Unternehmen haben jahrelange Erfahrung, wie sie online am besten ihre Kund:innen erreichen. Zunehmend verknüpfen sie verschiedene Online-Kanäle: Online-Shop, Online-Marktplätze und Social Media auch mit Stores vor Ort. Cross-Channel-Services wie Click & Collect sind zum Muss für exzellenten Kundenservice geworden.
Die Gastronomie dagegen hatte lange wenig Anlass, sich über den Online-Handel Gedanken zu machen: Welche Mechaniken gibt es? Was gehört zu einem funktionierenden Online-Geschäft? Die Pandemie hat aber gezeigt, dass die Gastronomie sich neu erfinden muss, um langfristig erfolgreich zu sein.
Diese Kapitel führt Sie Schritt für Schritt durch die wichtigsten Aspekte im E-Commerce. Neben essenziellen Fachbegriffen werden Stellschrauben für einen funktionierenden Online-Shop erläutert. Dieser Praxisleitfaden liefert Tipps, wie Sie ihr Business erfolgreich auf online ausweiten können. Der Fokus wird dabei auch auf die Wahl des richtigen Zahlungsmix gelegt.
E-Commerce – die wichtigsten Fachbegriffe im Überblick
Shopsystem: Die Technik hinter dem Online-Shop
Was braucht es eigentlich, um einen Online-Shop aufzubauen? Kurz gesagt: viele einzelne technische Komponenten, die unterschiedliche Aufgaben übernehmen. Ein Online-Shop muss verschiedene Funktionen erfüllen:
- Produkte (Speisen) inklusive deren Verfügbarkeit anzeigen
- Passende Informationen auf Detailseiten liefern
- Medien wie Bilder oder Produktvideos einbinden
- Einen Warenkorb korrekt berechnen
- Möglichkeiten zur direkten Bezahlung bieten
Diese Funktionen werden durch mehrere Systeme abgedeckt. Ein angebundenes Enterprise Resource Planning System (ERP) übernimmt die automatische Aktualisierung der Produktbestände. Ein Produkt-Informations-Management System (PIM) sorgt für die zentrale Pflege aller Produktdaten wie Beschreibungen und Produktnummern. Ein Content Management System (CMS) spielt Medien dazu aus. Hinzu kommt die Integration verschiedener Zahlungsoptionen für die Kund:innen. Alle essenziellen Funktionen des Online-Shops werden über das Shopsystem abgebildet. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, einen Online-Shop aufzubauen.
- Der Shop-Baukasten: Schnelle Einrichtung für alle, die bereits eine Website erstellt haben. Der Shop-Baukasten ist schnell eingerichtet und vergleichsweise günstig. Ein Online-Shop, der mittels Shop-Baukasten aufgebaut wird, lässt sich einfach in bestehende Websites integrieren. Er liefert alle notwendigen Grundfunktionen für den Online-Shop. Per „Plug-in“ sind weitere Funktionen – wie ein Blog – mit wenigen Klicks integriert.
- Professionelle Shop-Software: Mehr Flexibilität für alle, die Großes planen. Eine professionelle Shop-Software wie Magento, Shopware, Oxid eShop oder Gambio bietet individuelle Anpassungsmöglichkeiten: Design, Funktionen und Bezahlverfahren sind freier wählbar als bei Shop-Baukästen. Professionelle Shop-Software erfordert aber auch Know-how in der Webentwicklung. Eventuell benötigen Sie externe Partner:innen, die Sie beim Aufbau Ihres individuellen Online-Shops unterstützen.
- Best-of-Breed Lösung: Vollkommene Flexibilität für höchste Ansprüche. Die individuellste Möglichkeit, einen Online-Shop aufzubauen, bietet die technisch hochwertigste „Best-of-Breed“-Lösung. Dabei wählen Sie für jede Aufgabe des Online-Shops (Produktinformationen darstellen, Media-Inhalte verwalten und ausspielen, Zahlungsabwicklung etc.) die für sie beste Lösung. Die Einzelkomponenten bilden das technische Rückgrat „Backend“ des Online-Shops. Sie werden über Schnittstellen (APIs) miteinander verbunden und an die Kunden-Benutzeroberfläche „Frontend“ angebunden. Eine Best-of-Breed-Lösung stellt sehr hohe Anforderungen an technische Kenntnisse und macht den Einsatz von Experten unverzichtbar.
