Die Transformation von Walmart ist gerade im Spiegel Gegenstand einer recht martialisch daherkommenden Geschichte. Walmart ziehe in die Schlacht, es gehe um das Überleben der Kette, die Milliarden in die digitale Zukunft investiere und sich dabei nur eines nicht leiste: Sentimentalität. Wenn der stationäre Einzelhandel nicht mehr funktioniere, dann werde er die Geschäfte eben schließen, habe CEO Doug McMillon einmal gesagt. Solche Sätze zeugen von unternehmerischer Kundenorientierung. Wenn beim mit Digitalisierung fremdelnden stationären Handel dabei nicht die Alarmanlagen schrillen, ist er möglicherweise nur taub, vielleicht aber auch schon tot.
///// HANDEL NATIONAL
Lieferdienst-Start-up Getnow meldet Insolvenz an
Dem Online-Lieferdienst Getnow fehlt Geld: Der Metro-Partner hat beim zuständigen Amtsgericht in München einen Insolvenzantrag gestellt. Grund sei eine gescheiterte Finanzierungsrunde, erklärt der vorläufige Insolvenzverwalter Max Liebig von der Münchner Kanzlei Jaffé laut Lebensmittel Zeitung. Der Insolvenzverwalter sucht nun nach einem Investor für den Lieferdienst, der nach wie vor defizitär arbeitet. Getnow beschäftigt 130 Mitarbeiter an sieben Standorten im Bundesgebiet und kommissioniert seine Bestellungen in Metro-Großmärkten.
Geschäftsführer Torsten Ahlers verlässt Otto Group Media
Die Otto Group muss im Wettstreit mit Amazon einen herben Rückschlag verkraften. Der Handelsriese, der erst im Frühjahr mit seiner Tochter Otto Group Media auf breiter Front ins Marktplatzgeschäft eingestiegen ist, muss künftig auf Torsten Ahlers verzichten. Der Manager war bei dem Hamburger Unternehmen die prägende Figur beim Aufbau des Retail-Media-Geschäfts, schreibt Horizont. Jetzt will er sich offenbar anderen beruflichen Herausforderungen stellen. Erst vor knapp einer Woche war bekannt geworden, dass Björn Schäfers als Geschäftsführer der Otto Group Digital Solutions (OGDS) und von Shopping24 ausgeschieden ist.
Wie stationäre Händler trotz Online-Shopping-Boom punkten können
Der Retail Report der Zahlungsplattform Adyen reiht sich ein in den Reigen von Erhebungen, nach denen seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie Online-Shopping hierzulande deutlich beliebter geworden ist. Für den stationäre Handel gibt es aber auch gute Nachrichten: Ihm werden weiterhin gute Perspektiven attestiert.
Wie die großen Handelsketten den Online-Shopping-Boom vermasseln
"In Deutschland scheinen die großen Handelsketten weiterhin damit beschäftigt zu sein, sich erst noch die richtige Strategie für einen Markt zu überlegen, der um sie herum gerade zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate explodiert," kommentiert Peer Schader im Supermarktblog seine Beobachtungen, nach denen der deutsche Online-Lebensmittelhandel auch für den zweiten Corona-Kundenansturm nicht ausreichend gewappnet sei. Und zeigt mit Beispielen aus dem UK, Frankreich und der Schweiz, dass steigende Online-Nachfrage durchaus bedient werden kann.
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HANDEL INTERNATIONALWachstumsmarkt für deutsche Marken: Cosnova goes East!Milliarden-IPO: Alibaba-Tochter Ant Group will um den 5. November herum an die Börse
Die Ant Group, Finanzarm der chinesischen Online-Handelsplattform Alibaba, will bei ihrem Börsengang 34,5 Milliarden US-Dollar einspielen. Der IPO in Hongkong soll am oder um den 5. November stattfinden, meldet unter anderem Internet World.
///// TRENDS & TECH
Paketdienst GLS erweitert den internationalen RetourenversandBezahlmethoden: Wie Online-Dienstleister auf die Covid-19-Pandemie reagieren
Favorit der Leser
Wie müssen Händler sich auf verändertes Kaufverhalten einstellen? Antworten darauf liefert der HandelsMonitor Mega-Trends 2030+. In ihrem Beitrag Miet- und Abo-Modelle: Ist das klassische Kaufen bald vorbei? beleuchtet Gastautorin Hanna Schramm-Klein die Geschäftsmodelle Rental- und Subscription-Commerce, die sich nicht nur wegen Corona gerade aus der Nische herausentwickeln – und erklärt, woran hat es bei den ersten Versuchen mit Miet- und Abo-Modellen gehapert hat.
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