Liebe Leserin, lieber Leser, ungewöhnlich lange kam es am Mittwoch zu Ausfällen bei Facebook, Instagram und im Messenger. Ursache: Noch unklar. Das Unternehmen dementierte Angriffe auf den Server. Vielleicht war das auch so ein unfreiwilliger Fastenzeit-Bug. Ein wenig Abstinenz in Sachen Netzwerke soll ja gut tun. Man kann sich ja auch auf andere Art vernetzen. Wir hätten da eine Idee. Guten Morgen.

Adidas peilt 25 Prozent Online-Anteil an
Der Sportartikelkonzern Adidas machte im Geschäftsjahr 2018 deutlich mehr Gewinn, schaffte bereinigt um Wechselkurseffekte ein Umsatzplus von rund acht Prozent auf 21,9 Milliarden Euro, kommt aber beim Wachstum gleichwohl nicht mehr ganz so schnell voran. Während es in USA und China noch läuft, ist man in Europa nicht so ganz im Trend, wie man bei Wirtschaftswoche und Handelsblatt nachlesen kann.
Uns interessiert aber mehr der E-Commerce und da zeigt die Entwicklung weiter zweistellig (36 Prozent) nach oben. "Große Chancen" sieht da denn auch CEO Kaspar Rorsted, vor allem wenn man den Onlinehandel "mit großen Franchise- oder Flagship-Stores koppelt, wo Kunden das Produkt sehen können", sagte er CNBC.
Der Sportartikelhersteller, der seinen Digitalumsatz bis 2020 auf 4 Milliarden Euro pushen will, hat digital noch weitaus sportlichere Pläne. Der Digital-Anteil soll auf längere Sicht auf bis zu 25 Prozent anwachsen. Aber auch mobil macht Adidas mit über 7 Millionen Downloads der App in 25 Ländern inzwischen ordentliche Sprünge.

Luxusuhren-Riese macht in Second Hand
Die Handelszeitung nennt Bucherer "den wichtigste Uhrenhändler der Welt". Das Luzerner Unternehmen steigt nun auch ins Geschäft mit Secondhand-Luxusuhren ein. Dem weltweit größten Rolex-Händler wird sogar nachgesagt, dass man mit der Luxusuhren-Plattform Chronext über eine Partnerschaft rede. Das könnte die verkrusteten Vertriebsstrukturen der Branche langfristig ganz schön in Bewegung bringen. 

Lidl feiert den Online-Shop
Lidl feiert gerade im TV und im Netz "10 Jahre Lidl-Onlineshop" und lobt sich da im Clip unter anderem für 30.000 Produkte. Non-Food. Natürlich. Lebensmittel sind ja nicht mehr so das Ding von Lidl. Also online. Das ist vermutlich okay so. Weil man vermutlich eh chancenlos wäre. Nicht wegen Amazon. Sondern weil man gegen Picnic gerade zu wilhelminisch wirkt. Aber andererseits, wer tut das nicht.

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INTERNATIONAL

Picnic kommt öfter
Ab dieser Woche liefert Picnic in den Niederlanden die Lebensmittel auch am Morgen kostenlos nach Hause. Im Nachbarland kommt Picnic sogar sonntags. Ein echter USP.  In 70 Städten beliefert Picnic 275.000 Haushalte.

Inditex wettet auf Vernetzung
Nicht nur Adidas, auch Zara-Mutter Inditex sähe ohne Onlinehandel wohl ganz anders aus. Der Online-Umsatz steigerte sich 2019 um 27 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro und erreicht 12 Prozent des Umsatzanteils (Gesamtumsatz 26,15 Milliarden Euro, plus 3 Prozent, Gewinn 3,4 Milliarden Euro). Ohne Währungseffekte wäre das Wachstum höher, aber genau die Währungseffekte machen dem Riesen, der gerade nicht sehr wachstumsstark ist, unter anderem zu schaffen. Weitere schicke Daten, aber auch Fotos schicker Filialen, in der Präsentation (pdf), die noch mehr Vernetzung verspricht. So will Inditex die Läden mit RFID-Hilfe zum Lager und Versand-Hub machen. Die sind für jeden dritten Kunden schon jetzt Click & Collect-Anlaufstelle und für zwei Drittel der Kunden das Depot für die Retouren. Zara kündigte zudem an, dass man Jeansprodukte künftig mit Stickereien personalisieren kann. Die Option gibt es zunächst online in Spanien, Italien, Großbritannien und in den Niederlanden.

Amazon hofft auf Kosmetik
Fast Beauty ist die erste Kosmetik-Marke bei Amazon, die aus dem Brand Accelerator Programm hervorgegangen ist, und nun in den USA auf der Plattform verkauft wird. Das Programm hilft Gründern Marken zu entwickeln, die dann exklusiv auf dem Marktplatz verkauft werden.

TRENDS & FAKTEN

Online-Talk: Personalmangel im Einzelhandel
Ich habe Ihnen noch eine Idee zur Vernetzung versprochen. Vielleicht schauen Sie mal im "HR-Online-Talk", dem neuen Webinar-Format der Lebensmittel Zeitung, rein. Jens Berger, Senior Vice President Human Resources Fressnapf-Gruppe, ist dort zu Gast und will die Vernetzung mit anderen Händlern anstoßen. Ziel: Lösungen für den Personalmangel im Einzelhandel finden. Der kostenlose Online-Talk findet am 21. März von 14 bis 15 Uhr statt. Wir sehen uns dort. Die Lebensmittel Zeitung erscheint wie Etailment in der dfv Media Group.

Facebook als Marktplatz für Nazi-Kram
Nazidevotionalien und SS-Spielzeug konnten Nutzer zunächst ungehindert auf dem Facebook-Marktplatz verkaufen. Facebook reagierte auf Beschwerden zunächst mit der üblichen Rutsch-Mir-Doch-Den Buckel-Runter-Strategie und entfernte die Angebot erst auf Drängen von Zeit Online.

Lesetipp des Tages
Auf vielfachen Wunsch unserer Leser gibt es bei etailment nun das E-Paper von „Der Handel“ – die elektronische Version der gedruckten Ausgabe. In der Startphase können Early Adopter das E-Paper nach einer kurzen Registrierung (kostenlos) bequem auf ihren digitalen Endgeräten lesen. Dann stehen Ihnen alle Inhalte der Druckausgabe zur Verfügung. Einzelne Artikel können außerdem in einem übersichtlich gestalteten Lesemodus angezeigt werden.

Zahl des Tages
In die 100 größten deutschen Tech-Startups wurden seit der Gründung insgesamt 8,1 Milliarden Dollar Risikokapital investiert. Abgeräumt haben vor allem Auto1 Group, Soundcloud und About You Das geht aus einer Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY (pdf) hervor.

Start-up des Tages
Schnipo als Kantinenessen ist immer noch so beliebt wie langweilig. Zudem steht das Schnitzel mit Pommes für ungesunde Ernährung. Der Catering-Service Lemoncat sorgt für neue, kreative Auswahl auf den Menü-Karten der Firmen-Restaurants. Das Essen soll nicht nur schmecken, sondern auch gesund sein.

Favorit der Leser am Vortag
So war die gute, alte Handelszeit: Die Industrie stellte her, der Handel stellte es ins Regal - der Kunde kaufte, was er kaufen sollte. Heute kauft der Kunde das, was er will. Daher wird bald nur noch das produziert - und direkt an ihn verkauft. Klingt einfach, hat aber noch Tücken.

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