- Reine Gastro-Lösung: Digitale Speisekarte mit Bestellfunktion direkt vom Kassenhersteller. Aufgrund der erstmals 2020 eingeführten Lockdowns hat sich sehr schnell eine weitere Kategorie an Online-Shops herausgebildet: Digitale Speisekarten mit Bestellfunktion. Angeboten werden sie entweder von unabhängigen App-Herstellern – dann ohne Kassenverknüpfung. Das bedeutet, Sie müssen alle Bestellungen noch einmal in die Kasse eingeben. Oder Sie wechseln zu einem Kassenhersteller wie Amadeus360, der einen integrierten Gastro-Online-Shop bietet. Der große Unterschied zum Shop-Baukasten besteht in der Fokussierung auf Abholung oder Auslieferung mit eigenen Fahrern anstelle von Versand.
Wichtig: Für Gastronom:innen, die gerade erst in den E-Commerce einsteigen, gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Wollen Sie einen Shop mit Versand nutzen (zum Beispiel für eingemachte Speisen), sind Sie mit einem Shop-Baukasten gut bedient.
2. Geht es eher um Onlinebestellungen von Gerichten per Abholung oder Lieferung durch eigene Fahrer, eignet sich die integrierte digitale Speisekarte am besten.
Usability: Die Bedienfreundlichkeit des Shops
Unter Usability wird im E-Commerce die Nutzerfreundlichkeit des Online-Shops verstanden. Zur Usability zählen die folgenden Aspekte:
- technisch einwandfreie Funktionen,
- technische moderne Funktionen,
- Abdeckung aller notwendigen Funktionen (zum Beispiel Login, Filter, Suche, Warenkorb, Check-out, AGB etc.),
- ein ansprechendes, modernes Shop-Design,
- gute technische Performance des Shops (Ladezeiten, Google-Optimierung etc.).
Customer Experience: Das Kundenerlebnis beim Online-Kauf
Unter Customer Experience wird im E-Commerce das gesamte Nutzererlebnis beim Online-Kauf verstanden. Sie besteht aus der technischen Usability und allen Inhalten und Services:
- Shop-Funktionen: Orientieren Sie sich an den Bedürfnissen der Zielgruppe!
- Bestellprozess: Keep it simple and stupid – von der Produktauswahl über die Zusammenstellung
- des Warenkorbs bis zum Checkout-Prozess. Der gesamte Prozess muss übersichtlich, einfach und schnell sein.
Tipp: Zeigen Sie passende Produkte (Beilagen? Getränke?) und sparen Sie Ihren Kund:innen eine separate Suche. So lassen sich auch Zusatzverkäufe generieren.
Check-out-Prozess: Der letzte Schritt der Bestellung
Der Check-out-Prozess bezeichnet den letzten Schritt der Bestellung – also den Kaufabschluss. Er ist somit die virtuelle Kasse im E-Commerce, vergleichbar mit der Registrierkasse im Restaurant. Während des Check-outs wird der Käufer vom Warenkorb über die Wahl der Zahlungsmethode und Lieferadresse bis zum finalen Kauf geleitet.
Der Check-out ist ein wichtiger Service-Faktor, der oft zu wenig Beachtung findet. In Studien zeigt sich die Bedeutung des Checkouts: Fehlen beispielsweise Lieblingszahlverfahren der Kund:innen, steigt die Wahrscheinlichkeit eines Kaufabbruchs: „Werden die Top 3 Zahlungsverfahren nicht angeboten, bricht fast jeder dritte Kunde den Kauf ab.“ (ECC-Payment-Studie Vol. 25 – Grafik; S. 23 der ECC-Studie)
Wichtig: Gastronom:innen sollten beim Check-out genau auf die angebotenen Zahlungsverfahren – das Payment – achten!
Zahlungsmethoden und deren Zusammensetzung im Check-out
In der Gastronomie sind Bargeld und Kartenzahlungen gängig – Kartenzahlung mit steigender
Bedeutung. Im Online-Geschäft genügen Kartenzahlungen allein aber nicht. Gastronom:innen, die mit ihrem Online-Shop erfolgreich sein wollen, sollten daher verschiedene Zahlungsmethoden im Blick haben. Im folgenden Abschnitt erhalten Sie einen Überblick über verschiedene Zahlungsmethoden.
