Der Vorschlag kommt immer mal wieder, Belgien setzt ihn um: Das Land hat eine Vier-Tage-Woche beschlossen, bei unveränderter Stundenzahl, wohlgemerkt. Ob und inwiefern sich die Bezahlung ändere, sei noch unklar. Zu den spannenden Fragen gehört, wie sich das auf den Online-Handel auswirkt: Wird mehr bestellt, weil an den vier Arbeitstagen kaum noch Zeit bleibt? Oder weniger, weil am fünften Tag alle durch die Geschäfte ziehen?
///// HANDEL NATIONAL
Kapital I: Alpakas erhält fünf Mio. Euro
Alpakas, im November gegründeter Berliner Lieferdienst für nicht oder in Mehrwegbehälter verpackte Lebensmittel, hat fünf Millionen Euro Seed-Kapital erhalten. Wie Handelsblatt.com berichtet, soll damit vor allem in andere Städte expandiert werden. Dass das was werden könnte, lassen schon die Investoren erwarten: Zwei davon, Vorwerk Ventures und Foodlabs, haben Kapital bei , Gorillas oder Flaschenpost untergebracht, so das Blatt.
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Kapital II: Voilà erhält 8,8 Mio. Euro
Der Berliner Restaurant-Lieferdienst Dine In Taste (mit der Marke Voilà) hat nach Angaben von EU-Startups.com 8,8 Mio. Euro Kapital für die Europa-Expansion erhalten. Auch hier ist Foodlabs involviert. Idee des im August 2021 gegründeten Unternehmens ist es, verzehrfertige Menüs hochklassiger Restaurants bundesweit zu liefern, und zwar an Freitagvormittagen. Die Website nennt unter anderem Lokale in Berlin, Bochum und Buxtehude als Partner. Mitgeliefert werde ein QR-Code, der zur Musik des Restaurants führt.
Mytheresa erwartet langfristig 30 Prozent Marktplatz-Anteil
Luxusmode-Onliner Mytheresa betreibt seit einigen Monaten ein "Curated-Platform-Modell", einen Marktplatz mit enger Verzahnung zur Plattform. Sechs Marken sind dabei, sagt CEO Michael Kliger auf Textilwirtschaft.de. Er nennt keine Namen, aber Zahlen: Er erwartet, dass das Marktplatz-Modell mittelfristig rund 20 Prozent des Geschäfts ausmache, langfristig seien 30 Prozent möglich.
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HANDEL INTERNATIONALShopify legte 2021 um 57 Prozent zuUSA: Grubhub erweitert Lieferumfang um Convenience-Produkte
Die Geschäftsfelder der Lieferszene verschwimmen zunehmend, jüngstes Beispiel: Der US-Lieferdienst Grubhub liefert nicht mehr nur Restaurantessen aus, sondern weitet seinen Dienst "Grubhub Goods" aufs ganze Land aus – dabei geht es um Convenience-Artikel wie Energy-Getränke, Eiscreme und Körperpflegeprodukte. Wie das Unternehmen mitteilt, gibt es 3.000 Grubhub-Goods-Standorte im Land, die Expansion erfolge in Zusammenarbeit mit der Fastfood-Kette 7-Eleven. Grubhub zählt nach eigenen Angaben 32 Mio. Kunden.
Großbritannien: Ebay streicht Volumenrabatte für Händler
Noch erhalten britische Ebay-Händler vier Prozent Rabatt auf Entgelte ("final value fees"), wenn sie pro Monat 25.000 Pfund oder mehr umsetzen, und acht Prozent bei mehr als 200.000 Pfund. Diese Rabatte enden zum 20. März, unabhängig vom Listungsdatum, so Tamebay.com. Für Händler mit niedrigeren Umsätzen bedeute das mehr Gerechtigkeit, für die bisherigen Nutznießer aber de facto eine Erhöhung um 8,7 Prozent. Weitere Folge: Die Motivation, die Rabattschwelle zu erreichen, falle fort.
///// TRENDS & TECH
Bilibili wirbt um Influencer aus DeutschlandDie chinesische Social-Media-Plattform Bilibili versucht einem Bericht von Businessinsider.de zufolge gerade, deutsche Influencer anzuwerben. Mehrere Creators hätten eine E-Mail zu einem „Overseas influencer recruitment program“ erhalten, das Boni für neue Follower verspreche. Die Plattform sei eine Super-App mit Youtube-, Twitch-, Netflix-, Steam- und Patreon-ähnlichen Funktionen. Sie sei groß, nämlich die am zweitmeisten besuchte chinesische Website. Und sie müsse als börsennotiertes Unternehmen wachsen und versuche, durch neue Inhalte neue Nutzer zu gewinnen. Für den E-Commerce sieht der Artikel "die Chance, einen Platz in einem der umsatzstärksten Marketing-Ökosysteme der Welt zu ergattern".
Die Shopping-App Wish erlaubt Händlern jetzt, fünf bis 30 Sekunden lange Videoclips einzustellen. Die Funktion heißt entsprechend "Wish Clips". Wie Internetworld.de schreibt, sind die Clips "shoppable", weisen also per Klick den Weg zum Shop des Händlers. Die Funktion sei für Android-Nutzer in Deutschland (und acht weiteren Märkten) verfügbar, im April soll die iOS-Version folgen.
20 Prozent der Deutschen blockieren Absender unpassender Online-Werbung
Kunden bestrafen Marken, wenn deren Online-Werbung nervt. Das zeigt eine Umfrage von Yougov im Auftrag des Versandspezialisten Parcellab, über die Internetworld.de berichtet: 16 Prozent gaben an, unpassende Werbung mache Marken unsympathischer, etwa 14 Prozent würden sie nicht mehr bestellen, 20 Prozent sie sogar blocken. Nur etwa ein Drittel der Befragten habe noch nie unpassende Werbung erhalten. (Umfrage unter 2.059 deutschen Internet-Nutzern)
80 Prozent der Angestellten behalten bei Jobwechsel Passwörter
Es geht um die USA, Großbritannien und Irland und nicht spezifisch um den E-Commerce, dennoch hat der IT-Sicherheits-Dienstleister Beyond Identity Beunruhigendes herausgefunden: 83 Prozent der Befragten haben noch Zugang zu Accounts früherer Arbeitgeber. 56 Prozent gaben an, diesen Zugang genutzt zu haben, um den Arbeitgebern zu schaden. Von den befragten Unternehmen hätten 74 Prozent über "negative Auswirkungen" von ehemaligen Angestellten gesprochen, vor allem auf den Social-Media-Accounts, durch die Einsicht in interne E-Mails und durch das Kopieren von Unterlagen. (Umfrage unter 1.000 Angestellten und Führungskräften in den genannten Ländern)