Liebe Leserin, lieber Leser, die Übernahme der Bio-Lebensmittelkette Whole Foods durch Amazon hat ein wahres Beben ausgelöst. Medial und an den Börsen. Die größte Übernahme in der Geschichte des Unternehmens von Jeff Bezos setzte die Kurse anderer Handelsketten an den Börsen unter Druck. Mit dem Kauf unterstreicht Amazon nicht nur seine Ambitionen im Lebensmittelgeschäft, sondern löst auch einige eigene Herausforderungen. Wenn auch nicht ganz preiswert.

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Der Kaufpreis von fast 14 Mrd US-Dollar für die US-Kette sind vielleicht kein Schnäppchen, aber für Amazon gut investiertes Geld.
Morning Briefing
Amazon kauft Whole Foods, Walmart kontert, Zalando kooperiert mit ANWR
Die Online-Plattform der ANWR Group ist mit Zalando eine Kooperation eingegangen. Damit können die an Schuhe.de angeschlossenen Händler ihre Artikel auch über Zalando anbieten. Die Gruppe sieht dies als logische Erweiterung des bisherigen Konzepts, um die Sortimente dort sichtbar zu machen, wo sich heute die Kunden aufhalten. Ohne Mehraufwand steht den Händler somit ein weiterer Absatzkanal offen, wie die TextilWirtschaft berichtet.
Wie die TextilWirtschaftberichtet, hat Zalando jetzt mit dem Rollout seiner Fulfillment-Strategie begonnen. Ab sofort können alle Unternehmen, die über die Zalando-Plattform verkaufen und am Partnerprogramm teilnehmen, auch Logistikleistungen buchen. Anbieter können größere Partien am Anfang der Saison bei Zalando einlagern oder auch kleinere Mengen vereinbaren. Zalando prognostiziert dann, wie viel Ware regelmäßig aufgefüllt werden muss. Zum Start sind fünf Modeanbieter dabei, darunter der dänische Bestseller-Konzern, Evita, Elvi, Motion Fashion und surf4shoes.
Das Unternehmen Stylelounge hat sich die Preise inbesondere von aktuellen Sneaker-Modellen einmal genauer angesehen. Über sechs Wochen wurde die Angebote von 150 Händlern ausgewertet. Nahezu alle beobachteten Händler passen ihre Preise dynamisch an, insbesondere bei Top-Marken wie Nike, Adidas und Skechers. Zu besonders beliebten Shopping-Zeiten steigen die Preise durchaus mal um 60 Prozent an, wie Fashionnetworkberichtet.
Wie Exciting Commerce schreibt, konnte der Luxusmodehändler unter dem neuen Besitzer Neiman Marcus für das Geschäftsjahr 2015/16 ein ordentliches Umsatzplus von 25 Prozent auf 170 mio Euro erreichen. Jochen Krisch vergleicht die Zahlen einmal mit dem Mitbewerber Stylebop.
Der zur Radeberger Gruppe und damit zu Oetker gehörende Lieferdienst Durstexpress stellt sich breiter auf und will nicht mehr nur Geschäftskunden beliefern. Nach der Übernahme von A & O Lieferservice in Berlin verfügt die Oetker-Tochter jetzt mit seinem Online-Shop über eine solide Basis, um in die Schlacht der Lieferdienste (nicht nur in Berlin) zu ziehen. Das berichtet die TextilWirtschaft
Wie u.a. die Lebensmittelzeitung berichtet, erwirbt Amazon die Lebensmittelkette Whole Foods. Im Kaufpreis sind auch die angehäuften Schulden der Bio-Kette enthalten, die sich auf über 3 Mrd US-Dollar belaufen. Whole Foods wurde 1978 gegründet und konnte in den vergangenen zwei Jahren beim Umsatz nur noch kaum wachsen, sah sich aber mit einem schrumpfenden Gewinn konfrontiert. Mit dem Kauf, der im zweiten Halbjahr des Jahres abgewickelt sein soll, erhält Amazon nicht nur Zugang zum interessanten Frischesortiment, sondern auch gleichzeitig jede Menge Auslieferungspunkte in guten Lagen und eine funktionierende Infrastruktur. Alles in allem strategisch eine gute Geldanlage.
Für 310 Mio US-Dollar übernimmt Walmart das Online-Label Bonobos. Damit wird die Liste der sich im Kaufrausch befindlichen Walmart-Manager nach Jet.com, Shoebuy, Moosejaw und Modcloth um eine Position länger. In der Marke Bonobos, die Herrenmode herstellt und direkt vertreibt, stecken bisher über 100 Mio US-Dollar an Funding. Wie u.a. Multichannelmerchant berichtet, sollen die Produkte zukünftig auch über Jet.com vertrieben werden. Mit dem Deal hätte Walmart wahrscheinlich die Schlagzeilen beherrscht, wäre da Rivale Amazon mit einem noch größeren Geschäft um die Ecke gekommen.
Das ist doch mal originell. Amazon, als eine der Produkt- und Preissuchmaschinen für Verbrauchen, hat wie The Verge berichtet, ein Patent angemeldet, dass solche Anfragen auf Smartphones blockieren soll, wenn sich der Kunde in einem Laden befindet. Bis sieht es aber danach aus, als ob das Patent nur den Datenverkehr via WLAN im Laden kontrollieren soll. Demnach wäre es also mit der mobilen Datennutzung des Providers zu umgehen.
Vor einigen Tagen war es noch ein Gerücht. Aber wie RetailDivejetzt berichtet, verkauft Ikea jetzt bereits eine Auswahl der eigenen Produkte direkt über Amazon. Bisher sind das allerdings noch in erster Linie Kleinmöbel und Wohnaccessoires, aber die Produkte können via Prime versandkostenfrei bestellt werden. Der obligatorische Beutel mit den Teelichtern ist aber offensichtlich nicht dabei.
Von denen zahlt aber deutlich weniger als die Hälfte für ein Abo. Un obwohl das Unternehmen einen deutlichen Anstieg der Werbeeinnahmen vermelden konnte, wird der Streaning-Dienst deutlich in den roten Zahlen bleiben. Im vergangenen Jahr waren das stolze 539 Mio Euro, wie etwa die NZZ berichtet.
Was sind die Themen, die in diesem Jahr den Digital Commerce prägen? Unser Gastautor Tim Hahn hat die wichtigsten Entwicklungen zusammengestellt. Best of Zukunftsthemen 2017
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