Manchmal bemerkt man eine schillernde Blase auch an der Sprache. "As a pioneer of the Sleep Economy, we bring the benefits of cutting-edge technology, data, and insights directly to consumers", rühmt sich Matratzenhändler Casper im IPO-Prospekt. Spätestens, wenn sich jedes Online-Büdchen zur Tech-Company erklärt, weiß man, dass exitorientierte Scheinheiligkeiten Konjunktur haben werden. Manch einer kann aber rechnen.
///// HANDEL NATIONAL Globus probiert es mit Click & Collect
Globus startet in diesen Tagen mit einem neuen Click & Collect-Modell. Am Standort Halle wird in Kooperation mit dem Dienstleister
Getnow ein Abholservice installiert, liest man in der
Lebensmittel Zeitung.
///// INTERNATIONAL
Casper will an die Börse
Als einer der ersten
heißen Börsengänge in diesem Jahr hat nun der Online-Matratzenhändler Casper seinen IPO per
Börsenprospekt dingfest gemacht. Die Börsenunterlagen, übrigens randvoll mit
Buzzword-Geblubber, zeigen: Noch macht das Start-up (Umsatz 2018 rund 360 Millionen Dollar), auch wegen der
hohen Marketingkosten, reichlich Verlust (rund 90 Millionen Dollar).
Ob es jemals profitabel arbeiten wird? Wer rechnen kann,
der hat da so seine Zweifel. Das
E-Commerce-Buch bilanzierte schon früher: "Der dominante Wettbewerber bett1.de hat ein deutlich überlegenes Geschäftsmodell. Dieses kommt mit viel geringen Marketingbudgets aus und kann deutlich preiswerte Matratzen profitabel an den Endkunden bringen." Ausführlich lässt
Kassenzone die Luft aus der aufgeblasenen Matratze raus.
Facebook will kleine Händler gewinnen
Per
Facebook-Posting verkündet Mark Zuckerberg, dass man vermehrt auch mit kleinen und mittleren Unternehmen im Handel ins Geschäft kommen will. "Im nächsten Jahrzehnt hoffen wir, die
Handels- und Payment-Tools so aufzubauen, dass jedes kleine Unternehmen leichten Zugang zu der gleichen Technologie hat, die bisher nur große Unternehmen hatten", heißt es dort.
Erklärtes Ziel: Jeder soll Produkte über ein
Schaufenster auf Instagram verkaufen können oder seine Kunden über Messenger benachrichtigen oder über WhatsApp sofort und kostengünstig Geld überweisen.
Das zielt unter anderem auch gegen Plattformen wie
Shopify. Dessen Gründer
Tobi Lütke sieht die Ziele aber positiv: "Je mehr Orte zu aktiven Handelskanälen werden, desto wertvoller wird eine Multi-Channel-Software wie Shopify."
///// TRENDS & TECH
Mit Shopping Actions wird Google zum Marktplatz-Giganten
Google schickt sich an, Amazon den Rang abzulaufen: Shopping Actions könnte für Konsumenten und Händler das Beste aus beiden Welten verbinden – hier Suchen, Finden und
einfache Kaufabwicklung, dort weiter Kontrolle über den eigenen Katalog und die Preisgestaltung. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Shopping Actions auch nach Deutschland kommt. Warum Shopping Actions eine große Zukunft haben könnten, beleuchtet unser
aktuelles Whitepaper „Marktplätze: Umsatzhebel für 2020“.
Favorit der Leser Huihui, was für eine Aufregung. Ralf Kleber hat mal wieder von deutschen
Amazon-Läden gesprochen. Naja, so richtig gesprochen hat er ja nicht. Eher ein bisschen mit dem Kopf gewackelt. Reicht schon, damit das Land aufgeschreckt ist. Dabei gehts bei den stationären Präsenzen um ganz andere, wichtige Dinge.
Aber das muss ja nicht das Ende sein.