Die Älteren unter uns werden sich noch an Fernsehwerbung der Versandhäuser Neckermann, Quelle und Otto erinnern, in denen Familien lustvoll auf den neuen Katalog eingestimmt wurden. Das waren Zeiten, in denen Telefonnummern in Büchern gedruckt wurden, die in Großstädten trotz ihres extrem dünnen Papiers dem Umfang von Katalogen in nichts nachstanden. Ikea hat sie alle überlebt, noch in diesem Jahr wurde das Produktsortiment in einer Auflage von 8,5 Mio. Exemplaren gedruckt – Vergangenheit. Nach 70 Jahren schlägt dem Ikea-Katalog das letzte Stündlein. Die Zukunft ist digital.

///// HANDEL NATIONAL
Amazon-Planungen laufen nicht überall geschmeidig: Baustopp in Echzell, Widerstand in Memmingen
Bis Ende nächsten Jahres sollen in Deutschland über 200 Amazon-Verteilzentren entstehen, hieß es gestern an dieser Stelle. Der Logistik-Riese ist nicht überall willkommen. In Memmingen wird die geplante Ansiedlung von örtlichen Politikern unter anderem kritisiert, weil Amazon im Verteilzentrum fast ausschließlich Arbeitsplätze im Niedrigstlohnsektor bieten werde, schreibt der Amazon-Watchblog. In Echzell zwischen Gießen und Frankfurt wurde jetzt nach einer Klage des BUND ein Baustopp verhängt.

Bei About You verkauft jetzt auch Mädchenflohmarkt Second Hand
Nach Vite EnVogue verkauft jetzt auch Mädchenflohmarkt bei About You Second Hand Kleidung, berichtet Exciting Commerce.

Konsumgüterriesen steigern trotz Pandemie die Umsätze – und wachsen auch im E-Commerce
Konsumgüterriesen wie Nestlé, Procter & Gamble und Unilever wachsen trotz Pandemie: Drei Prozent organisches Umsatzwachstum verspricht etwa Nestlé-Chef Mark Schneider den Aktionären für das Jahr 2020, berichtet das Manager Magazin. Das liege aber nicht allein daran, dass Menschen schlicht immer essen und trinken müssten. Auch der Online-Verkauf direkt an den Kunden wachse bei den Lebensmittelriesen rasant: Allein im dritten Quartal 2020 sei der Umsatz im E-Commerce bei Nestlé um knapp 50 Prozent gewachsen; der Anteil am Gesamtumsatz betrage 12%.


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Der Handel sollte jetzt handeln
Corona hat das Leben verändert – privat als auch geschäftlich: Restriktionen in den Geschäften und die Verlagerung von Umsätzen in Online-Shops stellen den Handel vor besondere Herausforderungen. Doch mit speziellen Cloud-Lösungen kann er schnell und flexibel auf Marktveränderungen reagieren. Mehr.

///// HANDEL INTERNATIONAL

Erwarteter Retouren-Boom lässt in den USA Bedarf an Lagerflächen wachsen
Das US-Immobilienunternehmen CBRE erwartet, dass in der diesjährigen weihnachtlichen Shopping-Saison Einkäufe im Wert von 70,5 Mrd. Dollar zurückgegeben werden. Der Anstieg der Online-Bestellungen habe längst zu einer erhöhten Nachfrage nach Lagerflächen geführt, diese werde für die Bearbeitung von Retouren nochmals erweitert werden müssen, berichtet CNBC. In den nächsten fünf Jahren könnten Schätzungen zufolge bis zu 37 Mio. Quadratmeter zusätzlicher Lagerfläche benötigt werden, so CBRE.

Jetzt auch in Italien: Vinted setzt paneuropäischen Aufbau von Seconhand-Mode-Plattformen fort
Im Oktober hatte das litauische Unternehmen in Holland United Wardrobe gekauft, dann in Deutschland Mamikreisel und Kleiderkreisel unter dem Label Vinted zusammengeführt. Und jetzt folgte die Ankündigung, in Italien eine Plattform für Second Hand Mode einzuführen. Damit ist Vinted nunmehr in 12 europäischen Märkten präsent.

