Die Impfkampagne muss schneller werden. Die Impfbereitschaft benötigt einen kräftigen Schub, um die erwünschten und erforderlichen Zahlen zu erreichen. Die Auswirkungen des langsamen Tempos sind durchweg durch die Gesellschaft und die Wirtschaft zu spüren. Die Position des Handels kann sich nur durch einen kräftigen Sprung bei den Impfzahlen verbessern. Aber es reicht nicht, den Kunden bei einer Impfung ein kleines Geschenk zu versprechen. Die Aktion des HDE und einiger großer Handelsunternehmen ist ein guter Schritt. Notwendig ist aber eine Initiative, die Wissen über die Impfungen, ihren Sinn und ihre Bedeutung vermittelt. Dieses kann aber der Handel alleine nicht vermitteln, hier benötigt es eine alle Branchen und Gesellschaftsgruppen übergreifende Initiative, in der auch die Regierungen von Bund und Ländern eine maßgebliche Rolle spielen.
///// HANDEL NATIONAL
DM erkennt Apple Pay und Google Pay an
DM erweitert das Spektrum der Bezahldienste für den Online-Shop. Neue Partner für die Drogeriemarktkette sind Apple Pay und Google Pay. Damit könnten die Kunden ihre Sparkassen-Girocard nun auch in Apple Pay nutzen, heißt es von DM-Seite. Die beliebteste Zahlkarte aus dem stationären Geschäft wäre nun auch für Kunden im Onlineshop verfügbar, erklärt Martin Dallmeier, Geschäftsführer für Finanzen und Controlling. Die Zahlung sei durch Face ID, Touch ID oder Gerätecode möglich.
Logistikprobleme für Amazon-Händler
Einige Amazon-Händler in Deutschland haben mit Schwierigkeiten bei der Logistik zu kämpfen. So gebe es Probleme mit dem Einlagern der Produkte, berichtet T3N. Damit komme es für sie bei der Auslieferung an die Endkunden zu Verzögerungen. Auch seien Händler wieder verstärkt für die eigene Zwischenlogistik verantwortlich. Es gebe auch immer Fälle, in denen stark nachfragte Produkte nicht verfügbar seien und die Lagerplätze von anderen Waren blockiert würden. Keine Bestätigung für diese Situation gebe es bei Amazon. "Unser Engagement für unsere Verkaufspartner war noch nie so stark wie heute, und ihre Produkte machen inzwischen mehr als 60 Prozent des Bestands in unserem europäischen Logistiknetzwerk aus", wird ein Sprecher des Unternehmens zitiert. Weitere Schwierigkeiten könnte es aber laut T3N auch noch durch die Probleme mit den Lieferketten, die Knappheit der Chips und erhöhte Produktions- und Transportkosten geben, so dass ein weiterer Prime Day möglich wäre.
Remira übernimmt Kyklos
Remira unternimmt einen weiteren Expansionsschritt. Zu dem in Dortmund beheimateten Anbieter von Supply Chain Solutions für Handels- und Industrieunternehmen gehört nun auch die italienische Kyklos Group, eine auf SCM-Software für die Mode- und Luxusgüterindustrie spezialisierte Unternehmensgruppe. Remira will durch diesen Akquisitionsschritt die internationale Expansion fortsetzen, teilt das Unternehmen mit. Teil der Übernahme sind auch die 50 Mitarbeiter von Kyklos, die an den beiden Standorten in Italien und Rumänien beschäftigt sind. Remira-CEO Stephan Unser will mit "KI-gestützten Cloudlösungen zu mehr Nachhaltigkeit beitragen". Durch die Übernahme von Nicando, Outperform und Kyklos seien in diesem Jahr drei wichtige Schritte erfolgt.
