Bücher, Lebensmittel oder Kleidung im Internet zu kaufen, gehört heute zum alltäglichen Leben. Aber der Kauf eines Containers ist doch eher eine Rarität. Aber auch hier fasst der E-Commerce inzwischen Fuß, mit Eveon Containers spezialisiert sich ein Anbieter komplett auf den Online-Handel, mit der Erwartung eines großen Wachstumspotenzials. Nicht ganz so ungewöhnlich wie Container sind im E-Commerce heutzutage Autos. Aber auch hier hat sich in den vergangenen Jahren viel in Richtung virtuellem Handel verändert und es ist noch einiges zu erwarten, wie eine neue Studie von Reply prognostiziert.
///// HANDEL NATIONAL
BuyBay eröffnet Deutschland-Büro
"Zero Waste im E-Commerce", so lautet das Motto von BuyBay zur Umsetzung eines nachhaltigen Retourenmanagements. Nach dem Start in Deutschland Ende 2020 folgte nun der nächste Schritt, in Köln wurde eine Niederlassung eröffnet, das Team soll in den nächsten Monaten weiter wachsen. Das niederländische Technologieunternehmen hat das Ziel, dass im Versandhandel die Rücksendungen nicht mehr zum Großteil vernichtet werden, sondern wieder in den Wirtschaftskreislauf zurückkommen und weiter verwendet werden. Händler und Hersteller soll die Möglichkeit gegeben werden, ihre Produkte erneut zu verkaufen. Neben Software- und weiteren Techniklösungen werden die Waren dafür über Marktplätze und die Auktionsplattform "Beluga Actions" zum Verkauf angeboten.
Back Market erhält Kapitalspritze
Im Rahmen einer neuen Investitionsrunde sind insgesamt 276 Millionen Euro auf den Konten von Back Market eingegangen. An der Spitze der Investoren bei dem Online-Händler für erneuerte Elektronikartikel steht General Atlantic mit Unterstützung von Generation Investment Management, weiterhin gehören die weiteren bisherigen Geldgeber dazu. Back Market verfolgt das Ziel, mit Hilfe der Kapitalspritze eine Marktkonsolidierung zu erreichen. Für CEO Thibaud Hug de Larauze soll erneuerte Elektronik für die Kunden mittelfristig beim Kauf "erste Wahl" werden. Nach einem Ausbau der Position in Europa, derzeit ist Back Market in 13 Ländern vertreten, steht dann der Aufbau einer globalen Präsenz auf der Wunschliste.
Knuspr findet neue Kooperationspartner
Der Online-Supermarkt Knuspr hat den Betrieb in Deutschland noch nicht aufgenommen, in den nächsten Wochen vor dem Start steht zuerst noch ein weiterer Ausbau des Produktsortiments auf der Liste. Zu den Anbietern, die vom Sommer an in den virtuellen Lebensmittelregalen zu finden sein werden, gehören dann auch Alnatura und Feinkost Schäfer. Bei ihren ersten Bestellungen sollen die Kunden im Raum München die Wahl aus rund 9.000 Produkten haben, in der Folgezeit ist ein Ausbau auf rund 16.000 Waren geplant. CEO Erich Comor will einen Schwerpunkt auf regionale Produkte und Bio-Lebensmittel legen.
Das Kartellamt leitet ein weiteres Verfahren gegen Amazon ein
Das ging schnell. Am Montag hat das Bundeskartellamt mitgeteilt, dass es eine Beschlussabteilung für den Online-Handel einrichtet, einen Tag später leitet die Behörde ein Verfahren gegen Amazon ein. Nach dem Verfahren gegen Facebook im Januar ist es das Zweite nach den neuen Vorschriften gegen Digitalkonzerne, die zur 10. Novelle des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen gehören und seit Januar in Kraft sind. Nach Aussage von Kartellamts-Präsident Andreas Mundt werde in einem ersten Schritt überprüft, "ob Amazon eine überragende marktübergreifende Bedeutung für den Wettbewerb zukommt. Charakteristisch dafür ist insbesondere ein sich über verschiedene Märkte erstreckendes Ökosystem – eine schwer angreifbare wirtschaftliche Machtstellung." Sollte die marktübergreifende Bedeutung vorliegen, könnten bestimmte wettbewerbsgefährdende Praktiken untersagt werden. Neben dem neuen Verfahren laufen noch zwei weitere Verfahren, die bereits vor der Verabschiedung der Gesetzesnovelle eingeleitet worden waren.
