Liebe Leserin, lieber Leser, irgendwie ist es kein Wunder, dass beispielsweise Zalando und Otto gerade massiv ins Beauty-Geschäft einsteigen. Das Thema liegt ja quasi auf der Straße. Schamesröte, Zornesröte, abblätternder Lack, Imageprobleme - im Handel gibt es so einiges, was man derzeit gerne überschminken würde.

© lidl
Lidl liefert in den USA mit Shipt
Morning Briefing
Beauty-Attacken von Zalando und Otto, eBay steigert Gewinn, Notebooksbilliger, Amazon, Baur, Kaufhof, Lidl, Kohl`s, Blue Apron
Zalando greift nun Douglas und Pure Player wie Parfumdreams.de an und verkauft ab Frühjahr 2018 auch Parfum, Kosmetik und Pflegeprodukte. Flankiert werden soll die Attacke von einem Store in Berlin.
Die gestrige Ankündigung der Beauty-Attacke war noch mit wenig Leben gefüllt. Aber Zalando wollte wohl auch optimistische Aussichten liefern. Denn so richtig hübsch waren die ebenfalls verkündeten vorläufigen Quartalszahlen von Zalando dann nämlich nicht. Die fanden Börsianer eher entttäuschend. Zwar steigerte sich Zalando in den vergangenen drei Monaten beim Umsatz zwischen 27,5 und 29,5 Prozent auf knapp 1,1 Milliarden Euro und lag damit über den Erwartungen. Doch das operative Ergebnis (Ebit) lag im abgelaufenen Quartal bei maximal fünf Millionen Euro und könnte sogar ins Minus rutschen. Das ließ sich nur schlecht wegschminken.
"Wir auch!", ruft eine Meldung von Otto. Denn auch der Versandriese kann Kosmetik und verkündet, dass der Kosmetikhersteller L’Oréal ab sofort mehr als 1.000 Artikel von fünf verschiedenen L’Oréal-Marken auf Otto.de verkauft. Das Sortiment soll zudem noch ausgebaut werden. L’Oréal tritt dabei als externer Partner über das Marktplatz-Modell von Otto in Erscheinung.
Medimax und Notebooksbilliger wollen künftig intensiver zusammenarbeiten. Details gibt es von offizieller Seite aber noch nicht. Naheliegende These: Shop-in-Shop-Lösungen und Vertriebskooperationen. Langfristig sinnvoll aber ist wohl nur die Übernahme von Medimax, über die Exciting Commerce spekuliert.
Amazon weitet sein Sortiment an Dash-Bestellknöpfen aus. Neu dabei sind unter anderem Pampers, Nescafe, Tassimo, Senseo, Air Wick, Jacobs, Beba und Felix. Kunden in Deutschland können nun ihre Lieblingsmarken aus insgesamt 68 Dash Buttons in sieben Kategorien wählen und insgesamt 1.700 Produkte mit einem Klick bestellen.
Die Halbzeitbilanz der Baur-Gruppe fällt mit einem Plus von 12 Prozent beim Netto-Umsatz auf 361 Millionen Euro für eine Tochter der Otto Group mehr als ordentlich aus. Stolz ist man dabei besonders auf das Plus von 24 Prozent bei der Unito-Gruppe, der von Österreich aus gesteuerten Baur-Tochtergesellschaft.
Die Versandapotheke Zur Rose hat im dritten Quartal wieder massiv zugelegt. Der Umsatz stieg um 15,4 Prozent auf 245,9 Millionen Schweizer Franken. Besonders deutlich legte die deutsche Tochtergesellschaft DocMorris zu.
Roland Neuwald, der frühere Vertriebsgeschäftsführer der SB-Warenhauskette Real, sollte eigentlich neuer Chef von Galeria Kaufhof werden. Wird er nun doch nicht. Vorerst. Die Arbeitnehmervertreter hatten offensichtlich noch Beratungsbedarf. Jetzt sei das Thema vertagt, heißt es bei der TextilWirtschaft. Offensichtlich ein politisches Spiel, weil Kaufhof Einsparungen beim Personal durchsetzen will - und muss, denn Eigentümer HBC soll vom Kaufhof Mieten verlangen, dass selbst die ganze Schminke in der Beauty-Abteilung die Schamesröte nicht übertünchen kann.
Amazon gelingt in den USA ein beeindruckender Deal mit Immobilienverwaltern und Hauseigentümern, um seine Paketboxen (Amazon Locker) in US-Mietshäusern unterzubringen. Laut Medienberichten hat Amazon Verträge für mehr als 850 000 Wohneinheiten unter Dach und Fach.
Lidl in den USA ist klein, gefürchtet, frech - und ein bisschen grün wie Amazon fresh. Zumindest gilt das für die Tüten von Logistik-Partner Shipt. Mit Shipt, über dessen App Kunden auch bestellen können, will Lidl seinen Lieferservice in den USA auf die Beine stellen. Vielleicht gibt das jetzt Schwung. Denn nach reichlich Vorschusslorbeeren soll die Expansion von Lidl in den USA nicht im grünen Bereich sein.
In 10 von zunächst 82 Läden nimmt die US-Kette Kohl`s jetzt Retouren von Amazon an und baut auch Shop-in-Shop-Lösungen für den Verkauf von Kindle und Co auf. Eine gefährliche Liebschaft in der Hoffnung auf Laufkundschaft.
Immer noch ein Dauerbrenner: Unser Podcast mit dem Konversions-Experten Andre Morys. "OR" - den etailment-Podcast - finden Sie bei Soundcloud (nun auch zum Download), iTunes (falls die aktuelle Episode noch nicht sichtbar ist, einfach abonnieren) und per RSS-Feed. Sie finden uns außerdem auf der Plattform Libsyn sowie auf Stitcher.
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