Als Allergiker (Heuschnupfen) und bekennender Hypochonder habe ich natürlich einen Vorrat an Atemschutzmasken (für Kenner: 3M, Schutzklasse ffp2) daheim. Die könnte ich nun vermutlich bei eBay so richtig zu Geld machen. Der Markt macht den Preis. Aber erstmal warten, ob es als Ersatz womöglich eine stylische Influencer-Kollektion von Zalando gibt. Die aktuelle Bilanz hat ja noch Luft nach oben.
Coronavirus zwischen Plemplem und Panik
Zurück zum Business.
Panik ist ja schon jetzt. Nicht nur Nutella, auch Mundschutz wird schon gehortet. Und das regelt den Preis. Den treiben Händler auf Amazon gerade exorbitant in die Höhe. Amazon hebt da zumindest den Zeigefinger.
Auch Panik: Pakete von Wish und anderen Händlern mit China-Ware bleiben inzwischen in Paketstationen liegen, weil die Kunden Muffensausen vor dem Coronavirus haben. Und Montag hat meiner einer noch den Kopf geschüttelt, weil man im US-TV Angst vor Pizza hat. Demnächst werden dann auch wohl auch die T-Shirts teurer. Inzwischen wird offen über drohende Sortimentslücken im Modehandel gesprochen. Amazon selbst muss unterdessen sinkende Werbeausgaben seiner Händler hinnnehmen. Die Ursachen sind (siehe Rubrik International) hausgemacht.
Zalando erreicht Ziele und steigt in Luxusmode ein
Zalando blieb im Weihnachtsquartal 2019 knapp unter der Schwelle von zwei Milliarden Euro und landete bei 1,9 Milliarden Euro Umsatz bei einem bereinigten EBIT von 110,4 Millionen Euro. Mit einem Plus von 19,5% Prozent reichte es damit diesmal nicht für ein Plus von über 20%. Im vierten Quartal 2019 verzeichnete Zalando aber deutliche Zugewinne mit einem GMV-Wachstum (Bruttowarenvolumen) von 24,3% auf 2,5 Milliarden Euro. Insgesamt steigerte sich Zalando im Geschäftsjahr 2019 beim Bruttowarenvolumen (Gross Merchandise Volume, GMV) um 23,6% auf 8,2 Milliarden Euro (2018: 6,6 Mrd. Euro), der Umsatz stieg um 20,3% auf 6,5 Milliarden Euro (2018: 5,4 Mrd. Euro) und erreichte ein bereinigtes EBIT von 224,9 Millionen Euro (2018: 173,4 Mio. Euro). Mit dem Ergebnis hat Zalando seine selbstgesteckten Ziele erreicht.
Eine Rekordzahl von 31 Millionen Kundinnen und Kunden (2018: 26,4 Millionen) hat im vergangenen Geschäftsjahr bei Zalando bestellt. Gleichzeitig sank die durchschnittliche Warenkorbgröße leicht.
Hier gibt es die Q4-Zahlen für die Numbercruncher (pdf). Hier sind die Zahlen im Schnell-Überblick. Der Geschäftsbericht bietet weitere Inhalte.
Die weiteren Aussichten für 2020: 20-25% GMV-Wachstum, 15-20% Umsatzwachstum, 225-275 Millionen Euro bereinigtes EBIT. Wachsen will man unter anderem mit einem erweiterten Premiumsegment um Luxusmarken und dem Launch der Kategorie “Pre-Owned” für Secondhandmode im Herbst 2020.
Klar wird auch: Das Bruttowarenvolumen, das Gesamtausgaben von Kunden sowohl für Waren von Zalando als auch für solche aus dem Partnerprogramm umfasst, rückt immer stärker in den Fokus. Es soll bis 2023/24 auf 20 Milliarden Euro anwachsen. Das Partnerprogramm dürfte dann 40% zum Bruttowarenvolumen beitragen.
ASICS engagiert Roboter von Magazino
- Anzeige -
Digitalisierung in der Praxis
Wie sieht die Digitalisierung des Handels in der Praxis aus? Fragen Sie sich auch, mit welchen Lösungen Sie Ihre Unternehmensziele am besten erreichen? Wir stellen Ihnen ganz konkrete Digitalisierungsstrategien für den Handel vor und zeigen, welche Vorteile diese für die Unternehmen bringen. Von 360°-Omnichannel-Handel in Echtzeit bis hin zu Direct-to-Customer-Vertrieb - hier finden Sie alle Szenarios im Überblick.
///// INTERNATIONAL
Coronavirus - Amazon-Händler sparen an der WerbungAmazon Go Grocery - zweiter Laden in Planung?
Amazon bestimmt das Tempo
///// TRENDS & TECH
Weniger Ebitda
Man übersetzt Ebitda ja auch gerne mit "Earnings before the bad stuff". Erdacht wurde die Zahl schlicht, um Investoren und Märkte anzuflirten. Die fanden die Zahl gut, weil man mit ihr (gerade auch an der Börse) gute Storys "verkaufen" kann. Aber nicht an jeden. Oder bekommen Sie einen Kredit, ohne dass ihr Bankberater nach all den unangenehmen Posten fragt?
Ich werde das Ebitda deshalb künftig hier meiden. Wichtig ist, was unterm Strich rauskommt. Und in Zeiten geplatzter IPO-Hypes und völlig überbewerteter Einhörner, die als Start-ups eher One-Trick-Ponys sind, kommt es mehr denn je auf klare Zahlen an.
Favorit der Leser