Wer den kompletten Onlinehandel über einen Kamm schert, hat die Vielfalt der Branche nicht verstanden. Es ist sicher richtig, dass gerade in der Corona-Zeit die Kunden noch stärker als bisher im Netz gekauft haben. Aber zu diesen Anbietern gehören neben den E-Commerce-Giganten auch die vielen mittelgroßen und kleinen Unternehmen mit Webshop oder Präsenz auf einem der Marktplätze - viele davon sind Multichannel-Händler, die auch ein Standbein im stationären Handel haben. Der Ärger des bevh über die Aussage der Grünen-Fraktionschefin ist daher gut zu verstehen.
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HANDEL NATIONALE-Commerce gegen pauschale Grünen-Kritik"Wer den Onlinehandel nur auf Plattformen reduziert, verkennt die Vielfalt des E-Commerce mit zahlreichen Angeboten aus dem Mittelstand und Chancen für bislang nur stationäre Handelskonzepte", sagte am Freitag Christoph Wenk-Fischer, Hauptgeschäftsführer des Bundesverband E-Commerce und Versandhandel e.V. (bevh). Adressatin der klaren Worte war Katrin Göring-Eckhardt, Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen im deutschen Bundestag. Sie hatte sich für eine "Begrenzung der Marktmacht" des Onlinehandels ausgesprochen. Der bevh-Vorsitzende forderte im Gegenzug, die Branche differenzierter wahrzunehmen. Beispielsweise ermögliche es die etablierte Infrastruktur des E-Commerce Neueinsteigern den Aufbau digitaler Geschäftsmodelle – zum Vorteil der Händler und der Kunden.
Neues Informationsportal für Supermarktmitarbeiter
Die dfv Mediengruppe hat LZdirekt.de gestartet, ein neues digitales Angebot für Mitarbeiter deutscher Supermärkte. Ab sofort finden Leser dort Trends, Inspirationen, Wareninfos und Wissenswertes rund um den POS. Die neue Webseite LZdirekt.de ergänzt die monatliche Printausgabe von LZ direkt – dem POS-Magazin der Lebensmittel Zeitung. Im digitalen Medium bietet das Redaktionsteam eine stets aktuelle Mischung aus Trends, Inspirationen und Neuigkeiten. Neben Wissenswertem gehört auch Unterhaltsames für und über die Macher und Menschen in den Märkten zum Format. Ein Ziel des neuen Auftritts ist es, den Austausch der POS-Mitarbeiter in ganz Deutschland zu unterstützen. Dazu engagiert sich die Redaktion unter anderem bei Instagram und Facebook. Das Angebot ergänzt der wöchentliche Newsletter "Unsere Woche am POS".
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Bei Steuerentscheidungen die Abteilungen einbinden
Die vorübergehende Senkung der Mehrwertsteuer zum 1. Juli traf viele Händler unvorbereitet und kurzfristig. Dabei ist sie ist nur eine von vielen Steueranpassungen, die besonders Unternehmen mit internationalen Geschäftsbeziehungen jedes Jahr umsetzen müssen. Wie Digitalisierung und Automatisierung dabei helfen können, erklärt Dr. Martin Kotula, SAP SE, in einem Gastbeitrag. Ein Fazit: Das Silodenken müssen Unternehmen hinter sich lassen, stattdessen alle relevanten Abteilungen in Steuerentscheidungen einbinden.
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HANDEL INTERNATIONALÖsterreich stärkt kleine und mittlere Unternehmen im E-CommerceMit dem zwei Millionen Euro umfassenden Programm "KMU.E-Commerce" will das österreichische Wirtschaftsministerium den Ausbau des digitalen Vertriebs in der Alpenrepublik stärken. Die Förderung beträgt 30 Prozent der antragsberechtigen Projektkosten von mindestens 2.000 und maximal 100.000 Euro. Es gibt also einen maximalen Zuschuss von 30.000 Euro, für den ab kommenden Dienstag die Anträge beim Austria Wirtschaftsservice (aws) gestellt werden können. Zufrieden mit dem Angebot zeigt sich der Handelsverband Österreichischer Händler. Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will sagte "Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig krisenresiliente Vertriebskanäle sind. Die Digitalisierung spielt hier eine entscheidende Rolle. So konnten jene heimischen Händler und Marktplätze, die während des Lockdowns auf eCommerce setzen konnten, ihre Online-Umsätze beträchtlich steigern und oftmals vervielfachen, da sie Ihre Kunden über digitale Kanäle erreichten." Der Handelsverband hat selbst zwei Onlinehandels-Leistungspakete entwickelt, mit denen Händler bei der Digitalisierung ihres Geschäfts unbürokratisch von der Förderung profitieren können..
Der Motor des Internets
Das meiste Geld verdient Amazon nicht mit dem Onlinehandel, sondern mit den digitalen Dienstleistungen des Amazon Web Service (AWS). Selbst im zweiten Quartal 2020, das vom wegen Corona boomenden E-Commerce geprägt war, machte diese Sparte nur ein Drittel der Erlöse aus. AWS ist "viel, viel mehr als nur ein Cloud-Service", schreibt Forbes. Stattdessen habe sich das Unternehmen als Dienstleister etabliert, der seinen Kunden "nahezu unbegrenzte Rechenleistung und Speichervolumen bietet – sowie die Werkzeuge, um ihre Software zu entwickeln und im Internet laufen zu lassen" – ein Motor eben für das Internet. Im gleichen Geschäft kommt sogar Google derzeit nur auf ein Drittel des Marktanteils von Amazon – holt aber auf. Keine schlechte Leistung für eine Firma die vor 25 Jahren das Geschäft aufnahm und deren Gründer Jeff Bezos damals schätzte, dass die Chance für einen langfristigen Unternehmenserfolg bei nicht mehr als 30 Prozent liege. Das erwähnte Geschäft mit den Internetservices ist attraktiv, aber auch hart. Gerade erst hat Amazon ja eine Schlappe gegen Microsoft für einen rund zehn Milliarden Dollar umfassenden Auftrag des US-Verteidigungsministeriums einstecken müssen. Das Ministerium bestätigte am Freitag noch einmal seine Entscheidung: Nach dem Abschluss der Prüfung beider Angebote habe sich gezeigt, dass Microsofts Angebot "den besten Gegenwert" für die Regierung der Vereinigten Staaten biete.
///// TRENDS & TECH
Die Sterne am Himmel versprochenIm Vereinigten Königreich hat Amazon rund 20.000 Fünf-Sterne-Bewertungen von Top-Rezensenten gelöscht. Grund dafür, schreibt The Verge, sei eine Betrugsmasche gewesen. Die Höchstbewertungen seien im Gegenzug für kostenlose Produkte oder sogar Bezahlung erfolgt. Gegen solche Abmachungen gibt es eine Richtlinie bei Amazon. Experten sehen solche "Fake Reviews" jedoch seit vielen Jahren als ein Problem des Online-Marktplatzes.