Mike Ashleys Frasers Group verhandelt mit Insolvenz-Verwalter von Debenhams
Der britische Milliardär Mike Ashley unternimmt in allerletzter Minute den Versuch, doch noch der insolventen britischen Department Store-Kette Debenhams eine Zukunft zu geben. Seine Frasers Group (ehemals Sports Direct) bestätigte am frühen Montagmorgen in einer Börsenmitteilung, dass sie mit dem Insolvenzverwalter von Debenhams in Verhandlungen über eine ‚‚potenzielle Rettungs-Transaktion für Debenhams' britische Operationen‘‘ ist, berichtet die TextilWirtschaft.

JD Health und AliBaba Health – Milliardenunternehmen im Gesundheitswesen
Wie Amazon haben Chinas E-Commerce-Firmen Alibaba und JD.com daran gearbeitet, auch im Gesundheitsbereich ihre Geschäfte auszubauen. Alibaba Health begann als Investmentportfolio der E-Commerce-Firma und entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einer Tochtergesellschaft. JD Health wurde 2019 aus JD.com ausgegliedert. Anlässlich des geplanten Börsengangs von JD Health in Hongkong hat TechCrunch die Bilanzen beiden Unternehmen verglichen.

AliBaba fängt in Europa ganz unten an
AliBaba ist ambitioniert und investiert in den Ausbau seines Geschäfts in Europa. Bis der chinesische Gigant in Europa auf Augenhöhe mit Amazon ist, dürfte es aber noch eine Weile dauern: Das Unternehmen beschäftig hier bislang erst 500 Mitarbeiter, bei Amazon sind es 50.000. Immerhin: Seit AliBaba in Lüttich seinen europäischen Brückenkopf eingerichtet hat, sind am dortigen Flughafen die Zahl der abgefertigten Pakte von 9 Mio. im Jahr 2018 auf 362 Mio. gestiegen, 2020 wird mit 450 Mio. gerechnet. Bloomberg hat den Stand der Dinge zusammengefasst.

Türkei will weltweit Logistikzentren bauen
Mit innovativen Logistikzentren will die Türkei in Übersee den schnellen Exportfluss und ein nachhaltiges Wachstum sicherstellen, berichtet Hürriyet. Neue Logistikzentren sollen helfen, die Chancen der Türkei im E-Commerce im Ausland zu verbessern, heißt es. Neben Entwicklungsländern in Afrika setze man auch auf Logistikzentren in Industrieländern wie den USA, Großbritannien und Deutschland.

Daimler-Vorständin Renata Jungo Brüngger fordert globale Lieferketten-Regeln
Das Lieferkettengesetz ist umstriten. Wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet, sagt Vorständin Renata Jungo Brüngge, der Autobauer Daimler unterstütze ein Gesetz – allerdings nur unter drei Bedingungen: „Es muss Wirkung zeigen vor Ort und der Sache und den Menschen dienen. Es muss umsetzbar sein für die Unternehmen. Und es sollte keine Wettbewerbsnachteile kreieren“, sagte Jungo Brüngger im Interview mit dpa. Vor Weihnachten soll das Thema in der Regierungskoalition abgeschlossen sein.

///// TRENDS & TECH

Chinas digitaler Yuan kann auf der chinesischen Shopping-Website jd.com genutzt werden
Chinas digitaler Yuan kann ab sofort auch auf der chinesischen Shopping-Website jd.com zum Kauf ausgewählter Produkte genutzt werden, zitiert T3N eine Meldung der Nachrichtenagentur Reuters, die sich wiederum auf eine offizielle Firmenmitteilung auf dem chinesischen Messenger-Dienst Wechat beruft. Mit dem digitalen Yuan reagiere die chinesische Regierung auf den Erfolg von Bitcoin und anderen Kryptowährungen. Chinas neue Digitalwährung setze wie diese zwar auch teilweise auf eine Blockchain, gleichzeitig kommen aber auch traditionelle Verrechnungsmethoden zum Einsatz. Eine Europäische Digitalwährung befindet sich bislang noch in einer experimentellen Phase.

Lieferando-Chefin Katharina Hauke: ‚‚Corona hat uns um ein Jahr nach vorne gebracht‘‘
Der Essenslieferdienst Lieferando gehört zu den Krisenprofiteuren. Im dritten Quartal sei er um 38 Prozent gewachsen, monatlich werden derzeit rund 10 Millionen Bestellungen an Restaurants in Deutschland vermittelt, berichtet Deutschland-Chefin Katharina Hauke im Interview mit dem Tagesspiegel und spricht über den Boom, die Konkurrenz und faire Arbeit.