Liebe Leserin, lieber Leser, es gibt viele Gründe für das Ende des Otto-Katalogs. Kunden, Kosten, Kanäle, Dynamic Pricing. Digitale Dinge eben. Snapchat soll, die Meldung erschien am Tag als Otto das offizielle Ende des Hauptkatalogs verkündete, an einem Code frickeln, der eine visuelle Produktsuche möglich macht und die hippe App mit Amazon vernetzt. Snapchat, Instagram, Pinterest, WhatsApp und WeChat, das sind eben die Kataloge von heute.

Der letzte Otto-Katalog kommt:

Jetzt ist es offiziell, was längst bekannt war: Otto wird den Hauptkatalog im Dezember mit dem Frühjahr-/Sommer-Sortiment 2019 zum letzten Mal verschicken. Marc Opelt, Vorsitzender des Bereichvorstands Otto: "Unsere Kunden haben den Katalog sukzessive selbst abgeschafft, weil sie ihn immer weniger nutzen und schon längst auf unsere digitalen Angebote zugreifen." Aktuell liegt der Anteil der Katalogbestellungen bei unter 2 Prozent des Umsatzes. Und auch sein Wert als Marketingplattform ging kontinuierlich zurück. Angesichts von Druckkosten von bis zu 20 Millionen Euro in guten Zeiten kann man das Geld auch besser anlegen. Zudem, schreibt Horizont, würde der Katalog nur schwer zur neuen Plattformstrategie passen. Der erste Otto-Katalog erschien 1950 in 300 handgebundenen Exemplaren mit eingeklebten Fotos von Schuhen. Otto, das Nachkriegs-Zalando.

Vage Lieferangaben reichen nicht:

Online-Händler dürfen ihren Kunden einen Liefertermin nicht vage versprechen. Sie müssen einen konkreten Lieferzeitraum nennen. Ein „bald“ reicht nicht. Dies hat das Oberlandesgericht (OLG) München entschieden aufgrund einer Klage der Verbraucherzentrale NRW wegen unzulässiger Informationsangaben der Media-Markt E-Business GmbH bei der Online-Bestellung eines Handys.

Amazon liefert selbst aus:

Amazon liefert in der Rhein-Main-Region seine Sendungen, sie kommen aus dem neuen Verteilzentrum in Kelsterbach, nun auch selbst aus und nutzt dafür regionale Kurierdienste (etailment-Leser wissen das seit 2017). "Kann der amerikanische Versandhändler der deutschen Post damit gefährlich werden?", fragt jetzt die "FAZ". Spoiler: Noch nicht. Aber vielleicht bald. Vor allem aber kommen diese Pakete dann am gleichen oder am Folgetag. Wir tippen: Kelsterbach könnte auch ein Hebel werden, um von dort Prime Now in die Banken-Metropole auszurollen. 

Henkel - Kein Webshop für Kunden:

Henkel will Persil und Co nicht mehr per Dash Button bei Amazon verkaufen. Stattdessen setzt man auf das Abonnement-Geschäft, sagte der Vorstandschef des Dax-Konzerns, Hans Van Bylen, der "Rheinischen Post".
Henkel will bis 2020 den digital erwirtschafteten Umsatz von zwei Milliarden Euro auf vier Milliarden Euro verdoppeln. Henkel-Shops soll es aber weiter nur für B2B-Kunden geben. Der E-Shop für Klebstoffe beispielsweise erzielt bereits einen Umsatz von 1,5 Milliarden Euro.

Hornbach gibt Amazon einen Korb:

Die Baumarktkette Hornbach will im Netz ohne die Mithilfe von Amazon wachsen. Helfen soll dabei die Omnichannel-Strategie. „Wenn wir die Verknüpfung aus Technik und Märkten hinbekommen, können wir ein echter Konkurrent für Amazon werden“, sagte Hornbach-CEO Albrecht Hornbach der „FAZ“. Das ist, glaube ich, etwas sehr optimistisch. Die nächsten Kunden, die Tapeten, Dübel und Rasenmäher brauchen, sind die internetaffinen Millennials. Die aber haben einen klassischen Baumarkt gar nicht mehr so sehr auf dem Radar.

