Media-Saturn: Führungskrise, Umsatzkrise. Bei Media-Saturn knirscht es gewaltig. Wenige Tage nach dem plötzlichen Abgang von Unternehmenschef Horst Norberg wird deutlicher, wie kränkelnd die Metro-Tochter ist. Für das Gesamtjahr wird nur noch mit einem Gewinn vor Zinsen, Steuern und Sonderfaktoren in etwa auf Vorjahresniveau gerechnet. Wenn es gut läuft. Und das im WM-Jahr!

Gut lief es im ersten Halbjahr ganz und gar nicht. In Deutschland lag der Umsatz mit nun 5,4 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2,5 % unter Vorjahresniveau, im zweiten Quartal allein sogar 5,8 %. Flächenbereinigt steht im 2. Quartal sogar ein Minus von 6,7 Prozent in der Bilanz. Online legte Media-Saturn mit großen Mühen um 35 Prozent auf 0,8 Milliarden Euro zu und macht damit nun rund 7 % des Gesamtumsatzes im Web. Nach dem Abgang von Norberg muss Metro-Vorstandsmitglied Pieter Haas nun als Interims-Nachfolger neuen Schwung bringen. Metro-Bilanz
Jetzt lesen: Alibaba verhilft Shoprunner nach China, Amazon weitet Sonntagszustellung aus, Apple plant Mega-Übernahme.
Kaufhof: Gar nicht so feierlich läuft es auch beim Kaufhof. Iim ersten Halbjahr ging der Umsatz um 0,4% auf 1,7 Milliarden Euro zurück. Online legte Kaufhof immerhin um 75% zu, macht im Web nun 39 Millionen Euro. Ganz schön für einen kleinen mittelständischen Onlineshop. Metro-Bilanz
MyToys: MyToys, mit Mirapodo (Schuhe) und Ambellis (Damenmode) schon auf Multishop-Kurs, launcht eine neue Marke names Lapurisa für den Beauty-Bereich. Unter dieser Flagge dürfte demnächst ein weiterer Sub-Shop segeln. Auch Limango könnte Teil des Multi-Shop-Konzepts werden. Neuland
Tom Tailor: Die Tom Tailor Group hat die Erlöse im ersten Quartal um 6% auf 208,7 Millionen Euro gesteigert. Online konnte die Gruppe um über 40% auf 11,1 Millionen Euro zulegen. Die roten Zahlen sind im Vorjahresvergleich kleiner geworden, liegen aber immer noch bei einem Minus von 6,7 Millionen Euro. Fashion United
Onlinehandel: Im 1.Quartal erzielte die Branche der Online- und Versandhändler laut Branchenverband bevh einen Umsatz von 11,1 Milliarden. Euro und legte damit um 4,2 % im Vorjahresvergleich zu. 83,3 % des Umsatzes kommen aus dem E-Commerce, plus 6,6 %.
Mode legte um knapp 10 % zu, Bücher verloren 20 %, Unterhaltungselektronik/Elektronikartikel gewannen 21,4 %, Schuhe liegen bei einem Plus von rund 46 % und Haushaltsgeräte bei plus 12 %.
Retouren: 74 % der Onlinekunden haben schon einmal bestellte Waren zurückgeschickt. 36 % haben zumindest ab und an ohne Kaufabsicht im Internet bestellt. Knapp jeder Dritte will auch weiterhin nur in Shops mit kostenloser Retoure einkaufen. 40 % wollen sich den Einkauf genau überlegen, wenn der Rückversand kostenpflichtig ist. Das zeigt eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Hightech-Verbands Bitkom. Studie als pdf Mehr zum Thema Retouren lesen Sie auch in unserem aktuellen e-map whitepaper "Logistik". Es steht jetzt zum kostenlosen Download bereit.
Autoteilehandel: Die Autoreifen der Deutschen kommen immer öfter aus dem Webshop zum Kunden gerollt. Das Jahresumsatzvolumen für Autoteile und Autoreifen via Internet liegt mittlerweile bei über zwei Milliarden Euro. Die Zahl der Autoteilekäufer im Internet nimmt weiterhin deutlich zu. Im Reifensegment liegt die Zuwachsrate gegenüber dem Vorjahr bei rund 20 Prozent. Die Zahlen nennt der AutoTeileOnlineMonitor (ATOM) von TNS Infratest.