Schon gewusst? E-Payment umfasst alle digitalen Möglichkeiten der Zahlungsabwicklung. Zu den bekanntesten E-Payment-Zahlungsmethoden gehören neben Kauf auf Rechnung und SEPA-Lastschrift auch Kreditkarten und „Wallets“ wie PayPal und die Direktüberweisung.
Kartenbasierte Zahlungsarten
Es gibt zahlreiche kartenbasierte Zahlungsarten, die sich in die folgenden Kategorien einteilen lassen:
- Kreditkarte (Credit Card): Kreditkarten sind auf das Konsumenten-Kreditgeschäft ausgerichtet – mit individuellem Verfügungslimit je nach Bonität des Karteninhabers/der Karteninhaberin. Abbuchung der Beträge in der Regel einmal im Monat vom Bankkonto.
- Debitkarte (Debit Card, auch EC-Karte): Debitkarten sind für Kontoverfügungen ausgegebene Karten. Anders als bei Kreditkarten wird der Betrag direkt vom Bankkonto abgebucht.
- Consumer Card: Kreditkarten, die Privatpersonen gehören und zum privaten Gebrauch eingesetzt werden.
- Commercial Card, Corporate Card, Business Card: Kreditkarten für Mitarbeiter:innen eines Unternehmens, gedacht für Firmenausgaben und Abrechnung über eine Kostenstelle. Diese Karten haben höhere „Interchanges“, die dem Händler(!) belastet werden.
Vorteile für Gastronom:innen:
- Schnelle und sichere Zahlungsabwicklung
- Gesteigerte Kundenzufriedenheit und Spontankäufe führen zu höheren Umsätzen
- Geringer Abrechnungsaufwand
Nachteile für Gastronom:innen:
- Kosten für Kauf oder Miete des EC-Terminals
- Transaktionskosten bei jeder Kartenzahlung
- Technische Abhängigkeit
Wallets
Eine Wallet (auch Cyber-Wallet, E-Wallet oder Digital Wallet) ist eine elektronische Brieftasche. Zu den bekanntesten Wallets gehören PayPal, Google Pay und Apple Pay. Wallet-Nutzer:innen haben zwei Zahlungsmöglichkeiten:
- Sie können die Wallet vorher aufladen (Prepaid-Zahlungssystem) und damit zahlen, bis das Guthaben aufgebraucht ist.
- Sie hinterlegen ein Referenzkonto, von dem über die Wallet getätigte Zahlungen eingezogen werden. Um eine Wallet-Zahlung durchzuführen, nutzen Kund:innen einfach eine auf dem Smartphone installierte App des Zahlungsdienstleisters.
Vorteile für Gastronom:innen:
- Schnellere und einfachere Transaktion
- Geringe Transaktionsgebühren für Händler
- Marketinginformationen (z. B. Rabatte) möglich: „Data Mining“
- Integration von Location Based Services und Social Media möglich
Nachteile für Gastronom:innen:
- Kundensorgen vor Identitätsdiebstahl durch unbemerktes Scannen oder Geräteverlust
- Die Zahlungen können vom/von der Nutzer:in zurückgeholt werden – wenn die Speisen bereits konsumiert sind
Direktüberweisung/Sofort Überweisung
Eine Direktüberweisung ist eine Überweisung, die in Echtzeit erfolgt. Sowohl Belastung als auch Gutschrift erfolgen im Augenblick der Transaktion. Um eine Direktüberweisung für Kund:innen anzubieten, brauchen Sie einen Partner mit einem „Zahlungsauslösedienst“. Das sind Online-Verfahren, die die Direktüberweisung auslösen. Der/die Kund:in gibt die Login-Daten aus seinem regulären Online-Banking ein und löst mit der hinterlegten Identifizierungsmethode (PIN-/TAN-Verfahren) die Zahlung aus.
Vorteile für Gastronom:innen:
- Sofortige Gutschrift des Betrags bei den Gastronom:innen
- Schnellere Abwicklung der Bestellung durch sofortige Zahlungssicherheit
- Höchstmöglicher Komfort für Kund:innen: einfach und schnell
- Kurze Wartezeiten zwischen Bestellung und Lieferung für Kund:innen
Nachteile für Gastronom:innen:
- Einbindung von Drittunternehmen für Zahlungsauslösedienst notwendig
- Datensensibilität der Kund:innen kann zur Fehleinschätzung der Sicherheit führen – obwohl die Direktüberweisung zu den sichersten Zahlungsarten gehört!
