Liebe Leserin, lieber Leser, Gewinne im Lebensmittel-Onlinehandel? Bei der Frage nach dem "Wann?" musste auch der Rewe-Vorstand auf der Jahrespressekonferenz (YouTube-Link) ein bisschen schmunzeln. Dabei zeigt das Management der Rewe Group, die für 2017 einen Umsatzschub vorweisen kann, dass man ernst und weit in die Zukunft schauen kann und dabei nicht nur an die Lieferung von Pizza und Bananen denkt.

Rewe schwört auf technologische Investitionen:

Die Kölner Rewe legt beim Umsatz im Geschäftsjahr 2017 deutlich zu deutlich, wächst konzernweit um 8,3 Prozent auf 49,4 Milliarden Euro. Am Onlinehandel kann es nicht liegen. Der liegt im niedrigen dreistelligen Millionenbereich. Damit könnten einige Kaufleute der Rewe, die mehrere Märkte betreiben, locker konkurrieren.
Was zählt ist die digitale Geisteshaltung. Die misst nicht in Euro oder auch in Services. Immerhin boten Rewe-Kaufleute, wie Vorstand Jan Kunath launig bemerkte, schon lange vor der Erfindung des Internets Lieferangebote. Sogar ohne Auto.
Mehr als manch anderer hat Rewe auch unter dem neuen Vorstandschef Lionel Souque verstanden, dass der Wettbewerb gegen die „Riesenkampfmaschine Amazon“ Technologie erfordert. Technische Vorteile müsse man sich jetzt erarbeiten, hieß es in Köln. Dort kann man unter anderem auf Milliarden-Investitionen in das Logistik-Netz und sieben geplante hochautomatisierte Verteilzentren verweisen.
Daneben gelte es die Systeme und Analysen weiter zu optimieren, bevor der Wettbewerb davoneilt. Auch um die Märkte weiter zu digitalisieren und zu vernetzen. Vorstand Kunath ("Uns fragt auch keiner, ob eine Wurst- und Fleischtheke separat Verluste schreibt") fand dafür auch diesmal instinktsicher ein passendes Bild: „Es geht um mehr, als einen Sprinter von A nach B zu schicken. Das kriegt ja jeder durchschnittlich intelligente Mensch hin.“

Global Fashion Group verringert Verluste:

Die Global Fashion Group (GFG), in der Rocket Internet Fashion-Aktivitäten wie Dafiti, Lamoda und Zalora gebündelt hat, ist zwar von einem profitablen Schnitt weiterhin entfernt, dafür wächst man beim Umsatz in eine neue Kleidergröße. Gesamtumsatz: knapp 1,1 Milliarden Euro oder plus 23,5 Prozent gegenüber 2016. Der bereinigte Fehlbetrag vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) sank von 130,8 auf 97,9 Millionen Euro. Mehr Zahlen im pdf.

SportScheck bleibt dank online im Rennen:

SportScheck brachte es im abgelaufenen Geschäftsjahr (Februar 2018) auf einen Gesamtumsatz von 300 Millionen Euro. Plus 1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Ausschlaggebend dafür war die Steigerung der Verkäufe im Online-Handel um 12,6 Prozent und das überproportional wachsende Plattformgeschäft. Mit dem flächenbereinigten Umsatz-Rückgang im Filialgeschäft um 1 Prozent gewinnt der Händler indes keine Medaille.

Bringmeister liefert in München taggleich:

Die Edeka-Tochter Bringmeister will nun auch Münchner Kunden taggleich beliefern. Edeka bietet den Service bereits in Berlin. Laut "Internet World" hadert Bringmeister aber noch mit Technik und Lieferterminen.

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INTERNATIONAL

Amazon hat Stress mit Fake-Bewertungen:

Amazon soll einmal mehr Ärger mit gefälschten Bewertungen haben. Betrüger legen Fake-Accounts mit echten Adressen wildfremder Menschen an, bestellen die Ware und geben dann jubelnde Rezensionen ab. Die Empfänger wundern sich dann lediglich über nie bestellte Handy-Hüllen und anderlei kleinteilige Dinge. Als Reaktion hat Amazon offenbar Accounts in Serie gesperrt. Darunter aber wohl auch Nutzer, die von den Betrügereien betroffen waren, liest man bei Business Insider

Nike kauft 3D-Start-up:

Sportartikelhersteller Nike hat sich für 10 Millionen Dollar das Start-up Invertex aus Tel Aviv gekauft. Invertex nutzt 3D-Scanning, um Körperformen zu analysieren und so Produkte an die spezifischen Bedürfnisse von Kunden anzupassen. Von Invertex kommt unter anderem ScanMat, ein Scanner im Schuh-Laden für die Füße.

Walmart verbündet sich mit Postmates:

Walmart bildet auf der letzten Meile nun eine Allianz mit Postmates, um den Tempo-Attacken von Amazon Paroli bieten zu können.

TRENDS & FAKTEN

Taggleiche Lieferung in 5 Jahren normal:

Same Day Delivery soll bis 2023 Alltag sein. Das sagt eine globale Studie unter Entscheidern in der Logistik-Branche. 

Ausbildungs-Ass gesucht:

Bereits zum 22. Mal werden von den Wirtschaftsjunioren Deutschlands, den Junioren des Handwerks und der INTER Versicherungsgruppe Deutschlands beste Ausbilder gesucht und der Titel "Ausbildungs-Ass" vergeben. Bewerben können sich Ausbildungsbetriebe in den Kategorien Industrie, Handel, Dienstleistungen, Handwerk und Ausbildungsinitiativen.

Zahl des Tages:

Amazon hat im vergangenen Jahr 22,6 Milliarden Dollar für Forschung und Entwicklung ausgegeben. So viel wie keine andere Firma

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Roboter als Filialmitarbeiter sind bislang eher eine viel bestaunte Spielerei. Bei den Konsumenten kommen Pepper und seine Freunde aber schon mal gut an, wie die Beispiele Edeka-Stengel und ein Feldversuch in dem Stuttgarter Einkaufszentrum Das Gerber zeigen.

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