Der Gegenwind für Spotify wegen Corona-Falschinformationen von Joe Rogan in dessen Podcasts nimmt zu (das "Morning Briefing" berichtete). Nach Neil Young will auch Joni Mitchell ihre Musik aus dem Programm nehmen, Nils Lofgren, ein Gitarrist in Bruce Springsteens E Street Band, hat den Schritt bereits unternommen. Spotify wolle keine Inhalte und Podcasts zensieren, sagt CEO Daniel Ek, für die Kunden gebe es nun Links zur Webseite von Spotify, auf der sie über die Fakten der Pandemie informiert würden. Rogan sagte, er wolle keine Falschinformationen verbreiten, sondern mit den Menschen diskutieren. Für Spotify ist die selbst verschuldete Lage nicht einfacher geworden.

///// HANDEL NATIONAL
Gelbe Signale für DB Cargo
Auf DB Cargo warten Untersuchungen der Europäischen Kommission. In Brüssel gehe es um die Frage, ob die Logistiktochter der Deutschen Bahn rechtswidrige Staatshilfen erhalten habe, schreibt der Spiegel. Mit den Geldern könne DB Cargo die Flotte an Wagen und Lokomotiven modernisieren, auch seien für das in roten Zahlen fahrende Unternehmen dennoch Investitionen in Wachstum und Expansion möglich. Die Verluste würden seit 2012 von der DB abgedeckt, so gebe es Dienstleistungen zu niedrigeren Preisen. Der Konzern habe die Vorwürfe zurückgewiesen, wolle aber mit den europäischen Behörden kooperieren.

Ikea will die Lebensmittelabfälle reduzieren
Der Mutterkonzern der Ikea-Häuser, die Ingka Gruppe, hat sich die Verringerung der Lebensmittelabfälle als Ziel gesetzt. Bis Ende des vergangenen Jahres sollten sie weltweit um die Hälfte sinken, ob dies erreicht wurde, bleibt aber offen. In Deutschland sei das Ziel übertroffen worden, hier betrage der Gewichtsanteil des Abfalls pro Kunde bei 12,8 Gramm, international habe die Vorgabe bei 16 Gramm gelegen. Es sei gelungen, 1.608 Tonnen CO2-Emissionen zu vermeiden. Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz sei es möglich, die Art, das Gewicht und die Gründe der Verschwendungen von Lebensmitteln zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.


Decathlon bietet in München eigenen Fahrradlieferdienst
Als Sportfachmarkt ist Decathlon prädestiniert auf die Warenlieferung per Fahrrad, nun steigen in München die ersten Boten aufs Rad. In Kooperation mit dem Logistikanbieter Glocally startet nun ein Service der Zustellung am selben Tag, zum Einsatz kommen Elektroräder. Glocally habe sich eine nachhaltige Lieferung auf die Fahnen geschrieben, die Kuriere seien direkt angestellt und erhielten eine marktübliche Bezahlung. Die Partner setzen eine Lieferfrist bis 21 Uhr an, wenn die Bestellung der Ware bis 15.30 Uhr erfolge, meldet Internet World, der Tarif liege bei 6,99 Euro. In anderen deutschen Städten wie Berlin, Hamburg, Köln und Frankfurt setze Decathlon für die Warenlieferung Dienstleister mit Fahrzeugen ein.


///// HANDEL INTERNATIONAL

Bipa startet Click & Collect
Nun steigt in Österreich auch Bipa in den Click & Collect-Zug ein. Das österreichische Tochterunternehmen des Rewe-Konzerns bietet den Kunden an, dass sie die online bestellte Ware nach zwei Stunden in dem von ihnen gewählten Geschäft abholen können. Die Lebensmittelzeitung schreibt, dass die Drogeriemarktkette den Dienst in allen 580 Filialen anbieten werde. Der Kunde werde über die Verfügbarkeit informiert, die Bestellung werde bis zu einer Woche zur Abholung bereit stehen.

Farfetch übernimmt Violet Grey
Der britische Online-Händler Farfetch setzt die Übernahmeserie (das "Morning Briefing" berichtete) fort, nächster Kandidat ist Violet Grey. Damit macht der Anbieter für Luxusmode den ersten Schritt in den Kosmetiksektor. Damit gehe es auch um die Erweiterung der Zielgruppen, nun stünden die jüngeren Konsumenten im Mittelpunkt, lautet die Einschätzung von Reuters. Kunden aus dem Luxussegment gehe es nicht nur um das Einkaufen, für sie spielten Erlebnisse eine größere Rolle. Violet Grey biete den Kunden Beratungen von Experten. Farfetch habe schon länger über den Einstieg in den Kosmetikbereich nachgedacht, der Online-Verkauf solle in diesem Jahr beginnen.