Raten- und Rechnungskauf
Sowohl Raten- als auch Rechnungskauf finden in der Gastronomie so gut wie keine Anwendung. Bei Interesse lesen Sie gerne auf der Unzer Website nach.
SEPA-Lastschrift
Bei der SEPA-Lastschrift werden die IBAN zur Identifizierung der Konten von Kund:innen und Gastronom:inen sowie die BIC zur Kennzeichnung des Zahlungsdienstleisters verwendet.
Kund:innen wählen beim Check-out die SEPA-Lastschrift oder Einzugsermächtigung aus und geben ihre Kontodaten ein. Mit diesem Lastschrift-Mandat können Gastronom:innen bei der Bank den Einzug des vorher festgelegten Betrags beauftragen. Dienstleister wie „Unzer Direct Debit“ ermöglichen eine vollkommen automatische Abwicklung.
Vorteile für Gastronom:innen:
- Überschaubarer Aufwand und Kosten
- Sichere und einfache Zahlungsabwicklung
- Risiko für Kund:innen überschaubar und daher gute Akzeptanz der SEPA-Lastschrift
Nachteile für Gastronom:innen:
- Zahlung trifft erst nach Konsum der Bestellung ein
- Restrisiko, da Lastschriftrückgabe oder Widerruf möglich sind
Vorauskasse
Bei der Vorauskasse überweist der/die Kund:in den offenen Betrag direkt im Anschluss an die Bestellung. Diese Zahlungsart ist für den Handel mit Speisen eher ungeeignet. Auch hier finden Sie bei Bedarf Infos auf der Unzer Website: unzer.com/de/sepa-lastschrift-und-vorauskasse
Wie finden Gastronom:innen den richtigen Zahlungsmix?
Die große Auswahl an Zahlungsmethoden kann zur Herausforderung werden: Welche Zahlungsarten sollten Sie anbieten? Auf welche Anbieter sollten Sie setzen? Was erwarten Ihre Gäste? Gerade für den Start in die Welt des E-Commerce ist das richtige Vorgehen entscheidend. In diesem Abschnitt erhalten Sie Tipps zur Auswahl des richtigen Zahlungsmix.
Die genaue Zielgruppenanalyse
Schauen Sie sich Ihre Online-Zielgruppe genau an. Sie variiert unter Umständen stark von den Gästen, die Sie aus dem Lokal kennen. Welche Funktionen erwarten Online-Besteller:innen? Gibt es überhaupt den oder die Online-Besteller:in oder sind es verschiedene Zielgruppen? Das Alter der Zielgruppe kann ebenso ein Indikator sein wie das sonstige Kaufverhalten usw.
Folgende Aspekte fließen häufig in die Wahl der Zahlungsmittel ein:
- Impulsivität des Kaufs,
- Nutzung digitaler Medien und Kanäle,
- Einkommens- und Vermögenssituation.
Studien haben gezeigt, dass die angebotenen Zahlungsmethoden im Online-Shop mit der Kaufabbruchrate zusammenhängen. (vgl. ECC Payment-Studie Vol. 25) Damit Sie erfolgreich in den E-Commerce einsteigen können, sollten Sie Ihre Zielgruppe genau untersuchen:
- Wie alt sind die Besteller:innen?
- Welche Shopping-Kanäle nutzen sie üblicherweise? (Online-Shop, Social Media, Marktplätze, lokale Stores)
- Welche Zahlungsmethoden verwenden Ihre Nutzer:innen?
- Welche Zahlungsmethoden werden generell bevorzugt? © Deutscher Fachverlag GmbHKreditkartenzahlungen werden von älteren Verbrauchern deutlich häufiger beim Onlinekauf genutzt. Im Schnitt kaufen drei Viertel der Konsumenten über 50 Jahre mit Kreditkarte ein. Bei jüngeren Verbrauchern sind es hingegen nur 69 Prozent. Dafür nutzen Konsumenten unter 30 Jahren häufiger Sofortüberweisungen als Verbraucher Ü50. Eigene Darstellung nach ECC Payment-Studie Vol. 25, S. 20
Richten Sie ihren Online-Zahlungsmix sowohl nach der Zielgruppe aus als auch nach den Anforderungen Ihrer Gäste. Es gibt Zahlungsarten, die über alle Kund:innen hinweg beliebt sind. Diese sollten Sie in Betracht ziehen, um Kaufabbrüche zu vermeiden. Rechnungskauf und Lastschrift sind für digitale Speisekarten eher ungeeignet. Es bleiben von den beliebtesten Zahlungsarten also PayPal, Kreditkarte und Sofort Überweisung. Mit diesen sollten Sie sich beschäftigen.
