Die Auswirkungen des Lockdowns in Schanghai auf die deutsche Wirtschaft sind noch nicht absehbar, auch, da die Länge der Schließungen noch nicht klar ist. Die neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamts zum Seeverkehr zeigen aber noch einmal deutlich, wie hoch die Gefahr für Deutschland ist. China erreichte 2021 den höchsten Containerumschlag der deutschen Seehäfen mit 20,7 Prozent des weltweiten Umschlags. Hierbei war Schanghai der größte Einzelhafen mit einem Anteil von fast 30 Prozent. Für die bereits stark gestörten Lieferketten kann es einen weiteren negativen Schub geben, bis zu einer Erholung wird es noch lange dauern.
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Amazon will 2022 bis zu 6.000 Arbeitsplätze schaffen
Amazon wächst und wächst, auch in Deutschland. In diesem Jahr kündigt der Konzern bis zu 6.000 neue Arbeitsplätze hierzulande an. Bis zum Jahresende würde die Gesamtzahl der Beschäftigen dann auf 36.000 ansteigen, verteilt auf 100 Standorte, teilt das Unternehmen mit. Dabei sollen die neuen Mitarbeiter in allen Bereichen wie Logistik und Mechatronik, Account und Recruiting, Management sowie Softwareentwicklung und Informatik einen Job finden können. Die Stellen würden für unterschiedliche Arten der Qualifikation angeboten, auch Teilzeit sei möglich. Ziel sei es, auch rund 300 Ausbildungsplätze anzubieten.
Verbraucherstimmung durch den Krieg auf Rekordtief
Die Verbraucherstimmung für den April weist nach den Zahlen des HDE-Konsumbarometers einen starken Einbruch auf. Die seit fünf Monaten andauernde Abwärtsentwicklung setze sich fort, wieder sei ein neuer negativer Rekordwert erreicht. Durch den Krieg sei für die nächsten drei Monate keine positive Entwicklung zu erwarten, lautet die Prognose des Handelsverbands. Eine vollständige Einschätzung der Auswirkungen auf die Wirtschaft in Deutschland sei aber noch nicht möglich. Die Verbraucher erwarteten eine Verschlechterung ihrer persönlichen Finanzsituation, die Anschaffungsneigung liege auf einem Allzeittief. Eine weiteren Einfluss auf die Verschlechterung spiele dabei auch die Inflation.
Kostenprobleme für den Online-Handel
Der Online-Handel muss in den nächsten Wochen mit weiter steigenden Kosten rechnen. Vor diesen Risiken warnen zahlreiche Berater und Institute. Die Kosten für einen Containertransport von China nach Hamburg sind durch die Pandemie stark angestiegen, auch die Lieferzeiten sind deutlich angewachsen. Eine immer stärkere Rolle spielen auch die fehlenden Lkw-Fahrer und anderen Beschäftigten aus der Ukraine in Folge des Krieges und die höheren Energiekosten.
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HANDEL INTERNATIONALCarrefour plant den digitalen DurchbruchInternationale Expansion: Wenn der Mehraufwand die Marge drückt
Viele deutsche Händler wollen ins Ausland expandieren, unterschätzen aber den hohen regulatorischen Aufwand bei Logistik, Zoll- und Steuerabwicklung. Häufig geht das auf Kosten der Marge. Warum es deshalb sinnvoll ist, beim internationalen Onlinehandel auch die Digitalisierung von Prozessen anzugehen, erklärt Dr. Roger Gothmann, Mitgründer und Co-CEO von Taxdoo, in einem Gastbeitrag.
Der Drohnen-Lieferdienst Wing startet in Dallas
Der Drohnen-Lieferdienst Wing nimmt am 7. April im Großraum Dallas den Betrieb auf. Das Tochterunternehmen des Google-Konzerns Alphabet werde nach eigenen Angaben zehntausende von Haushalten beliefern, heißt es bei The Verge. Zu den Anbietern, mit denen Wing kooperiert, gehört unter anderem Walgreens. Das Beladen der Drohnen erfolge durch die Mitarbeiter der Geschäfte, die Flugdienste übernehme ein Team von Wing. In den USA sei der Einsatz von Drohnen bislang auf kleinere Städte mit einer wenigen dichteren Bebauung begrenzt. Wing sei außerhalb der USA bereits in Finnland und Australien tätig.
Secret Sales startet in den Niederlanden und Belgien
Der Mode-Discounter Secret Sales hat die europäische Expansion auf der Liste, die ersten Schritte erfolgen in den Niederlanden und Belgien. Das Unternehmen wolle der größte Marktplatz in Europa werden, in den nächsten zwei Jahren sei der Start in zwölf weiteren Ländern geplant, meldet Internet Retailing. Zur Wahl stünden den Kunden Produkte von rund 450 nationalen und internationalen Marken, die Preise seien um bis zu 70 Prozent gesenkt. Die beiden nationalen Seiten seien in den Landessprachen aufgebaut, die Bezahlung sei in den dort üblichen Zahlungssystemen möglich, die Lieferung erfolge ohne Gebühren. Händler könnten ihr Angebot direkt mit dem Marktplatz von Secret Sales verbinden.
///// TRENDS & TECH
Cainiao startet smarte WarenlagerDer chinesische Logistikkonzern Cainiao startet einen neuen Geschäftsbereich für den Aufbau von Smart Warehouses. Das Tochterunternehmen von Alibaba will die Digitalisierung forcieren und die coronabedingten Probleme mit den Lieferketten verringern. Cainiao trete als Berater für den Einbau der entsprechenden Hardware bis zum Aufbau der entsprechenden operativen Plattformen auf. Der erste internationale Partner sei Flash Express aus Thailand, eine auf den E-Commerce spezialisierte Logistikfirma. Dort sei ein Lager mit einer Fläche von 20.000 Quadratmetern und 100 automatisierten Fahrzeugen aufgebaut worden.
Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz fordert eine gesetzliche Regelung für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI). Im neuen Konsultationsbericht zur KI erklärt er, dass bei der Nutzung der KI allgemeine Datenschutzgrundsätze beachtet und garantiert werden müssen. Wichtig sei eine Regelung nach den spezifischen Bedingungen der jeweils eingesetzten KI. Die Anwendungen müssten von den Datenschutzaufsichtsbehörden kontrolliert werden, erforderlich sei vor dem Einsatz eine umfassende Abschätzung der Folgen. "Soweit personenbezogene Daten mit KI verarbeitet werden, ist der Gesetzgeber in Bund und Ländern bereits aufgrund seiner grundrechtlichen Schutzpflichten aufgerufen, tätig zu werden", erklärt der Bundesbeauftragte Ulrich Kelber.
///// NACHHALTIGKEIT
Amazon UK beendet Nutzungen von PlastikverpackungenAmazon steigt in Großbritannien aus der Nutzung von Einweg-Plastikverpackungen aus. Diese neue Regelung betrifft sowohl Produkte, die von Amazon verkauft werden, als auch Produkte von Händlern, berichtet Channel X. In der Zukunft kämen nun Papiertüten und Umschläge aus Pappe zum Einsatz, da sie eine höhere Recyclingquote aufwiesen. Größere Lieferungen würden nun in Pappkartons ausgeliefert, außerdem sollen mehr Produkte in der Originalverpackung des Herstellers verschickt werden.