Jetzt lesen: Bei Amazon gehen die Streiks weiter, Otto Group zufrieden mit Collins, Zalando europäisch
Amazon II: Die Streiks gehen weiter. Wie Ver.di am Donnerstag mitteilte, werden Beschäftigte ihre Arbeit zwei Tage lang einstellen. Dies soll an den Standorten Bad Hersfeld und Leipzig geschehen. Für den heutigen Vormittag sind zudem Kundgebungen angekündigt, in Leipzig wird Ver.di-Chef Frank Bsirske erwartet. Laut Bsirske sollen die Streiks bis zum Ende der Spätschicht am Samstag andauern. Ver.di will bekanntlich für die Amazon-Mitarbeiter einen Tarifvertrag auf Basis des Einzelhandels erkämpfen, Amazon hält eine Entlohnung nach Logistik-Muster für angemessen und lehnt Tarifverhandlungen ab.
Otto Group: Sehr zufrieden mit dem Start des Collins-Projekts (About You, Edited.de, Sistersurprise.de) ist Group-Chef Hans-Otto Schrader: Collins habe die Erwartungen in puncto Zeit, Qualität und Budget übertroffen, so dass ein „Break-even im Jahr sechs“ realistisch sei, sagte der Manager der TextilWirtschaft. Zum geplanten Umsatz will sich der Konzern nicht äußern. Erste Zahlen zur Young-Fashion-Plattform About You hat Hannes Wiese, Mitglied der Geschäftsleitung von Collins, im Otto-Group-Blog genannt. Danach lag die Zahl der Klicks in der ersten Woche im „deutlich sechsstelligen Bereich“. Die App „You & Idol“ kam innerhalb eines Tages auf knapp 70.000 Besucher. Zudem haben laut Wiese über 100 Entwickler und Kreative neue Apps angemeldet.
Zitat des Tages: "Die Träume der Jeff Bezoses und Mark Zuckerbergs dieser Welt sind nicht die Träume der Leser." Der Wirtschaftsjournalist und Technologiekritiker Nicholas Carr laut Buchreport auf der "Digital Book 2014"
Zalando: Sagt anders als viele Parteien ja zu Europa und legt sich eine europäische Rechtsform als "Societas Europaea" (SE) zu. "Zalando ist ein europäisches Unternehmen", betont Rubin Ritter, Mitglied des Zalando-Vorstandes. "Wir sind in 15 europäischen Märkten tätig, erzielen mehr als die Hälfte unserer Umsätze außerhalb von Deutschland und unser Team wird immer internationaler." Die neue Rechtsform habe keine Auswirkungen auf das laufende Geschäft oder den Unternehmenssitz Berlin. In den Aufsichtsrat der neuen SE zieht Kai-Uwe Ricke, der ehemalige Vorstandschef der Deutschen Telekom, ein. Zeitgleich wird Martin Weber, General Partner beim Zalando-Investoren Holtzbrinck Ventures, aus dem Aufsichtsrat ausscheiden.
Amazon III: Auf eine lange Auseinandersetzung mit dem Verlag Hachette stellt sich der E-Commerce-Riese laut LZ-Net ein. ""Obwohl wir weiterhin optimistisch sind und hart daran arbeiten, so schnell wie möglich eine Lösung zu finden, sind wir nicht davon überzeugt, dass der Konflikt schnell gelöst wird", so Amazon. Die bisherigen von Hachette vorgeschlagenen Konditionen seien nicht akzeptabel. Amazon feilscht mit Hachette und anderen Verlagen um Rabatte und bestraft deren Weigerung unter anderem mit verzögerter Lieferung bestellter Bücher.
Amazon IV: In den USA wird laut Internet Retailer das Angebot an spezialisierten Nischen-Shops ausgebaut. Unter der neuen Rubrik "Amazon Collectible Coins" können Numismatik-Fans seltene Münzen erstehen. Ähnlich wie bei Shops für Wein, Kunst oder Memorabilia tritt Amazon hier nicht selbst als Verkäufer auf, sondern die Anbieter der Amazon-Marktplätze.