Shoptimised startet Find the Trend
Unter dem Titel Find the Trend geht ein neuer Marktplatz für Bekleidung an den Start, Initiator ist die Plattform Shoptimised, schreibt Tamebay. Find the Trend solle sich globale Plattform für Kleidung etablieren, dafür würden die Livekataloge der Online-Händler untersucht, automatisch die Produkte mit den besten Verkaufszahlen herausgesucht und auf die Marktplatzseite gesetzt. Bislang habe Find The Trend Verträge mit mehr als 100 Anbietern abgeschlossen, zu ihnen gehörten unter anderem Nike, Burberry, Carhartt, Hugo Boss, Ecco und Calvin Klein. Die Kooperation sei für Online-Händler kostenfrei möglich, die Kunden würden nach der Auswahl der Produkte direkt auf die Seite der jeweiligen Händler geleitet.


///// TRENDS & TECH

Hilfe bei der Produktsuche per Twitter und im Forum
Viele Kunden sind bei der Online-Suche nach Produkten während der Pandemie schier verzweifelt, denn die Ware war nach langer Suche dann oft nicht mehr verfügbar. In der Folge haben einige von ihnen eigenen Foren und Suchmethoden entwickelt, um andere Verbraucher bei ihrer Suche zu unterstützen, wie CNN berichtet. So informierten einige ihre Follower über Twitter, bekämen aber im Gegenzug auch selbst Tipps und Informationen, wann Produkte wieder ins Programm kämen und wann der Verkauf starte. Diese gesammelten Hinweise erschienen dann wieder über Twitter in der Gruppe. Es gebe auch Anbieter, die kommerzielle Programme entwickelt hätten, die sofort über neue Lieferungen bei Händlern informierten. Dabei werde auch Künstliche Intelligenz eingesetzt und es gebe Kooperationen mit den Händlern. Die Suche der Kunden erstrecke sich über alle Produktbereiche von Haushaltsgeräten über Spielekonsolen, Bekleidung und Spielsachen.

Bounce Commerce stellt Besucherrückgang im Januar fest
Nach einem starken Jahr 2021 für den Online-Handel mit einem Gesamtvolumen der Bestellungen in Höhe von 107 Milliarden Euro und einem starken Weihnachtshandel meldet der Technologieanbieter Bounce Commerce einen deutlichen Rückgang für den zurückliegenden Januar. Nach den Angaben des Unternehmens sei die Zahl der Page-Impressions von 130 seiner Kunden um 27 Prozent gesunken. Grund dafür sei nach den Weihnachtseinkäufen eine Sättigung der Kunden in ihrem Kaufverhalten, erklärt Markus Kellermann, Co-Founder von Bounce Commerce. Nun müsse die Kundengewinnung im Mittelpunkt stehen, zum Einsatz könnten von Künstlicher Intelligenz gesteuerte Module kommen, um passende Produkthinweise als Reaktion auf das Verhalten der Kunden zu erstellen. Mit diesen Empfehlungen sei dann der Aufbau einer personalisierten Customer Journey möglich.

Social-Media-Marketing: Erst die Community, dann der Verkauf
Marketing in den Sozialen Medien ist aufwendig und folgt neuen Regeln. Im Vordergrund steht die Unterhaltung der Fans und Follower, die erst den Boden für Werbebotschaften bereitet. Obi verknüpft beim Projekt "Hotel Create" die ganze Bandbreite an Kanälen und Formaten im Social-Media-Marketing.


///// NACHHALTIGKEIT

Amazon startet Nachhaltigkeitsprogramm für Start-ups
Amazon hat das Programm Amazon Launchpad Sustainability Accelerators gestartet. Mit dem neuen Programm will der Online-Riese zusammen mit dem European Institute of Innovation and Technology (EIT) Climate-KIC Start-ups bei der Entwicklung nachhaltiger Produkte unterstützen. Nach Angaben von Amazon hat sich die Zahl der Waren mit dem Siegel "Climate Pledge Friendly", die Kunden in den europäischen Online-Shops des Unternehmens im Januar 2022 gekauft haben, gegenüber dem Vorjahresmonat mehr als verdoppelt. Bewerben für das Programm können sich Unternehmen, die selbst entsprechende Produkte produzieren und online verkaufen. Zum Programm gehören eine Anschub-Förderung, AWS-Activate-Credits und Werbe-Gutscheine von Amazon Advertising. Interessierte Unternehmen können sich bis zum 25. März für das zwölfwöchige Programm anmelden.