Das Verhalten der Plattformgiganten Google, Amazon und Facebook sowie von Apple ist immer wieder Anlass für Kartellbehörden, genauer hinzuschauen. Jetzt geht das Bundeskartellamt Hinweisen nach, dass Amazon in der Corona-Krise seine Marktmacht missbraucht haben könnte. Deutschland ist für Amazon der nach den USA größte Markt.
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HANDEL NATIONALPreiskontrolleur? Kartellamt untersucht Amazon-Praktiken während der Corona-Pandemie Händler haben sich beim Bundeskartellamt beschwert, zu Unrecht von Amazon gesperrt worden zu sein,
berichtet die WirtschaftsWoche unter Berufung auf die FAZ (Montagausgabe). Die Behörde prüfe nun die Stellungnahmen des Onlinehändlers. „Wir untersuchen derzeit, ob und wie Amazon die Preissetzung der Händler auf dem Marketplace beeinflusst“, wird Kartellamtspräsident Andreas Mundt zitiert. Während der ersten Monate der Corona-Pandemie habe es Beschwerden darüber gegeben, dass Amazon Händler wegen angeblich überhöhter Preise gesperrt habe. „Amazon darf kein Preiskontrolleur sein. Das gilt auch jetzt“, so Mundt gegenüber der FAZ.
Für Home24 war das zweite Quartal 2020 das beste der Unternehmensgeschichte Home24 hat das nach eigenen Aussagen beste Quartal seiner Geschichte hinter sich, meldet das Unternehmen. Im Vergleich zum Vorjahresquartal seien die Auftragseingänge um 71 Prozent gestiegen, das währungsbereinigte Wachstum habe bei 40 Prozent gelegen. Der Erlös liege bei 119 Mio. Euro. Auch das erste Halbjahr, das im stationären Handel ja Corona-bedingt für Bauchschmerzen gesorgt hat, lief beim Online-Versandhändler, der in Deutschland fünf Outlets betreibt, offenbar gut: Der Umsatz habe sich um 42 Mio. Euro auf 222 Mio. erhöht, was einem
währungsbereinigten Wachstum von 31 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2019 entspreche, meldet das börsennotierte Unternehmen. Nachdem das 2012 gegründete Unternehmen jetzt erstmals über einen Zeitraum von zwölf Monaten auf Basis des bereinigten EBITDA profitabel gewesen sei, hebe es aufgrund der guten Entwicklungen seine Prognosen für das gesamte Jahr 2020 an und rechne nun mit einem Umsatzwachstum von mindestens 25 Prozent.
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HANDEL INTERNATIONALGute Ecommerce-Performance – Sur La Table findet neuen Käufer
Für ein insolventes Unternehmen bedeutet ein Käufer Rettung und oft den Fortbestand. In den USA ist dem auf Küchenutensilien spezialisierten Händler Sur La Table jetzt diese Glück widerfahren. Dies nicht zuletzt deswegen, weil es
vor der Pandemie gut aufgestellt gewesen sei, befindet RetailDive: Im Ecommerce sei zuletzt 80 Mio. US-Dollar umgesetzt worden, was knapp einem Drittel des Umsatzes im stationären Handel (rund 230 Mio. Dollar) entspricht. Auch das Angebot erlebnisorientierter Dienstleistungen wie beispielsweise von Kochkursen, die bereits 1996 Premiere hatten, habe zur Substanz des Unternehmens beigetragen – die Einnahmen hatten hier zuletzt 35 Mio. Dollar betragen. Ein Joint Venture von Marquee Brands und CSC Generation hat jetzt Sur La Table für 88,9 Mio. Dollar gekauft. 2018 hatte Sur La Table noch 184 Ladengeschäfte, von denen aber 50 im Zuge des Insolvenzverfahrens geschlossen wurden.
Alibaba und Total China gehen umfassende Partnerschaft zur digitalen Transformation des Tankstellengeschäfts ein Alibaba soll die digitale Umgestaltung der Betriebsabläufe von Total China vorantreiben. Wie das Unternehmen mitteilt, umfassen die Aufgaben alle Bereiche von Produktinnovationen und Kundenakquise bis hin zur Auftragsabwicklung und Organisationsentwicklung. Alibaba werde die digitale Infrastruktur und Unterstützung für Total Chinas Tankstellen, das Schmierstoffgeschäft und den Autopflegebereich bereitstellen. Als Teil der Vereinbarung werde Total wiederum eine plattformübergreifende Storefront einführen. Diese soll Verbrauchern mit verschiedenen Alibaba-Apps, darunter Taobao, Tmall, Alipay, Ele.me und Amap, eine nahtlose Online-to-Offline-Erfahrung bieten. Total ist, so heißt es,
das erste internationale Energieunternehmen, das das Alibaba Business Operating System einsetzt. Alibaba propagiert sein A100-Programm als Tool, das die Digitalisierung durch ein breit gefächertes Servicepaket aus einer Hand beschleunigen können.
Favorit der LeserDas Thema Retouren trifft die Fashion-Branche besonders hart. Händler mit Rücksendequoten von mehr als 60 Prozent sind hier keine Seltenheit. Felix Schirl, Geschäftsführer und CEO der auf Onsite-Personalisierung spezialisierten trbo GmbH, gibt in seinem Gastbeitrag sechs
Tipps, mit denen sich (nicht nur bei Bekleidung) die Retourenquote senken lässt.