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Sony: Sony schließt seinen E-Book-Store und läutet damit auch das Ende des Sony Readers ein. Kunden lotst Sony künftig zum E-Reader Kobo der Konkurrenz. Buchreport
Alibaba: Kann man mit Hilfe von Alibaba in den chinesischen Handel einsteigen? Diese Frage stellen sich auch deutsche Händler. Also künftig hinschauen, was ShopRunner macht. Der Amazon-Rivale will über Alibaba in China als Händler auftreten. Die Kooperation dürfte nicht allzu schwer gefallen sein. Alibaba ist mit knapp 40 Prozent an ShopRunner beteiligt. Rund 100 Marktpartner von Shoprunner in den USA werden sich an dem Testballon beteiligen können. Die Logistik übernimmt Alibaba. Forbes Internet Retailer
eBay: Weg vom Online-Auktionshaus - zurück zum Onlline-Auktionshaus. Der Marktplatz will Live-Auctions regenerieren und damit am Kunstmarkt andocken. Fundament dafür ist eine Kooperation mit dem Technologieanbieter und Spezialisten für Auktions-Software Invaluable. Ebay will dafür ein spezielles Portal starten und Auktionen auf Live-Plattformen wie AuctionZip.com bewerben. Business Wire
Amazon: Wir klingeln auch Sonntags, heißt es künftig für Amazon in 15 weiteren US-Städten. Bislang bot Amazon diesen Dienst in Zusammenarbeit mit USPS in in Los Angeles und New York an. Weitere Städte sollen folgen.
Amazon II: Amazon testet Amazon Fresh in den USA mit unterschiedlichen Preismodellen.
Wer beispielsweise in Seattle 300 Dollar im Monat ausgibt, bekommt die Lieferung für lau und kann zudem „normale“ Produkte mit einkaufen. Amazon Strategies hat es ausprobiert.
FedEx: FedEx will ab 2015 auch kleinere Pakete nicht mehr nach dem Gewicht, sondern nach den Maßen berechnen. Internet Retailer
Digitale Praxis:
Produktseiten: Augenfutter und Inspiration. Konversionskraft hat 21 internationale Beispiele für bessere Produktdetailseiten zusammengestellt.
Anprobe: Beim Zalando-Spin-off Zalora können Kunden Mode nun virtuell anprobieren. Die Technik kommt von Virtusize. Die Technik nutzt auch Asos. WWD
Digitales Wissen:
Apple: Apple plant eine Mega-Übernahme. Für 3,2 Milliarden Dollar will der Konzern den Musikspezialisten Beats übernehmen. Es wäre die größte Übernahme in der Apple-Firmengeschichte. Beats, vom Hip-Hop-Star Dr. Dre mitgegründet, baut unter anderen die kultigen Kopfhörer mit dem roten „b" und verfügt auch über einen Streaming-Dienst für Musik. The Verge
Digitale Trends & Fakten:
Zahl des Tages: eBay positioniert sich deutlicher als Plattform für den grenzüberschreitenden Handel und hat deshalb einmal zusammengerechnet, in wie viele Länder deutsche Händler bei eBay exportieren. Es sind 210. Österreich und die Schweiz sind die wichtigsten ausländischen Absatzmärkte für deutsche eBay-Händler, gefolgt von den westlichen Nachbarn Niederlande und Frankreich. Im Mittelfeld der Top 10 liegen Italien, Dänemark und Polen. Auf den Rängen acht bis zehn folgen die Käufer aus Belgien, Tschechien und Luxemburg.
Lesetipp des Tages: Jetzt. Gleich. Sofort. Der Kunde hat es eilig. Das stellt die Logistik vor neue Herausforderungen. Doch welche Erwartungen hat der Kunde genau? Wie sehen Antworten der Dienstleister aus? Chancen zur Optimierung gibt es nämlich entlang der gesamten Lieferkette. Über Stellschrauben und Optionen - auch für den Handel selbst - informiert unser e-map whitepaper "Logistik".
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