Self-Scanning im Edeka:

Barcode der Ware mit dem Smartphone scannen, Einkauf fotografieren, QR-Code erhalten und mit dem dann an der Kasse zahlen. Edeka Prechtl in Bad Feilnbach probiert jetzt das Self-Scanning via Smartphone nach einem System von Scansation aus. Klingt alles noch ein bisschen komplex und wie ein Seitenarm der mobilen Evolution, aber immerhin probiert jemand was aus.

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Comarch - Der Partner für die Digitalisierung des Handels:
Der Countdown läuft, sind deutsche Firmen bereit? Im kommenden Webinar am 19.07. gibt Mirjana Stanišic-Petrovic vom Fraunhofer IAO einen exklusiven Einblick in die Ergebnisse der E-Invoicing-Studie von Comarch und Fraunhofer: Wie viele Firmen sind bereits papierlos bei Ausgangs- und Eingangsrechnungen? Was hat sich verbessert und was nicht? Jetzt gratis anmelden


INTERNATIONAL

Starbucks liebäugelt mit Alibaba:

Starbucks Noch-CEO Howard Schultz hat jetzt eine mögliche Zusammenarbeit mit Alibaba in China angedeutet. "Ich bin seit vielen Jahren mit Alibaba-Gründer Jack Ma befreundet ... und es genügt zu sagen, dass es Neuigkeiten geben wird, die sich auf unsere Pläne beziehen, den mobilen Handel zu beschleunigen und in unser Kerngeschäft zu integrieren", zitiert ihn Reuters mit Blick auf das China-Geschäft.

Alibaba und Guess eröffnen Shop mit KI:

Alibaba hat in Kooperation mit Guess einen Pop up-Store eröffnet, der auf künstliche Intelligenz setzt. Dank RFID und Bewegungssensoren interagieren Produkte mit smarten Spiegeln. Die Spiegel bieten dann Infos und machen passende Vorschläge. Der Testshop ist aber nur tageweise geöffnet. Details beschreibt Location Insider.

TRENDS & FAKTEN

Inspirationen für die Digitale Transformation:

"Inspirationen für die Digitale Transformation" verspricht der NKF Summit Vol. 4 von "Berlin Valley". Der Kongress am 15. November in Berlin erwartet wieder rund 50 Speaker. Nimmt man die Vorjahre als Maßstab,  kann man sich auch ohne nähere Angaben schon jetzt ein Early-Bird-Ticket sichern.

Deutschland-Chefin für Twitter:

Jolanta Twarowska wird neue Deutschland-Chefin von Twitter. Sie arbeitet derzeit noch für den Rivalen Snapchat und war zuvor bei Twitter unter anderem mitverantwortlich für den Aufbau des EMEA Headquarters von Twitter in Dublin. Zudem hat sie als eine der leitenden Mitarbeiter den deutschen Werbemarkt für Twitter erschlossen.

Zahl des Tages:

Modehändler wollen mehr Flexibilität im Bestell- und Lieferprozess. Rund 40 Prozent der stationären Modehändler sind deshalb gegenwärtig auf der Suche nach neuen Lieferanten, sagt eine Studie von Roland Berger.

Start-up des Tages:

Künstliche Intelligenz soll Mahnungen passgenauer an den Kunden ausliefern, damit die Wahrscheinlichkeit auf eine Reaktion des Kunden steigt. Das Hamburger Start-up CollectAI hat dazu eine neuartige Software für Geschäftskunden entwickelt.

Beliebtester Beitrag am Vortag:

Bequemlichkeit zählt. Das macht automatisiertes Shopping in Zukunft so verführerisch. Das Internet of Things und Digitale Assistenten machen das zudem immer leichter. Eine Studie sagt jetzt, in welchen Bereichen Kunden gut und gerne auf den eigenen Klick verzichten können und welche Branchen von Automatismen besser (noch) die Finger lassen.

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