Klopapier, immer Klopapier: Warum hamstern die Leute nur Klopapier? Kann man nicht essen und soooo besch... ist die Lage doch gar nicht. Psychologen haben mehrere Erklärungen: Wir können nicht wirklich viel tun gegen die unsichtbare Gefahr Virus, Toilettenpapier vermittelt aber Sicherheit und damit das gute Gefühl, Corona nicht ganz ausgeliefert zu sein. Möglicherweise kämpfen Hamsterer gegen ein indifferentes Ekelgefühl. Wirtschaftswissenschaftler führen schließlich den Zero-Risk-Bias an: Wir möchten Kontrolle haben, verfügen aber meist nur über begrenzte Mittel dafür. Also kaufen wir Toilettenpapier, weil das billig ist und sowieso gebraucht wird. Wäre also sowas wie eine rationale Übersprungshandlung. Klingt alles irre, aber selbst Amazon muss reagieren ...
Amazon konzentriert sich
Zuerst in den USA, jetzt auch in Deutschland: Amazon limitiert seine Dienstleistung "Fulfillment by Amazon" und konzentriert sich im Gegenzug auf die Auslieferung stark nachgefragte Nahrungs-, Haushalts- und Sanitäts- oder Kosmetikartikel. Bestellungen mit diesen Produkten werden in den Lagern vorrangig behandelt, außerdem können Marktplatz-Verkäufer andere Produkte nicht mehr an die Lager liefern. So reagiert der Marktplatzbetreiber laut Revoic auf die Hamsterverkäufe der letzten Tage. Seltener bestellte Produkte werden nachrangig behandelt und später ausgeliefert. Ausbleibende Lieferungen und spätere Lieferungen wirken aber in den automatisierten Lagern negativ auf den so genannten Inventory Performance Index, Händler werden folglich heruntergestuft. Amazon hat nach eigenen Angaben noch keine Lösung für dieses Problem gefunden. Marktplatzverkäufer sollten daher - so möglich - auf Eigenversand umstellen, wenn sie im Geschäft bleiben wollen.
Flixbus und Blablabus bremsen ab
Weil Passagiere zu eng nebeneinander sitzen und das Ansteckungsrisiko zu groß ist, stellen Flixbus und Konkurrent Blablabus ihre Fahrten in Deutschland und ins Ausland ein, berichtet das Handelsblatt. Die Unternehmen reagieren damit auf eine Anweisung der Bundesregierung. Beide Unternehmen sind nicht ganz abhängig von den Bussen, Flixbus schickt seinen Flixtrain weiter auf die Reise und Blablabus macht auch Umsatz mit der Vermittlung von Mitfahrgelegenheiten, die aber sicher ebenfalls zurückgehen werden.
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Digitalisierung in der Praxis
Wie sieht die Digitalisierung des Handels in der Praxis aus? Fragen Sie sich auch, mit welchen Lösungen Sie Ihre Unternehmensziele am besten erreichen? Wir stellen Ihnen ganz konkrete Digitalisierungsstrategien für den Handel vor und zeigen, welche Vorteile diese für die Unternehmen bringen. Von 360°-Omnichannel-Handel in Echtzeit bis hin zu Direct-to-Customer-Vertrieb - hier finden Sie alle Szenarios im Überblick.
///// INTERNATIONAL
Zara & Co wächstEin Umsatzplus von 8 %, die Gewinne stiegen indes um mehr als 9 %: Inditex, der spanische Mutterkonzern von Zara, Pull & Bear, Massimo Dutti und anderen Modemarken, ist zufrieden über das Wachstum im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019/2020. In realen Zahlen liest sich das so: 4,8 Milliarden Euro Gewinn bei 28,3 Milliarden Umsatz. Besonders stark wachsen die Einnahmen online – um 28 % auf 3,9 Milliarden Euro. Allerdings leidet der spanische Modekonzern jetzt unter Corona: Weltweit 3.785 Filialen geschlossen, berichtet Fashionunited, allein in den ersten Märzwochen sanken die Erlöse um 25 %. Aua.
Börse geht online
Nach zwei Corona-Fällen auf dem Parkett schließt New York bis auf Weiteres die Börse und lässt nur noch online handeln, hat Gründerszene erfahren. Anleger lieben zurzeit die Aktie von Zoom und Tesla wird gezwungen, seine Mitarbeiter nach Hause zu schicken: Auto bauen sei keine überlebenswichtige Aufgabe, meint der Staat Kalifornien.
///// TRENDS & TECH
Preise richtig auszeichnen
Einkaufen im Team
Pinduoduo gilt als ganz heiß im Handel – Exciting Commerce empfiehlt daher, sich mit dem chinesischen Unternehmen und seinen Möglichkeiten zu beschäftigen, zumal Pinduoduos Erklärungen jetzt endlich auch auf Englisch erschienen sind. Das Prinzip kennen wir schon von Letsbuyit.com: Ja, das waren die mit der Ameise, die in der ersten Online-Welle Verbraucher motivieren wollten, gemeinsam einzukaufen und Mengenrabatte zu ergattern. Gute Idee, kam damals aber offensichtlich zu früh, es fehlten die Möglichkeiten, Gruppen zu organisieren. Pinduoduo setzt dafür auf Social Media und Messenger. Scheint jetzt zu funktionieren – weit über 500 Millionen Menschen nutzen Pinduoduo, die Plattform dürfte bald in Europa für Furore sorgt: also aufpassen und ausprobieren!
Favorit der Leser
E-Commerce wächst und wächst, doch statistisch wird er gerne klein gerechnet, weiß Etailment-Experte Gerrit Heinemann. Die wahren Fakten zur Plattformökonomie und zum Online-Handel.