Für Kund:innen von Amadeus360 gibt es direkte Integrationen von PayPal und Sofort-Überweisung. Kreditkarte und zahlreiche andere Zahlungsarten können über Unzer – ebenfalls bereits integriert – angeboten werden. Bitte beachten Sie, dass Sie jeweils ein Händlerkonto benötigen. Für Unzer haben wir die Konditionen mit dem Amadeus-Team vorverhandelt. Den Vertrag finden Sie direkt im Online-Shop AmadeusGo.
Zukünftige Technologien und Bedürfnisse berücksichtigen
Der richtige Online-Zahlungsmix ist auch ein wichtiger Aspekt für die Shop Usability. Deshalb sollten Sie auch zukunftsrelevante Technologien und Erwartungen der Bestellenden im Blick behalten. Neueste Studien empfehlen den Fokus auf folgenden Punkten:
- Mobil-Optimierung: Das Smartphone wird von Kund:innen zunehmend auch für Online-Shopping genutzt. Ein mobil-optimierter Check-out ist deshalb mittlerweile Pflicht. Die angebotenen Zahlungsmethoden sollten sowohl am Computer als auch auf dem Smartphone reibungslos funktionieren! © Deutscher Fachverlag GmbHMobiloptimierung ist wichtiger denn je. Schon heute wird jeder dritte Online-Einkauf mit dem Smartphone getätigt.“ (Zitat aus der ECC-Studie Vol. 25, S. 24)
Mobiler Check-out: 32 Prozent der Onlinekäufe werden mit dem Smartphone getätigt. Nur 43 Prozent der Händler bieten einen mobiloptimierten Check-out an. (Vgl. ECC Payment-Studie Vol. 25, S. 4.)
- Wallet-Lösungen: Wallets wie PayPal oder auch GooglePay und ApplePay werden immer beliebter. Sie sind schnell, einfach und jederzeit zur Hand – auch ohne Portemonnaie. Denn das Smartphone ist zum täglichen Begleiter geworden. © Deutscher Fachverlag GmbHWallet-Lösungen sind inzwischen bei den meisten Kund:innen bekannt. In der ECC-Payment-Studie gaben nahezu alle Befragten an, PayPal zu kennen oder bereits genutzt zu haben. Eigene Darstellung nach ECC Payment-Studie Vol. 25, S. 17.
Gerade in der Gastronomie bieten sich Wallets an, da sie für kleinere Beträge sowohl im Lokal als auch im Online-Shop genutzt werden können. Und auch bei Wallet-Lösungen spielt die Zielgruppe eine Rolle: Vor allem Kund:innen unter 30 Jahren nutzen Wallets wie Amazon Payments, Google Pay oder Apple Pay häufig. Während der Pandemie hat sich der Markt verändert: Wallets werden jetzt deutlich häufiger angeboten als noch 2019 – auch kanalübergreifend.
Kanalübergreifend „Omnichannel-Commerce“: Ihre Gäste erwarten eine immer stärkere Vernetzung von Restaurant und digitaler Speisekarte – das gilt auch für die gewohnten Zahlungsmethoden. Denken Sie ganzheitlich. Vernetzen Sie Ihre Kasse mit allen Verkaufsstellen und sorgen Sie für den perfekten Durchlauf einer Bestellung durch alle Stationen: Bestellung – Kasse – Küche – Abrechnung – Kund:in/Gast. Dabei können online und offline gegenseitig lernen: In Stoßzeiten könnte beispielsweise das Online-Erlebnis mit Selfordering auf den Verkauf im Lokal übertragen werden.
Der optimale Zahlungsmix – Auswirkungen auf den Handel
Der richtige Zahlungsmix ist essenziell für einen guten Online-Shop. Doch wie genau wirkt sich der optimale Zahlungsmix aus? In diesem Abschnitt zeigen wir Ihnen, was Sie mit einem optimierten Zahlungsmix erreichen können.