Retouren: Am 13. Juni tritt die neue EU-Richtlinie in Kraft, die es Onlinehändlern erlaubt, ihren Kunden bei Rücksendung die Versandkosten zu berechnen. Aber die großen Versender kümmert's nicht. "Die kostenlose Rücksendung retournierter Artikel bleibt für die Unternehmen der Otto Group als Serviceleistung ein Vorteil unseres Geschäftsmodells", verspricht Thomas Voigt, Direktor Wirtschaftspolitik und Kommunikation der Otto Group. Ähnlich haben sich auf Nachfrage von "Bild" auch Amazon, C&A, H&M, Lidl, Mytoys und Zalando geäußert. Allerdings schränkt Conrad-Chef Jörn Werner ein: "Sollten kostenpflichtige Retouren zum Standard werden, werden wir die Situation überdenken."
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DPD: Der Paket- und Expressdienstleister macht nun auch den Samstag zu einem regulären Zustelltag. Erste Testläufe seien bereits erfolgreich abgeschlossen. Ab nächsten Herbst will DPD für 30 Prozent der Bevölkerung eine Samstagszustellung anbieten, im Frühjahr 2015 soll dies in ganz Deutschland flächendeckend möglich sein. DPD will zudem den grenzüberschreitenden B2C-Service verbessern. Ein integriertes System soll in Deutschland, Österreich und den Benelux-Staaten ermöglichen, dass die Paketshops auch im grenzüberschreitenden Verkehr als alternative Zustellpunkte und als Abgabestellen für Retouren genutzt werden können. Das System soll künftig auf die Schweiz und Frankreich ausgeweitet werden.
Alibaba: Der chinesische E-Commerce-Riese investiert in die Logistik. Laut IT Times will Alibaba mit umgerechnet knapp 250 Millionen US-Dollar bei Singapore Post einsteigen. Die beiden Unternehmen sollen den Aufbau einer internationalen E-Commerce-Logistikplattform planen.
Onet: Das polnische Online-Portal, Teil der Unternehmensgruppe Ringier Axel Springer Media, baut sein Portfolio aus. Onet übernimmt das Shopping-Vergleichsportal Skapiec.pl und Opineo.pl, eine Website für Produktvergleiche. Ringier Axel Springer Media wurde 2010 gegründet, um die Aktivitäten der beiden Anteilseigner Ringier und Axel Springer in Mittel- und Osteuropa zu bündeln.
Schweizerische Post: Die E-Commerce-Aktivitäten werden ausgebaut. Laut Cash.ch bietet die Schweizerische Post kleineren und mittleren Onlinehändlern nun die gesamte Palette an Dienstleistungen an, von der Lagerung über die Bestellung bis zur Auslieferung der Waren. Abgewickelt werden die Services über das neue Logistikzentrum Yellow Cube in Oftringen. Bisher konnten Kunden lediglich einzelne Teilbereiche des E-Commerce-Bereichs der Post nutzen, etwa das Marketing, den Versand oder die Zahlungsabwicklung. Nun kommen Lagerung und das Verpacken der Waren hinzu, womit das Servicepaket komplett ist.
Unister: Das auf Reiseportale spezialisierte Leipziger Onlineunternehmen macht seine Tochterfirma Portalservice dicht. Laut W&V soll das Unternehmen mit seinen 120 Mitarbeitern zum 30. Juni 2014 geschlossen werden. Portalservice bietet Callcenter-Dienstleistungen an. "Auch nach fünf Jahren gelang es unter anderem wegen des hohen Wettbewerbsdrucks in diesem Geschäftsfeld leider nicht, schwarze Zahlen zu schreiben", wird Unister-Sprecher Konstantin Korosides zitiert.
Xing: Macht es dem Nutzer nun noch einfacher, seine Vita zu platzieren. Nach der Übernahme von Lebenslauf.com ist dessen Service laut Meedia auf Xing kostenlos nutzbar. Lebenslauf.com, bislang kostenpflichtig, zählt bereits Hunderttausende Nutzer.
Digitale Trends & Fakten:
Zahl des Tages: 42 Prozent der Europäer kaufen mittlerweile mobil ein, wie eine ING-Studie ergibt. Mit 23 Prozent führt der Einkauf von Kleidung vor Elektronik (21 Prozent).
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