Kalifornien ist ökonomisch so stark, dass es als Land im globalen Vergleich auf Platz fünf läge - noch vor dem Vereinigten Königreich. Es sind diese Dimensionen, die die Nachrichten von der Westküste so dramatisch machen: Der US-Bundesstaat nähert sich einem zweiten Lockdown, Kinos, Restaurants und Bars sind ab sofort wieder geschlossen. Wer in Deutschland Handel und Wirtschaft schützen will, muss sicherstellen, dass die grundlegenden Maßnahmen zur Vorbeugung vor Infektionen weiter angewendet und durchgesetzt werden. Was passiert, wenn dies nicht geschieht, ist in den USA zu sehen.

///// HANDEL NATIONAL

Union und SPD wollen kleine und mittlere Unternehmen schützen: Einigung auf Gesetz gegen Abmahnungsmissbrauch
Fachpolitiker von Union und SPD teilten am Montag mit, das seit einem Dreivierteljahr im Bundestag auf Eis liegende Gesetzesvorhaben aus dem Justizministerium könne nun unmittelbar nach der Sommerpause verabschiedet werden. Wie die WirtschaftsWoche berichtet, werden damit vor allem professionelle Abmahner ins Visier genommen, die Kleinstunternehmer wegen wettbewerbs- oder urheberrechtlicher Verstöße zur Kasse bitten.

///// HANDEL INTERNATIONAL

Schon ewig unter einem Dach, ab 1.10. unter einem Namen: MediaMarkt und Saturn fusionieren in Österreich
In Österreich wird es ab 1.10. nur noch die Marke MediaMarkt geben. Die 15 österreichweiten Saturn-Standorte (mit 900 Mitarbeitern) werden entsprechend umgebrandet, ebenso die Online-Shops. Insgesamt wird die zusammengefasste Kette 52 Märkte und 2.900 Mitarbeiter haben. Wie Chip.de unter Berufung auf MediaMarktSaturn berichtet, werde das Unternehmen in Deutschland an seiner Zweimarkenstrategie festhalten und weiter in die Marke Saturn investieren.

Amazon zeigt Schwächen – und die können Drittverkäufern auf den Marktplätzen überhaupt nicht gefallen
Es ist Juli und Amazon denkt an die Weihnachtszeit – aus gutem Grund: Das vierte Quartal mit seinen Feiertagen bedeutet für das 2006 eingeführte Fulfillment by Amazon (FBA) regelmäßig einen Stresstest. FBA ist überlebenswichtig für Verkäufer, gut für Prime-Kunden und lohnend für Amazon. Der Service habe, so heißt es, einen großen Teil der 53,76 Mrd. Dollar an Verkäufergebühren beigetragen, die Amazon 2019 bilanzierte. Es sind aber eben die Größe der Lager, die Zahl der vorgehaltenen Produkte und die saisonalen Schwankungen, die FBA zu einem der Stellen machen, an denen Amazon verwundbar ist.
Darunter leiden die Drittanbieter auf den Marktplätzen, die immer wieder mit neuen Restriktionen konfrontiert werden: So wird Amazon ab sofort die Anzahl der Artikel, die Verkäufer in Fulfillment-Zentren vorrätig halten können, auf etwa drei Monatsbestände beschränken, schreibt Cnet. Ziel sei, genügend Platz für Lagerbestände zu schaffen, die sich vor Weihnachten gut verkaufen.
Marketplace Pulse sieht Amazon am Ende seines Wachstums: Es gebe eine Grenze dafür, wie viele Millionen Quadratmeter Lagerfläche ein einzelnes Unternehmen verwalten könne. Und eine Grenze dafür, wie viele kleine Unternehmen den ständig wachsenden FBA-Anforderungen gerecht werden können.

Neue Zahlen: Exponentieller Zuwachs des Online-Geschäfts mit Lebensmitteln in den USA
Die Online-Nachfrage nach Lebensmitteln scheint in den USA im gleichen Maße voranzuschreiten, wie die Infektionszahlen: exponentiell. Im Juni hätten sich die Online-Verkäufe von Lebensmitteln auf geschätzte 7,2 Milliarden Dollar belaufen, berichtet FastCompany unter Berufung auf das Beratungsunternehmen Brick Meets Click. Gegenüber Mai sei dies ein Anstieg um 9%. Gewachsen sei auch die Zahl der Online-Bestellungen (plus 13,5% auf 85 Mio.) und die Zahl der Kunden (plus 6% auf  45,6 Mio.). Die wirklichen Dimensionen offenbaren sich jedoch erst beim Blick auf Daten vom August 2019: 1,2 Mrd. Dollar Umsatz, 16,1 Mio. Bestellungen und 16,1 Mio Kunden. Vor diesem Hintergrund lassen sich die Aktivitäten von Walmart und Uber besser verstehen ...

///// TRENDS & TECH

Was verdient man so als Servicekraft in der Plattformindustrie? Fragt man die die Unternehmen – viel!
Bei der Analyse von Daten haben Quelle und Art der Sammlung großen Einfluss auf das Ergebnis. Beispiel Stundenlöhne bei Fahrdienstvermittlern, ein nicht nur in den USA heißes Thema. Forscher der Cornell University's Industrial and Labor Relations School und der New School and University of California, Berkeley, haben jetzt mit Fahrern von Uber und Lyft Studien durchgeführt. Cornell bekam Daten der  Unternehmen, NSUC nutzte andere Quellen. Welche Studie kommt zu einem höheren Stundenlohn? Die von Cornell: Sie ergab, das Fahrer einen Medianlohn von 23,35 Dollar pro Stunde verdienen, bei NSUC waren es lediglich 9,73 Dollar. Der Streit um gerechte Entlohnung bei Liefer- und Fahrdiensten geht ebenso weiter wie die Frage, wie man an die richtigen Daten kommt.