Während der Pandemie hat sich in der Gastronomie deutlich gezeigt: Ein Vertriebskanal reicht nicht mehr aus! Gastronom:innen, die einen Lieferdienst über die eigene Website angeboten haben, konnten mehr Bestellungen verzeichnen. Der Umsatzeinbruch war damit wesentlich geringer – insbesondere, wenn sie den neuen Service auch beworben haben. Bei den Bestellungen im eigenen Shop waren außerdem die Warenkörbe oft höher.
Viele Gastronom:innen scheuen sich noch immer, Online-Payment-Lösungen anzubieten.Oft werden hohe Gebühren als Grund genannt. Dabei beträgt die Transaktionsgebühr meist nur einen sehr geringen Prozentsatz. Die Praxis hat gezeigt, dass die höheren Warenkörbe die Kosten schnell wieder einspielen. Bietet man den Service selbst an, fallen auch die Gebühren für Plattformen wie Lieferando weg. Bereits bei wenigen Bestellungen pro Tag kann die Transaktionsgebühr durch den Umsatz um ein Vielfaches eingebracht werden.
Schon gewusst? Wagen wir einen Blick über den Tellerrand: Studien aus den USA wie „COVID-19 Impact on Restaurant Consumers – Q4 Update – 2021 Trends“ zeigen, dass Gäste zunehmend auf Lieferung und Take-away setzen. Prognosen gehen davon aus, dass Online Food Delivery in den kommenden vier Jahren bis 2025 ein Marktvolumen von knapp 7 Millionen Euro erreicht. Ein wachsender Markt, an dem Gastronom:innen mit dem richtigen Konzept teilhaben können.
Fazit: Der gastronomische Vertrieb über Online-Kanäle wird langfristig zum wichtigen Wettbewerbsvorteil. Kund:innen greifen mittlerweile in allen Bereichen zunehmend auf Online-Angebote zurück. Die Pandemie hat deutlich gezeigt, dass die Gastronomie sich wandeln muss. Gastronom:innen, die ihren eigenen Online-Shop aufbauen, erzielen deutlich mehr Umsätze. Und das nicht nur aufgrund der Pandemie, sondern auch durch generell höhere Warenkörbe. Wichtig bleibt dabei aber, auf das richtige Shop-Konzept und den richtigen Payment-Mix zu achten.
Checkliste für einen leistungsstarken Online-Shop
Shopsystem und Technik
✔ Systemkomponenten und Schnittstellen:
- Schnittstelle zum Kassensystem
- Warenwirtschaftssystem (ERP)
- Content Management System (CMS)
- Produktinformationsmanagement (PIM)
✔ Essenzielle Funktionen:
- Einteilung der Speisen in Kategorien
- Kunden-Login/Kunden-Registrierung/Gast-Bestellung
- Detailansicht von Speisen
- Warenkorb & Checkout mit Zahlungsmöglichkeiten
✔ Erweiterungen via Plug-ins möglich
✔ Hosting der Shop-Website
Check-out-Prozess und Zahlungsmix
✔ Wichtig für den Check-out:
- Freie Wahl bei den Payment-Optionen
- Lieferzeiten angeben und kurz halten
- Usability: Klarer Ablauf des Check-outs, direkte Kontaktaufnahme für Fragen, aktuelle Technik
- Daten-Minimalismus: Nur die nötigsten Daten von Kund:innen abfragen (Adresse, relevante Zahlungsinformationen)
- Cross-Selling-Angebote wie Beilagen
✔ Wichtig für den Zahlungsmix:
- Allgemein beliebte Zahlungsmethoden anbieten
- Weitere Zahlungsmethoden auf die Zielgruppe auslegen
- Zahlungsmethoden mobil optimiert anbieten
- Zahlungsmix gelegentlich prüfen & aktualisieren
Design des Online-Shops
✔ Design- und Darstellungsoptionen passend zur Marke
✔ Logischer und verständlicher Aufbau des Shops
✔ Alle relevanten Inhalte integrieren
Rechtliche Rahmenbedingungen
Der Online-Shop muss folgende rechtliche Inhalte bereitstellen:
✔ Anbieterkennzeichnung
✔ Preisangaben mit Steuerangaben
✔ Lieferkosten & Lieferzeit
✔ Kennzeichnung ausverkaufter Artikel
✔ Widerrufsrecht
✔ Datenschutzerklärung & AGB
✔ Impressum
Das Fachbuch Restaurant 2.0 sowie weitere Informationen zu den Inhalten und Autor:innen sind zu finden auf www.dfv-fachbuch.de.