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HANDEL INTERNATIONALE-Bay in Großbritannien senkt die Gebühren für personalisierte ProdukteAnbieter von individuell an Kundenwünsche angepasste Produkte erwarten bei E-Bay in Großbritannien in den nächsten Monaten niedrigere Gebühren. Der Online-Konzern will die Sätze bis Ende März 2022 auf zwei Prozent begrenzen, berichtet Tamebay. Nachdem es im vergangenen Jahr rund 600 Suchvorgänge pro Tag nach solchen Produkten gegeben habe, wolle E-Bay die Verkäufer nun unterstützen. In einem zweiten Schritt werde auch ein Tool eingebaut, mit dem die Anbieter die Integration von Namen, Logos oder Fotos präsentieren können. Die Verkäufer könnten bis zu 250 zusätzliche personalisierte Produkte ohne Zusatzkosten anbieten.
Eveon Containers ist kein Containerhändler von der Stange, denn das niederländische Unternehmen hat sich für einen ungewöhnlichen Vertriebsweg im Bereich der Containerwirtschaft entschieden und verkauft die See- und Lagercontainer online. Rund vier Monate nach dem Start in Deutschland ist Eveon Containers nun auch in Österreich vertreten. Zur Wahl stehen den Kunden im Online-Shop neuwertige und gebrauchte Container, erhältlich sind die Größen 20 und 40 Fuß. Die Bezahlung für die Container erfolgt über die üblichen Verfahren im Online-Handel, sie können dann in einem ausgewählten Depot abgeholt werden, alternativ ist eine Lieferung innerhalb von drei bis sechs Tagen möglich. Die ersten Standorte in Österreich sind Wien und Linz, in Deutschland ist Eveon Containers in Hamburg, Stuttgart, München, Bremen, Nürnberg und Berlin vertreten. Eine Ausdehnung in weitere Länder ist für die nächsten Monate geplant, eine globale Präsenz ist das Ziel bis Ende 2023.
///// TRENDS & TECH
Kein Autohandel ohne E-CommerceDer Kauf eines Autos ist heutzutage nur nach ausgiebiger und langer Fahrt durchs Internet möglich. Das ist das Ergebnis der neuen Studie "Trends im E-Commerce – Mobilitätssektor und Autohandel" von Reply. Eine wesentliche Rolle für diese Entwicklung spielt nach Auffassung der Analysten auch im Autohandel die Pandemie und der durch sie ausgelöste Schub für die Digitalisierung. Untersucht wurde hierfür in Medien die Frequenz von entsprechenden Stichworten und Begriffen mit Bezug zu E-Commerce im Fahrzeughandel, der Zuwachs erreichte einen Wert von 61 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In der Studie sprechen die Experten von Reply davon, dass die Branche nach einer "beispiellosen Revolution" in den vergangenen 20 Jahren "an der Schwelle einer neuen Zäsur steht". Nach dem Start der Online-Marktplätze für gebrauchte Fahrzeuge um das Jahr 2000 herum, seien die Fahrzeughersteller mittlerweile an dem Punkt, dass sie den Kunden Direct-to-Consumer (D2C)-Modelle verkauften. Die Studie zeige auch, dass die Verbraucher sich in Zukunft mit Hilfe digitaler Services wie 3D-Showrooms, virtueller Testfahrten, Konfigurationstools oder digitaler Concierge-Dienste informieren könnten. Das Auto werde in Zukunft "verstärkt als Werkzeug zum Sammeln von Kundendaten genutzt", lautet die Prognose.
Der German Innovation Award 2021 geht an Dematic
Der Intralogistikspezialist Dematic hat sich in diesem Jahr mit dem Dematic Micro-Fulfillment in der Kategorie "Excellence in Business to Business" des German Innovation Award durchgesetzt. Ausgezeichnet wurde von der Fachjury das Automatisierungssystem, mit dem nach Angaben des Produzenten die Online-Bestellungen im Zeitraum von einer Stunde bereitgestellt werden können. Die Technologie für den Omni-Channel-Vertrieb, in die unter anderem der Dematic Multishuttle integriert ist, kann in unterschiedlichen Handelsbranchen eingesetzt werden, im Lebensmittelhandel ist eine Einstellung auf verschiedene Temperaturstufen möglich.
Extreme Nachfrage-Schwankungen: So finden Händler die richtige Suchmaschinen-Strategie