Liebe Leserin, lieber Leser,
eigentlich, denkt man, kann einen nicht mehr viel überraschen. Dass der EuGH die PkW-Maut einkassiert, Trump auf Twitter hetzt oder das Brexit-Chaos weitergeht – geschenkt. Aber dann kommt die Marketingabteilung von Amazon und verrät aus Versehen in einer Mail den stets gut gehüteten Deutschland-Umsatz. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen Tag voller kleiner Momente, die Sie zum Schmunzeln bringen.
Amazon verrät aus Versehen deutsche Umsätze
Es zweifelt eigentlich niemand daran, dass Amazon der Platzhirsch im deutschen Onlinegeschäft ist. Offizielle Zahlen gab es aber nie. Bis jetzt, wie der Fach-Blog Wortfilter herausfand: In einer E-Mail des Amazon-Marketings an Händler verrriet der Onlineriese aus Versehen, dass auf dem Marktplatz von amazon.com siebenmal so viel Umsatz generiert werde wie auf amazon.de, mit nur halb so vielen Händlern. Damit würden rund 27 Prozent der deutschen E-Commerce-Umsätze über Amazon.de laufen, rechnet die Internetworld aus. Der Brutto-Umsatz der Seller lag demnach 2018 bei 10,25 Milliarden Euro, das Gesamthandelsvolumen (brutto) von Amazon.de bei 17,67 Milliarden Euro.
Supermärkte mit Stromtankstellen
Die klassischen Probleme mit E-Autos sind die geringe Reichweite und das Aufladen der Batterie unterwegs. Das könnte man umgehen, wenn sich die Autohersteller auf genormte Batterien einigen, die an der Tankstelle ausgetauscht werden könnten, weil sie überall passen. Aber da es nicht so ist, wollen Metro, Aldi, Lidl und Rewe zu elektronischen Nahversorgern werden, meldet das Handelsblatt. Demnach könnten die Supermarktketten entscheidend beim Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Autos werden. Allerdings bremsen sie derzeit noch Förderrichtlinien aus.
Offenbar haben Unternehmen beim Thema Personalisierung noch Nachholbedarf: 43 Prozent der Konsumenten bevorzugen personalisierte Angebote, mit 65 Prozent ist dieser Wert in der Altersklasse der 18-24jährigen sogar noch höher, hat der Softwareanbieter Actico in einer Umfrage herausgefunden. 41 Prozent sehen es demnach als Zeitverschwendung, wenn Angebote nicht auf sie persönlich zugeschnitten sind. Allerdings scheinen das nicht allzu viele Händler und Dienstleiser allzu gut zu machen: 40 Prozent der Befragten, die personalisierte Angebote wahrnehmen, können kein Unternehmen (egal welcher Branche) nennen, das sich durch passende Angebote ausgezeichnet hat. Übrigens sind sich 3 von 4 (76 Prozent) der Befragten bewusst, dass personalisierte Angebote nur auf Basis von personenbezogenen Daten möglich sind.
///// INTERNATIONAL
Schweizer Händler mit stablien UmsätzenDer Schweizer Einzelhandel, der Detailhandel heißt, scheint sich zu stabilisieren, meldet die Handelszeitung: Das Marktforschungsunternehmen GfK beziffert demnach den Jahresumsatz der gesamten Branche im vergangenen Jahr mit 91,3 Milliarden Franken (81,5 Milliarden Euro), er ist damit nach Jahren der Talfahrt wieder halbwegs stabil. Im Jahr 2010 lag der Umsatz noch bei 96,2 Milliarden. Wieder mal gewachsen ist auch bei den Eidgenossen der Online- und Versandhandel. Im sogenannten Distanzhandel seien 2018 mit 9,5 Milliarden Franken rund 1 Milliarde mehr umgesetzt worden als im Vorjahr.
Omega will chinesische Kunden begeistern
Der Schweizer Uhrenhersteller Omega wendet sich erstmals per E-Commerce an chinesische Kunden und eröffnet einen virtuellen Pop-up-Store im Tmall Luxury Pavilion, der Website der Alibaba Group für Luxus- und Premiummarken. Nach Angaben des Portals Alizila, das über Neuigkeiten der Alibaba Group berichtet, will Omega vom 15. Juni bis zum 7. August den Vorverkauf für seine neue limitierte Armbanduhr "Seamaster Aqua Terra Beijing 2022" in China ankurbeln. Die Uhr sei ein Tribut an die nächsten Olympischen Winterspiele in Peking. Omega selbst ist übrigens stolz darauf, seit 1932 bereits 28 Mal offizieller Zeitnehmer bei den Olympischen Spielen gewesen zu sein.
Zozo ist eine Betrachtung wert
Japanische Unternehmen haben viele nicht so im Blick. Warum das bei dem Modehändler Zozo eine Wissenslücke sein kann und der Milliardenplayer mit seinem Geschäftsmodell heute schon da ist, wo Unternehmen wie Zalando hin wollen, führt excitingcommerce genauer aus.
///// TRENDS & TECH
Cloud Computing so stark wie nie zuvorErst fremdelten die Unternehmen hierzulande ein bisschen, jetzt sind sie Fans der Datenwolke: Cloud Computing wächst in Deutschland so stark wie nie, so das Ergebnis einer von Bitkom Research im Auftrag der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG erstellten Umfrage. Im Jahr 2018 nutzten demnach drei von vier Unternehmen (73 Prozent) Rechenleistungen aus der Cloud, im Vorjahr waren es erst zwei Drittel (66 Prozent). Nur für 8 Prozent der Unternehmen ist die Cloud immer noch kein Thema. Wenig überraschend sind Datenschutz und IT-Sicherheit die Top-Kriterien bei der Anbieterwahl – also genau die Bedenken, die die Unternehmen anfangs nicht so recht warm mit der Cloud hatten werden lassen.
Facebook mischt die Finanzbranche auf
Es wird ernst: Facebook hat seine neue globale Währung "Libra" vorgestellt. Das Digitalgeld basiert auf der sogenannten Blockchain-Technologie, soll anders als Bitcoin ohne Kursschwankungen auskommen und Facebook werde keinen Zugang zu den Transaktionsdaten haben, hieß es. In der Anfangszeit dürfte das Digitalgeld vor allem für Überweisungen zwischen verschiedenen Währungen eingesetzt werden, meldet das Portal Finanzen.net, die Vision sei aber, Libra zu einem vollwertigen Zahlungsmittel für alle Situationen zu machen. Das Digitalgeld verwaltet wohl die Allianz Libra Association, unter deren aktuell 28 Mitgliedern sind Finanzdienstleister wie Visa, MasterCard, PayPal und Stripe, aber auch Portale und Dienstleister wie Vodafone, eBay, Booking.com, Spotify und Uber.
So viele Follower hat Influencer Rezo inzwischen auf Instagram. Nach der Attacke der CDU zur Europawahl ist die Reichweite des 26-Jährigen um 15,7 Prozent gestiegen, haben Horizont Online und die Analyse-Plattform InfluencerDB ermittelt.
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