Liebe Leserin, lieber Leser, gerade noch mal Zooplus nachgekauft. Nein, keine Aktien. Sondern Futter für meine Katze Louise. Obwohl die Aktie trotz solider Wachstumszahlen, von Anlegern gestern abgestraft, gerade ein Schnapper sein könnte. Aber die Börse kann ja launisch sein wie eine Katze.
///// HANDEL NATIONALMehr Nachhaltigkeit bei Zalando Woran merkt man, dass der wertebewusste Kunde mit Sinn für Nachhaltigkeit inzwischen Mainstream ist? Beispielsweise daran, dass Zalando sein Nachhaltigkeits-Sortiment mit neuen Modemarken wie Ecoalf, Mud Jeans, Swe-s, Girlfriend Collective und Stripe + Stare erweitert. Das entsprechende Sortiment umfasst inzwischen über
240 Marken. Nachhaltige Mode
kann man bei Zalando und anderen Anbietern übrigens inzwischen auch per Filter auswählen.
Wer glaubt, dass sei nur ein Thema für "Fridays for Future"-Aktivisten, der kann sich ja bei
Tchibo, dem guten alten
Massenmarkt-Barometer umschauen, wie es dort um Nachhaltigkeit im Sortiment bestellt ist. Also Haken dran. Nachhaltigkeit ist nichts mehr, das man noch als USP verkaufen kann.
Zooplus gewinnt - und verliert Die
Zooplus-Bilanz (pdf) für das zweite Quartal hat zwei Seiten: Auf der Haben-Seite:
Neukunden plus 32%, Eigenmarkengeschäft plus 29%, Umsatzwachstum plus 14% im zweiten Quartal auf 727 Millionen in den ersten sechs Monaten. An der Börse war den Anlegern das gerade etwas zu wenig. Die Aktie verlor gestern zeitweise 4%.
3,2,1... und eBay hat Brands4friends verkauft
Von Käufersuche wurde lange gemunkelt, nun hat eBay einen Abnehmer für seinen Shopping-Club brands4friends gefunden. brands4Friends geht an das Private Equity-Unternehmen Regent. Kaufpreis: unklar. 2010 zahlt eBay für den Club 150 Millionen Euro.
///// INTERNATIONAL
Amazon Go geht noch nicht Hier mal eine Nachricht aus dem Amazon-Universum, die manche aufatmen lassen wird. Auch Amazon bekommt die Fläche nicht so richtig in den Griff. Intern wird kolportiert, dass insbesondere die Amazon-Go-Filialen in Chicago hinter den Erwartungen zurückbleiben. Also muss auch Amazon
das mit den Fähnchen machen, um die Kunden heranzuholen, was in diesem Fall Tragetaschen und Verlosungen sowie Werbegeschenke sind. Mehr Material zur Schadenfreude, aber auch Infos und Hintergründe zur Entwicklung, hat
Bloomberg. Fazit aber auch dort: Amazon wird das Flächengeschäft nicht aufgeben.
Asos in der Krise
Asos, das war mal der Inbegriff des modernen Fashion-Shoppings im Netz. Es war der große Rivale von Zalando. Doch inzwischen steckt der britische Shop mächtig im Schlamassel. Massive
Probleme beim Umbau und der Automatisierung der Warenhäuser samt Softwareproblemen vermiesen den Kunden die Stimmung und Asos das Geschäft. Zum dritten Mal innerhalb von acht Monaten gibt der Modehändler eine Gewinnwarnung heraus und kündigt diesmal an, dass der Jahresgewinn um bis zu 46% unter den Erwartungen liegen wird.
Zwar wächst der Umsatz noch zweistellig, aber die
Verluste häufen sich in den dreistelligen Millionen-Pfund-Bereich. Die Krise bei Asos beendet womöglich auch den Mythos, dass Pure Playern Wandel und Wachstum immer leichter fällt, als traditionellen Händlern mit ihrer Last aus Beton im Schlepptau.
///// TRENDS & TECH
Angst vor PSD2
Obwohl die gesetzlichen Anforderungen der
PSD2 bereits seit Januar 2018 bekannt sind, besteht hinsichtlich der Aufklärung Nachholbedarf. So fühlen sich 4 von 5 Händlern nicht ausreichend informiert oder sind noch dabei sich mit dem Thema auseinander zu setzen. Erst gut zwei Drittel der befragten Händler haben die technischen Voraussetzungen für die Umsetzung einer Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) im Onlineshop geschaffen. Das zeigt die heute erschienene EHI-Studie
„Online-Payment 2019“. Wie Händler Zahlungen "stark" absichern können, können Sie
hier nachlesen.
Lesetipp des Tages
Was sich früher Werbekostenzuschuss (WKZ) nannte, wandert heute als
Retail Media zu Amazon, Otto, Zalando und Co. Welche Konsequenzen das für den Markt hat,
beleuchtet Wolfgang Bscheid, Managing Partner bei mediascale.
Start-up des Tages
Favorit der Leser Zalando-Managerin Sara Diez fürchtet
Instagram mehr als Amazon. Und Instagram will ja auch kräftig in den Handel investieren. Nur: Ob soziale Netzwerke ernst zu nehmende Rivalen des klassischen Onlinehandels werden, ist fraglich.
Es gibt viele gute Gründe, die dagegen sprechen.
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