Markenrecht - Amazon riegelt Marktplatz ab:

Amazon hat offenbar Marktplatz-Beschränkungen mit Markenherstellern vereinbart und zeigt Onlinehändlern nun die rote Karte, wenn sie vom Hersteller keine Erlaubnis haben, berichtet Internet World. Die Händler sollen in einer E-Mail von Amazon kurzfristig darüber informiert worden sein, dass sie Markenprodukte nicht mehr verkaufen dürfen, wenn die Markenherstellern den Vertrieb nicht abgenickt haben.

Hintergrund: Hersteller und Kartellamt streiten seit Jahren über die Rechtmäßigkeit von Vertriebsbeschränkungen auf Marktplätzen. Zuletzt krachte es zwischen dem Sportartikelhersteller Asics und dem Kartellamt. Das Kartellamt will Beschränkungen des Internetvertriebs verhindern, Asics mit neuen Regeln aber beispielsweise sicherstellen, "dass Kunden zu jeder Zeit und an jedem Ort, wo sie Asics-Produkte kaufen, dasselbe Qualitätsniveau von Beratung und Service vorfinden." Derlei Formulierungen sollen "freischaffenden" Händlern den Garaus machen.
Nach Ansicht des Kartellamts schränken Hersteller den Wettbewerb aber zu stark ein, wenn sie Händlern die Nutzung von Online-Marktplätzen wie eBay oder Amazon ohne Ausnahme untersagen. Im Zuge von Verhandlungen hatte beispielsweise Adidas sein Verkaufsverbot über Online-Marktplätze aufgegeben.
Die neue Entwicklung könnte das Kartellamt abermals auf den Plan rufen. Der Branchenverband BVOH empfiehlt Händlern denn auch beispielsweise schon länger den Rechtsweg gegen Asics.

Jetzt lesen: Home24 startet weitere Eigenmarke, Rocket Internet startet Makler-Alternative.

Buchbranche greift Google Maps an - also quasi:

Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels hat unter buchhandlung-finden.de eine eigene Suchmaschine für lokale Buchhandlungen in Deutschland gestartet. Der Kartendienst soll rund 5000 Buchhändler anzeigen. In der Aktion darf man durchaus puren Aktionismus und Geldverschwendung für eine PR-Nummer sehen. Gebe ich schlicht "buchhandlung finden" bei Google ein, zeigen mir Suchergebnisse und Google Maps alle nötigen Informationen. Solch einen Weg dürften 90 Prozent der Deutschen wählen, minus ein paar Verbandsvertreter und T-Online-Startseite-Nutzern. Besser wäre es gewesen, die gemeinsamen Initiative von Buchbranche und Börsenverein des Deutschen Buchhandels hätte in ein paar Handreichungen für Basisleistungen rund um SEO investiert.

Home24 startet weitere Eigenmarke:

Home24 intensiviert seine Anstrengungen mit Eigenmarken und bringt mit "kollected by Johanna" eine erste gemeinsame Möbel-Kollektion mit der TV-Moderatorin Johanna Klum auf den Markt. Das lässt sich deutlich besser medial vermarkten als bisherige Eigenmarken für Matratzen. Dass Johanna Klum vor fünf Jahren Mode für Otto modelte , weiß da draußen vermutlich auch niemand mehr.

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Branche wirbt für Buchhandel.de:

Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels wirbt darum, dass Verlage auf das neue Gemeinschaftsportal der Buchbranche buchhandel.de verlinken. Ziel ist es, dass möglichst viele Verlage Kauflinks von ihren eigenen Websites auf die E-Commerce-Plattform der Buchbranche setzen, um so noch mehr Kunden für das stationäre Sortiment zu erreichen.

Rocket Internet macht auf Makler:

Mit RightHome startet Rocket Internet ein neues Start-up, das sich um das Vermieten von Wohnungen kümmern will und eine  “Alternative zum Makler” sein möchte. Als Full-Service-Agentur kümmert sich das Startup um Daten, Fotos und Exposés sowie passende Anzeigen auf Immobilienportalen. Auch bei Besichtigungsterminen und Verträgen kann man helfen. Deutsche Startups


E-COMMERCE INTERNATIONAL

Guter Schnitt für Neiman Marcus:

Der US-Händler Neiman Marcus schaffte in ersten neun Monaten des Geschäftsjahrs 2014/15 ein Umsatzplus von 5,4 Prozent auf umgerechnet 3,93 Milliarden Dollar. MyTheresa, der im Oktober 2014 übernommene deutsche Onlinehändler, steuerte rund 81 Millionen Dollar zum Ergebnis bei. Im dritten Quartal erreichte Neiman Marcus ein Umsatzplus von 5,2 Prozent auf 1,22  Milliarden Dollar und einen Nettogewinn von knapp 20 Millionen Dollar. TextilWirtschaft


Kellog plant Food-Abo:

Kellog will offenbar Flakes und Müsli per Abo an den Mann und die Frau bringen. Mitbewerber General Mills hat in den USA aber sein vor rund zwei Jahren gestartes Abo-Angebot "Nibblr" inzwischen wegen Erfolgslosigkeit gerade wieder eingestellt. Bloomberg / Star Tribune


E-COMMERCE PRAXIS

ebay - Kauf auf Rechnung:

eBay bietet ab 29.Juni allen Verkäufern die Option "Kauf auf Rechnung". Die Option lässt sich nur für alle Artikel ein- oder abschalten. TMTA


DIGITALE TRENDS & FAKTEN

 

Zahl des Tages: Das nennt man dann wohl Rohrkrepierer. Yapital, kriselendes Payment-Fehlinvestment der Otto Group, soll trotz zig Handelspartnern (bspw Rewe) und jahrelang hochspuriger  Ankündigungen gerade einmal auf 100.000 Nutzer kommen. Laura de la Motto, Bankenkorrespondentin des Handelsblatts, nennt die Zahl via Twitter.

Lesetipp des Tages: Digitale Vorreiter im Einzelhandel stellt Matthias Hell in seinem zweiten Band "Local Heroes" (pdf) vor. Diesmal kann man in der Publikation zehn neue Portraits, Updates zu den Fortschritten von zehn Local Heroes aus dem ersten Band und fünf Beispiele besonders innovativer Dienstleister nachlesen. Die Fortsetzung der Local Heroes wirft nun unter anderem einen Blick auf Emmas Enkel, Fashion for Home, Mister Spex und MyMuesli sowie 11teamsports, Gravis, Media-Saturn, Koffer24 und MyParfum. Die Veröffentlichung wird unterstützt vom HDE und eBay.
Grafik des Tages: Das WSJ hat mal aufgemalt, in welchen Bereichen Uber aktiv ist. 


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