Liebe Leserin, lieber Leser, als wir Kinder waren, hatte uns man fliegende Autos versprochen. Bekommen haben wir aber beispielsweise nun eine Kochhilfe, die auf Google-Home-Geräten und über den Google Assistant Rezepte vorliest. Die kommt beispielsweise von Rewe und nennt sich Caro. Eine künstliche Intelligenz, die sagt, welche Zutaten es für Lasagne braucht. Kein Wunder, dass diese Blechdosen alle immer ein wenig deprimiert klingen.

© Amazon
Ein Mitarbeiter scannt Amazon Fresh Produkte im Kühllager
Morning Briefing
Amazon Fresh startet in München, Black Friday, HSE24, Ikea, Billa, Brack, Ann Taylor, Google
Ich bin ja ein juristischer Laie. Vielleicht finde ich es deswegen ein bisschen gaga, dass man jemanden wegen der Nutzung der Worte "Black Friday" verklagen kann. Das erscheint mir ein wenig so, als wollte man jemanden für die Nutzung des Wortes "Sommerschlussverkauf" bestrafen. Gleichwohl. Die Super Union Holding hat als Markeninhaberin der Wortmarke "Black Friday" nun vor dem Landgericht Hamburg Klage gegen Amazon eingereicht. Wie es das Unternehmen mit allen macht, die keine Lizenzgebühren berappen wollen. Die Super Union Holding sitzt in Hongkong, die Exklusiv-Rechte für den Handel im Internet übertrugen die Chinesen an die Black Friday GmbH, eine in München und Wien ansässige Gesellschaft.
Der Shoppingsender HSE24 könnte 2018 verkauft werden oder an die Börse gehen. Das munkeln laut "Handelsblatt" Insider. Finanzinvestor Providence soll auch schon Banken für den Deal ausgeguckt haben.
Amazon sucht derzeit 10.000 Kräfte in Polen für das Europa-Weihnachtsgeschäft. Von den Warenhäusern dort werden zum Teil auch deutsche Kunden beliefert.
Amazon kommt mit einem Logistikzentrum mit rund 18.000 Quadratmetern in den Hamburger Hafen. Die 220 Mitarbeiter dort dürften dann auch für die Lieferung von Amazon Fresh sorgen, die derzeit noch aus Berlin importiert wird.
Spurlos am mir vorübergegangen ist bislang, dass Amazon seit dem Sommer Überraschungsboxen mit wechselndem Inhalt anbietet. Die "Surprise Box" mit Probierportionen soll jeweils einen deutlichen höheren Warenwert bieten als der Verkaufspreis. Derzeit bewirbt Amazon Boxen mit Getränken und Feinkost. Eine leckere Art, mehr Daten über Kundenvorlieben zu sammeln und Werbegelder der Industrie einzusammeln.
Ikea ändert die Preise für seinen Lieferservice. Wie "CHIP" erfuhr, zahlen Kunden ab einem Einkaufswert von über 1400 Euro künftig 175 Euro statt bisher 149 Euro. Für Einkäufe unter 200 Euro verlangt Ikea statt 29 aber nur noch 25 Euro.
Im Onlineshop der österreichischen Rewe-Tochter Billa liegt der durchschnittliche Einkaufswert bei rund 80 Euro. Frische Produkte machen mehr als 50 Prozent der Onlineeinkäufe aus. Die Zahlen nannte jetzt Billa-Vorstand Robert Nagele.
Amazon eröffnet zum Black Friday einen Pop-Up-Store in London an der Adresse 13 Soho Square. Im "Home of Black Friday" will Amazon aber nicht nur Schnäppchen bieten, sondern auch Beratung und Events.
Das US-Damenmodelabel Ann Taylor hat mit „Infinite Style“ einen Abo-Service für seine Hauptmarke Ann Taylor eingeführt. Drei Kleidungsstücke auf einmal können Kunden für 95 Dollar im Monat ausleihen, nach Lust und Laune ausprobieren, kostenlos zurückschicken, neue Modelle bestellen oder die Lieferung mit Rabatt erwerben. Ausdrücklich sagt das Label, dass man sich auch nicht an Flecken oder Schmutz auf der Kleidung stören werde.
Der Schweizer Onlinehändler Brack will demnächst auch haltbare Lebensmittel wie Nudeln oder Dosensuppen ins Sortiment aufnehmen. Brack ist im Kern ein Elektronikhändler, der inzwischen auch ein breites Nonfood-Sortiment bietet.
In Google Maps zeigt der Online Riese bereits Live-Daten über Besucherzahlen bestimmter Orte und Geschäfte an. Künftig will Google auch die Wartezeiten in Restaurants und Geschäften nennen. Google nutzt dafür die Bewegungsprofile von Millionen Android-Nutzern.
Bei „preisorientierten Kunden" ist die Wahrscheinlichkeit besonders hoch, dass Kunden zukünftig ins Onlinegeschäft mit Lebensmitteln abwandern. Etwa zwei Drittel (63 Prozent) von ihnen geben an, dass wenn das Einkaufen irgendwo anders schneller und einfacher ist, sie das Geschäft wechseln. Das sagt eine Studie von YouGov. Damit wäre insbesondere der Discount vom Onlinehandel betroffen.
Twitter kappt nun endgültig die 140-Zeichen-Beschränkung und erlaubt nun doppelt so lange Tweets. Schön. Dann passt mehr Werbung in die Kurznachrichten.
Digitaler PoS, Omnichannel, Marktplätze, Plattformen – an Digitalisierungsstrategien hat auch der stationäre Handel keinen Mangel. Bei dem Versuch, Amazon Paroli zu bieten, nutzt das alles wenig, wenn ein entscheidendes Element der Technologisierung geopfert wird. Wir sagen, was der Handel vom dänischen Glücksrezept „Hygge" lernen muss.
Schon gewusst? OR - den Podcast von etailment - gibt es auch bei iTunes - kostenlos. Unser Tipp: Den Podcast bei iTunes abonnieren und keine Folge verpassen.
Meist gelesen
Anzeige