Das Neueste aus der Welt des E-Commerce: Jeden Morgen kurz vor 9

Amazon: Erledigt Amazon die Logistik demnächst in Eigenregie? Experten gehen schon länger davon aus, nun bekommen die Spekulationen durch Äußerungen von Rico Back, dem CEO von General Logistics Systems (GLS), in der "Welt" neue Nahrung. "Die Mengen reichen bei Amazon in jedem Fall aus, um einen eigenen Paketdienst aufzumachen", so Back. Ansätze zu einer solchen Strategie sind in den USA bereits zu erkennen. Durch seine Größe setzt Amazon die Logistikdienstleister preislich bereits stark unter Druck. "Unsere Existenzberechtigung haben wir dadurch, dass wir die Paketzustellung besser und auch noch günstiger machen können als die Onlinehändler", sagt Back. Aber gilt das auch noch für Amazon?

Jetzt lesen: Jetzt wird bei Amazon richtig gestreikt, Karstadt tritt aufs Gaspedal.

Mehr Amazon: In Deutschland wird's jetzt richtig ernst: Ver.di hat laut Der Handel nach den Warnstreiks erstmals zu einem mehrtägigen Streik aufgerufen. Im Versandlager Bad Hersfeld und am Standort Leipzig soll die Belegschaft am Montag und Dienstag dieser Woche die Arbeit niederlegen, teilte die Gewerkschaft in der Nacht von Samstag auf Sonntag mit.

 

Zitat des Tages: "Da ist mächtig Druck auf dem Kessel." Bernhard Schiederig von Ver.di Hessen laut Der Handel zur Streikbereitschaft der Amazon-Mitarbeiter

Karstadt: "Sehr aufregende Entwicklungen" hat Noch-Vorstandschef Andrew Jennings laut LZ-Net angekündigt. Der angeschlagene Warenhauskonzern werde neue Marken einführen und im September und Oktober eine nationale Werbekampagne starten. "Wir werden in den kommenden Monaten das Tempo unseres Marathons steigern", so Jennings zum laufenden Umbauprozess. 


Otto: "Bye-bye Otto-Katalog!" - so formuliert es Bild.de etwas voreilig. Aber klar, es ist ja nichts Neues: Der gedruckte Hauptkatalog des Hamburger Versandhändlers wird in den nächsten Jahren veschwinden - nur der genaue Zeitpunkt steht noch nicht fest. "Im Augenblick ist der Katalog noch rentabel", erklärt Otto-Sprecherin Ulrike Abratis. Mehr als 80 Prozent des Umsatzes würden aber mitterweile über das Internet gemacht.

Topdeals: Nicht viel Freude hatten die Investoren Dirk Ströer und Jens Kunath am Gutschein-Portal. Laut Deutsche-Startups haben sie ihre Anteile verkauft. Alleiniger Eigentümer ist nun der ehemalige Apprupt-Macher Benny Schilling. Topdeals war in der Vergangenheit vorgeworfen worden, bei Auktionen die Preise über eine Bietsoftware nach oben getrieben zu haben.

 

Amerano: Der Online-Maßschneider ist nun ein Familienunternehmen. Wie Exciting Commerce mit Verweis auf die Amerano-Website berichtet, hält die Familie von Grünberg nun knapp 90 Prozent der Anteile an dem Onlineshop, der bislang zu Ottos Inkubator Project A Ventures gehörte. Mit der neuen Struktur soll das Unternehmen "nachhaltig" wachsen können. "Dieses traditionsbewusste Konzept steht dem kurzlebigen Charakter sog. ,Start-Ups' fundamental entgegen", lässt Amerano verlauten. 

WirWinzer: Eine Finanzierungsrunde im sechsstelligen Euro-Bereich hat das Münchner Start-up laut Gründerszene abgeschlossen. Investiert haben die Check24-Gründer Heinrich Blase und Kostas Pyliouras. Der Online-Weinhändler arbeitet mit rund 200 Weingütern zusammen. 

 

Walmart: Im E-Commerce soll es jetzt so richtig los gehen - kündigte jedenfalls laut LZ-Net Vorstandschef Mike Duke auf der Hauptversammlung an. Der US-Handelskonzern teste bereits Same-Day-Delivery. Zudem können die Kunden mittlerweile über die Handy-App "Scan and Go" Selbst-Checkout im Laden vornehmen. Und: Die Suchfunktionen auf walmart.com seien verbessert worden. Walmart arbeitet an einer Multichannel-Strategie für seine Läden: "Wir machen aus Walmart auch einen Showroom für Onlineshopper", so Duke. Es wird nicht einfach sein, den Rivalen Amazon herauszufordern: Er unterbietet die Walmart-Preise in den USA regelmäßig um bis zu 10 Prozent.

Online-Couponing: Der britische Online-Marketing-Verband IAB hat die Richtlinien für Werbenetzwerke erneuert. Damit soll laut Shopbetreiber vor allem mehr Transparenz in puncto Couponing erreicht werden. Nach dem Bericht fließen bereits 70 Prozent der Budgets im Performance-Marketing in den Versand von Gutscheinen und Rabattcodes. Und es tummeln sich nach wie vor viele schwarze Schafe in der Branche, die zum Beispiel abgelaufene Gutscheine verschicken.

Agof: Die Reichweitenmessung der Arbeitsgemeinschaft Online-Forschung (Agof) können nun auch Nicht-Werbeträger nutzen. Damit können auch Onlineshops am Agof-System teilnehmen und detaillierte Informationen über die Besucher ihrer Website bekommen. 


Zahl des Tages: Der Gesamtumsatz im europäischen E-Commerce ist 2012 um 16,6 Prozent auf umgerechnet 302,2 Milliarden Dollar gestiegen. Laut Retailing Today wächst der europäische Markt damit schneller als der amerikanische (USA: plus 15,9 Prozent).


Grafik des Tages: Mobile Payment hebt ab bei Business Insider


Lesetipp des Tages: Kassenzone über das Otto-Projekt Collins

 

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