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HANDEL INTERNATIONALDelivery Hero steigt bei Deliveroo einMaersk baut die Logistik für den E-Commerce auf
Die Container-Reederei Maersk baut sich ein Standbein in der Logistik für den Online-Handel auf und übernimmt die zwei Logistik-Anbieter B2C Europe, eine europäische Plattform für Paketlogistik, und Visible Supply Chain Management mit neun Zentren in den USA. Nach einem Bericht der Lebensmittelzeitung investiert Maersk 70 Millionen US-Dollar in B2C Europe. Für Visible Supply Chain Management seien 710 Millionen US-Dollar über die Konten geflossen. Der Spezialist für den B2C-E-Commerce in den USA sei in der Lage, 75 Prozent der US-Bürger in einem Zeitraum von 24 Stunden zu beliefern. Maersk wolle durch diesen Schritt mit Online-Händlern und Herstellern im Direktvertrieb kooperieren.
Cloudtail beendet Partnerschaft mit Amazon
In Indien haben sich Amazon und das Mutterunternehmen des größten Handelspartners Cloudtail zur Beendigung der Kooperation entschieden. Das Joint Venture soll im Mai 2022 aufgelöst werden, berichtet Tech Crunch. Von Amazon und Cloudtail gebe es keine Äußerungen zu den Gründen für das Ende des Joint Ventures. Die Mitteilung der beiden Unternehmen erfolgte nur wenige Stunden nach der Entscheidung des Obersten Gerichtshofs in Indien bezüglich kartellrechtlicher Untersuchungen gegenüber Amazon und Flipkart von Walmart. Den beiden Unternehmen werde vorgeworfen, dass sie auf ihren Plattformen ausgewählte Händler, an denen sie Anteile hielten, besser aufstellen würden.
Langsame Erholung im internationalen Online-Reisevertrieb
Der Weg zurück zu den schwarzen Zahlen ist für den Online-Handel in der Touristik noch ein weiter Weg. Der Expedia-Konzern konnte den Verlust im ersten Halbjahr auf 501 Millionen US-Dollar verringern, im gleichen Zeitraum 2020 hatte er ein Volumen von 2,1 Milliarden US-Dollar, meldet Travel Weekly. Die Verantwortlichen bei Expedia führten die positive Entwicklung besonders auf bessere Buchungszahlen in den USA im zweiten Quartal zurück. Doch es gebe immer noch Schwächen im internationalen Geschäft und den Geschäftsreisen. Die Entwicklung der Pandemie und die Nachrichten sorgten weiterhin für Unsicherheit. Den Verlust verringern konnte auch der Online-Riese Booking.com. Hier sei es nach Angaben des Konzerns Booking Holdings von 577 Millionen US-Dollar in den ersten sechs Monaten 2020 auf 222 Millionen US-Dollar von Januar bis Juni diesen Jahres zurückgegangen. Neben der Pandemie und den daraus resultierenden wirtschaftlichen Problemen würden auch die Beschränkungen durch die Regierungen als Gründe für die weiterhin negativen Zahlen angegeben. Die Zuwächse im zweiten Quartal führe das Unternehmen überwiegend auf bessere Buchungszahlen in den USA und Europa zurück.
///// TRENDS & TECH
Der HDE fordert eine Beschleunigung der ImpfungenNach einer Umfrage der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) erwartet der Mittelstand langfristige Veränderungen der Nachfrage, ausgelöst durch die Pandemie. Dabei wird für 17 Prozent der kleinen und mittelständischen Unternehmen die Nachfrage schwächer werden, 14 Prozent blicken einer positiven Entwicklung entgegen. Mit 20 Prozent weist der Handel den größten Anteil der pessimistischen Unternehmen auf. Es zeige sich, dass Unternehmen, die direkt von den Corona-Maßnahmen betroffen sind, eine negative Entwicklung erwarten, mehr als die Hälfte rechne mit einem dauerhaften Nachfragerückgang, erklären die Forscher. Andererseits gingen acht Prozent von einem Anstieg der Nachfrage aus. Rund 40 Prozent erwarten eine Rückkehr auf das Vor-Coronaniveau.