Clouddienste von Amazon, Telekom und Microsoft kennen alle. Gestern nun lernen wir, dass in diesem Geschäft ein weiterer großer Anbieter mitmischt, dessen Ausfall auch die Webseiten der großen Online-Händler offline setzen kann. Die Rede ist von Fastly, einem Clouddienst, der Inhalte von Internetseiten zwischenspeichert, damit sie schneller abgerufen werden können. Der aktuelle Ausfall war wohl ein Konfigurationsfehler und wurde innerhalb einer Stunde behoben. Bedenklich ist er trotzdem, denn er zeigt die Verwundbarkeit der Online-Welt im großen Stil.
///// HANDEL NATIONAL
Bundeskartellamt prüft Geschäftsbedingungen von Lieferando
Gerade hat der Bundesgerichtshof die Bestpreisklauseln des Hotelportals booking.com verboten, nun ist das Bundeskartellamt dem Essenslieferdienst Lieferando auf den Fersen. Im Fokus: Die Geschäftsbedingungen für Gastronomen. Auch in diesen findet sich eine Bestpreisklausel, die besagt, dass Gastronomen ihre Produkte nirgendwo günstiger anbieten dürfen als bei Lieferando. Aus ähnlichen Untersuchungen ist bekannt, dass das Kartellamt Bestpreisklauseln kritisch gegenübersteht, denn sie schwächen laut der Behörde unter anderem den eigenen Online-Vertrieb der Anbieter.
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About You nennt Details zum Börsengang
In der kommenden Woche will der Hamburger Modehändlers About You an die Börse, gestern nannte das Unternehmen nun seine Ziele fürs Frankfurter Parkett: Die Preisspanne pro Aktie wurde auf 21 bis 26 Euro festgesetzt. 28,6 Mio. neue Aktien aus einer Kapitalerhöhung sowie bis zu 8,4 Mio. bereits bestehende Scheine von Alteigentümern sollen platziert werden, darin enthalten sind mögliche Mehrzuteilungsoptionen. Werden diese Greenshoe-Option vollständig ausgeübt, sollte das Angebot insgesamt zwischen 776 und 941 Mio. Euro einspielen, wovon About You 600 Mio. erhalten soll. Der Börsenwert der Otto-Tochter wird nach der Kapitalerhöhung zwischen 3,6 und 4,4 Mrd. Euro betragen.
Jeder zehnte Käufer Opfer von Produktfälschungen
Laut einem Bericht des Handelsblatts ist in der Corona-Krise die Zahl der Produktfälschungen stark gestiegen. Jeder zehnte Käufer sei bereits Opfer von Plagiaten geworden, darunter vermehrt auch Medikamente. Die Fälschungen beträfen nicht mehr nur Luxusgüter, sondern alle Produktbereiche und könnten im schlimmsten Fall lebensgefährlich sein.
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HANDEL INTERNATIONALUS-Präsident setzt bei erster Europareise Lieferketten auf die TagesordnungAb kommenden Donnerstag ist US-Präsident Joe Biden auf seiner ersten Europatour und will mit den Verbündeten und seinen Gesprächspartnern auch die Schwachstellen der internationalen Lieferketten besprechen, berichtet die Deutsche Presseagentur (DPA). Es gelte diese zu verringern und unabhängiger von Rivalen wie China zu werden. Die in der Pandemie zu Tage getretenen Probleme gefährdeten die wirtschaftliche und nationale Sicherheit der USA. Biden kündigte die Bildung einer „Handelseinsatztruppe" an. Schuld an der aktuellen Situation seien unfaire Handelspraktiken anderer Länder sowie ein nicht auf Nachhaltigkeit ausgerichtetes Wirtschaftsmodell.
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Click to Pay und Scheme Tokens: Die neuen E-Commerce-Features von Visa, Mastercard, AMEX & Co.
Trotz der herausfordernden Situation in den vergangenen anderthalb Jahren sind die weltweit führenden Kreditkartenunternehmen in puncto Entwicklung nicht untätig gewesen. Für das E- und M-Commerce-Geschäft bringen sie im Jahr 2021 zwei vielversprechende Produkte auf den europäischen Markt: Ein System zur End-to-End-Tokenisierung von digitalen Debit- und Kreditkartenzahlungen sowie ein gemeinschaftlich betriebenes, digitales Karten-Wallet. Mehr
Alibaba Cloud stellt neue Livestreaming-E-Commerce-Lösung vor
Beim unternehmenseigenen Cloud-Summit kündigte Alibaba gestern zwanzig neue Produkte an, darunter ein Cloud OS-Upgrade sowie eine Cloud-native Datenbank. Eine neue Livestreaming-E-Commerce-Lösung soll Händler:innen jedweder Größe dazu befähigen, ihre eigenen interaktiven Live-Kanäle zu starten und damit ihre Kunden mit personalisierten Online-Einkaufserlebnissen zu beglücken. Das in der Pandemie-Zeit sehr beliebt gewordene Format, werden auch nach der Krise florieren, ist Alibaba überzeugt. Auf dem Summit kündigte das Unternehmen außerdem an, über die nächsten drei Jahre eine Mrd. US-Dollar in vielversprechende Start-ups in Asien zu investieren, sein erstes Datencenter auf den Philippinen zu eröffnen sowie ein Innovationscenter in Malaysia.
