Guten Morgen etailment-Leserinnen und Leser! Ob Jeff Bezos inzwischen den Tag verflucht, an dem Amazon erstmals Gewinne machte? Denn angesichts der eher unterdurchschnittlichen Gewinne im vergangenen Quartal klingen Analysten im Chor wie Konstantin Wecker: "Genug ist nicht genug". Dabei dringt Amazon gerade in immer neue Geschäftswelten und Lebensbereiche ein. Die Weltherrschaft hat eben ihren Preis. Abkassiert wird hinterher.

© ebay
Die neue eBay-Kampagne
Morning Briefing
Amazon-Umsatz enttäuscht, Amazon plant 2000 Supermärkte, eBay wirbt mit neuem Slogan, ECE, Rose Bikes, WMF, Boohoo, Twitter
eBay startet mit einer neuen Markenkampagne (Agentur: DDB) ins Weihnachtsgeschäft. „Genau deins" lautet das Motto. Damit will eBay Individualität und das riesige Sortiment unterstreichen. Der Aufwand ist gewaltig. Die Botschaft wird inklusive TV auf allen Kanälen zu hören sein (TV-Spot bei etailment). Die Kampagne soll auch endgültig das Bild von der Plattform für Dachbodenfunde aus den Köpfen pusten, denn der Slogan "3, 2, 1, meins!" aus 2003 klebt eBay (wohl zum eigenen Missvergnügen) immer noch an den Hacken.
Klingt erst einmal nach einer guten Idee, was die TextilWirtschaft da heute meldet: Der Centerbetreiber ECE will den Warenbestand der Mieter-Läden online sichtbar machen - auf der Website des jeweiligen Centers. So können Konsumenten schon vor dem Besuch das Angebot und die Warenverfügbarkeit bei den einzelnen Anbietern prüfen. Ein entsprechendes Pilotprojekt läuft für das Hamburger Shoppingcenter Alstertal.
Rose Bikes hat 2015 einen Netto-Umsatz von 77,2 Millionen Euro eingefahren. Plus 10,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr, weiß Neuhandeln. Der Fahrrad-Spezialist überzeugt offline unter anderem mit einem vernetzten Multimedia-Store. Dort können Kunden Räder an Tablets und Riesen-Bildschirmen individuell gestalten.
WMF kümmert sich jetzt intensiver und digitaler um seine Kunden. Verkäuferinnen in zunächst einigen der 170 Filialen bekommen ein Tablet in die Hand gedrückt, damit Kunden offline nicht vorrätige Waren auch in der Filiale bestellen können. Geliefert wird in alle Welt. Damit will WMF vor allem Kunden aus China umsorgen.
Wer hätte das gedacht? Amazon enttäuscht überraschend mit den Zahlen für das dritte Quartal. Weil die Analysten inzwischen Gewinne gewöhnt sind. Der Gewinn von 252 Millionen Dollar bei einem nochmals gestiegenen (plus 29 Prozent) Umsatz von nun 32,7 Milliarden Dollar blieb aber im sechsten rentablen Quartal in Folge unter den Erwartungen. Die Folge: Die Aktie knickte ein. Einer der großen Umsatztreiber und Gewinnposten war wiederum das Cloud-Geschäft. Das Retail-Geschäft indes leidet unter steigenden operativen Kosten, vor allem in der Logistik.
Es braucht kein Tamtam mehr, wenn Amazon einen Buchladen eröffnet. Nach Seattle und San Diego ist Laden Nummer 3 nun mit rund 725 qm eröffnet worden. Nummer 4 folgt alsbald in der Nähe von Boston.
Der britische Fashion-Händler Boohoo.com eröffnet seinen ersten Laden in Manhattan. Zuvor hatte Boohoo immer mal wieder mit Pop-up-Stores experimentiert. Der Modeversender Boohoo.com steigerte seinen Umsatz im ersten Halbjahr um 40 Prozent auf 127 Millionen Pfund und einen Gewinn vor Steuern von rund 14 Millionen Pfund. Boohoo profitiert vor allem von mobilen Kunden. Die machen 72 Prozent der Besucher aus.
Amazon plant offenbar bis 2018 20 Lebensmittel-Läden in den USA. Laut Business Insider fährt Amazon dabei zweigleisig. Angedacht sind 10 kleine Supermärkte und 10 Abholstationen. In einem internen Bericht sieht der Online-Riese in den kommenden zehn Jahren sogar Platz für 2000 Fresh-Läden.
Der Kosmetik-Riese Sephora fügt dem Facebook Messenger eine neue Dimension hinzu. Gesichtserkennung und künstliche Intelligenz sollen dem Nutzer während des Chats passende Produkte vorschlagen. Für die Software dahinter sorgt ModiFace. Das Unternehmen hat schon einige Beauty-Apps mit Gesichtserkennung auf den Weg gebracht.
Twitter - allmählich muss man sich fragen: Wie lange noch. Erst springen namhafte Kaufinteressenten der Reihe nach ab, nun streicht Twitter neun Prozent aller Stellen. Obendrein beerdigt Twitter die Kurzvideo-Plattform Vine. Der Kurznachrichtendienst kämpft dauerhaft mit roten Zahlen und kann die Zahl der Nutzer nur noch langsam steigern.
68 Prozent der deutschen Marketing-Entscheider haben 2017 ein Budget für Influencer Marketing vorgesehen, um mit Stars von YouTube oder Instagram und Co zu werben. Das sagt eine Umfrage der Agentur Territory Webguerillas unter 100 Marketing-Entscheidern.
Das Business-Netzwerk LinkedIn hat in Deutschland, Österreich und der Schweiz die Schwelle von neun Millionen Mitgliedern überschritten. Damit wächst LinkedIn weiterhin konstant und konnte seit Beginn des Jahres 2015 drei Millionen neue Mitglieder gewinnen. Weltweit sind mehr als 450 Millionen Menschen auf dem Telefonbuch Deluxe miteinander vernetzt.
"Warum die Tempel der Digitalisierung oft scheitern". Die Probleme der Digitalen Transformation in Deutschland am Beispiel von Innovation Labs.
Meist gelesen
Anzeige