Von einem schnellen Zugang zur zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt träumen viele Handelsmarken, vor allem, wenn dieser als risikoarm und mit Rückenwind erfolgt. Die Alibaba-Tochter Tmall ermöglicht einen solchen für kleine und mittlere Unternehmen aus den USA, Großbritannien und Irland, die sich beim gestern gestarteten „Go Global 11.11 Pitch-Event" bewerben und die Jury überzeugen. Nach Angaben von Tmall Global habe man seit dem Jahr 2014 Tausenden von US-Marken geholfen, direkt an über 100-Mio. chinesische Verbraucher zu verkaufen. Der Umsatz von US-Marken auf den Alibaba-Plattformen lag im vergangenen Jahr bei 54 Mrd. US-Dollar.
Lebensmittellieferdienste kooperieren
Mit dem Ziel, an einem besseren Modell für die Regulierung von Plattformunternehmen zu arbeiten, das konkrete Verpflichtungen und Empfehlungen gibt, haben sich die Gründer und CEOs von Delivery Hero, Bolt, Glovo und Wolt zusammengeschlossen. Das sogenannte „European Purpose Project" soll aufbauend auf dem Statement of Principles im Laufe dieses Sommers einen Verhaltenskodex und ein Playbook mit Best-Practices für die Regulierung entwerfen. Bis zum 1. September soll ein endgültiges Dokument vorliegen.
///// TRENDS & TECH
Marketing Tech Monitor 2021: Umsetzung der digitalen Transformation im Marketing hinkt hinterherDie im dritten Jahr in Folge erschienene Benchmarkstudie „Marketing Tech Monitor 2021" bringt es ans Licht: Zwar sind die meisten Marketingchefs vom Nutzen der digitalen Transformation in ihrem Wirkungsbereich überzeugt, doch nur elf Prozent der 250 Befragten setzen diese bisher konsequent um. In jedem zweiten Unternehmen fehle eine klare Gesamtstrategie für Kommunikation, Technologie und Daten. Herausgeber der Studie ist das Marketing Tech Lab.
Afterbuy-Anbieter Via-Online und Dreamrobot formen „Ecommerce One"
Das Handelsblatt spekuliert über eine bevorstehende Fusionswelle bei Software-Anbietern im E-Commerce. Aktueller Anlass ist die Partnerschaft der Afterbuy-Anbieter Via-Online und Dreamrobot, die ab sofort unter einem gemeinsamen Dach als „Ecommerce One“ auftreten. Beide Firmen bieten E-Commerce-Unternehmen Managementsysteme für ihre Ressourcen und Inhalte an und verkaufen Software für den Vertrieb über die verschiedenen großen Plattformen. „Ecommerce One“ hebe viele Synergien für die Kunden, heißt es bei den Akteuren.
Microsoft eröffnet stationäre Läden
Nach Google geht nun auch der IT-Riese Microsoft den Weg in die Sichtbarkeit mit stationären Läden und sucht so den Direktkontakt mit seinen Kunden. Wie „The Verge" berichtet, eröffnen am ersten Juli 2021 erste Geschäfte in London, New York und Sidney. Aktuell leide das Produktangebot allerdings an der Chip-Knappheit, so dass nicht alle Konsolen verfügbar sein werden.
///// NACHHALTIGKEIT
Schmuck aus Meeresplastik: neue Plattform für den HandelDie neu gegründete Institut für Ozean Plastik Recycling (IFOPR) gGmbH aus Würzburg baut eine Plattform für den Handel auf. Ziel ist es, Händler mit Herstellern von Plastikmüll-Produkten zu vernetzen.
Forsa-Studie: Mehrheit der Deutschen für Verbot von Einwegprodukten
So einig wie bei Plastikeinwegflaschen sind sich die Deutschen eigentlich nie: 82 Prozent würden diese verbieten, zeigt eine aktuelle Studie des Meinungsforschungsinstituts Forsa - Politik und Sozialforschung, zum Weltumwelttag der Vereinten Nationen am 5. Juni. Nicht überraschend ist, dass besonders junge Leute unter 30 Jahren, fast gänzlich zustimmen.