Liebe Leserin, lieber Leser, Zalando ist nicht alleine Schuld an der trostlosen Lage der Schuheinzelhandels. Etwa jedes elfte Paar Schuhe wird im Lebensmittelhandel, vor allem bei den Discountern gekauft, liest man in der W&V über Zahlen vom Bundesverband des deutschen Schuheinzelhandels. 20 Prozent entfallen auf den Internethandel. Und bei Lidl gibt`s Treter auch noch online. Ob sich Riese Deichmann manchmal fühlt wie Gulliver im Lande Liliput?

Deichmann bleibt Beweis für Omnichannel-Erfolg schuldig:

Deichmann feiert sich für ein Umsatzwachstum der Gruppe von 5,9 Prozent auf 5,8 Milliarden Euro in 2017. Flächenbereinigt schrumpft das Wachstum auf 2,8 Prozent. Immer noch besser als der Branchenschnitt. Auch sein Omnichannel-Konzept lobt Deichmann über den Klee. Erspart uns allen aber genaue Zahlen zum E-Commerce, spricht nur schwammig von zweistelligem Wachstum. Was ein bisschen schade ist, denn Deichmann gehört zu den Early Movern der Branche. Ein bisschen verdächtig ist es auch. Alte Journalisten-Regel: Große Erfolgszahlen kommunizieren selbst verschwiegene Unternehmen freiwillig. Plaudern kann Deichmann schließlich auch über Innovationen: 245 Millionen Euro werden in die internationale Infrastruktur und weitere Digitalisierung investiert. Davon allein 102 Millionen Euro in Deutschland.

Segmüller bekennt sich online:

2013 wagte sich Segmüller mit dem Onlineshop daheim.de ins Netz. Den Namen haben damals einige nicht nachvollziehen können. Segmüller inzwischen wohl auch nicht mehr. Also heißt der Shop jetzt segmueller.de. Daheim.de bleibt als Online-Magazin erhalten, erfährt man bei Exciting Commerce.   

11 neue Start-ups im Retailtech Hub:

11 neue Start-ups ziehen in den Retailtech Hub von Media-Markt/Saturn ein. In der zweiten Runde der Innovationsplattform sind junge Unternehmen dabei, die unter anderem auf intelligente Überwachungssysteme, Smart-Home-Lösungen oder cloudbasierten Logistiklösungen setzen. Als Partner konnte Media-Markt/Saturn neben der Schwarz Gruppe mit Lidl und Kaufland auch die Aachener Grundvermögen gewinnen.

Frisches Geld für Store2be:

Das Start-up Store2be hat in einer Finanzierungsrunde einen siebenstelligen Betrag eingesammelt. Neben Altinvestor Project A konnte die Online-Buchungsplattform für stationäre Aktions- und Verkaufsflächen auch Global Founders Capital, Atlantic Ventures sowie Hevella Capital und den durch die IBB Beteiligungsgesellschaft verwalteten VC Fonds Kreativwirtschaft gewinnen. Mit eigenen Läden, temporären Flächen und Pop-up-Stores füllen gerade Pure Player immer öfter die Lücken in  den Städten.

Gabor vertraut auf Marktplatz-Modell:

Die Schuhmarke Gabor hat von TechDivision einen Online-Marktplatz realisieren lassen, damit dort auch Händler andocken können. Für das Frontend wird Magento 2 Commerce verwendet. Der Marktplatz-Ansatz sieht vor, dass Bestellungen zunächst vom nächstgelegenen Händler bearbeitet werden. Muss der passen, erfolgt die Auslieferung aus dem Zentrallager. Zudem stattet Gabor Partner sukzessive mit Terminals aus, die Zugriff auf das gesamte Gabor-Sortiment bieten und die Verfügbarkeit in der Filiale und im Zentrallager abfragen.

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What are the 4 key steps to an effective retail app strategy?:

The widespread use of mobile phones continues to change the face of retail. With the number of sessions in shopping apps more than doubling in some European countries, mobile now presents the best opportunity for retailers to drive sales and build brand loyalty. But, can you be sure that your mobile app strategy is working to its full potential? Sign up for App Annie's latest retail webinar: The 4 key steps to an effective retail app strategy.

Fressnapf trennt sich von CEO Glander:

Überraschung: CEO Alfred Glander verlässt nach LZ-Informationen nach sechs Jahren Fressnapf. Die LZ spricht von strategischen Differenzen. Die Geschäftsführung übernehmen mit Folkert Schultz und Hans-Jörg Gidlewitz zwei erfahrene Fressnapf-Manager

INTERNATIONAL

Zara-Mutter online unterdurchschnittlich:

Zara-Mutter Inditex nennt erstmals Zahlen zum Online-Umsatz: Der spanische Fast Fashion-Konzern steigerte die Online-Erlöse im vergangenen Jahr um 41  auf 2,5 Milliarden Euro. Das entspricht 10 Prozent des Gesamtumsatzes. "Im Branchenvergleich unterdurchschnittlich", bilanziert die TextilWirtschaft. "Zum Vergleich: H&M kommt auf 12,5, Mango auf 15, Esprit auf 25 Prozent." Schmucker sind andere Zahlen: Die Erlöse auf vergleichbarer Fläche stiegen um 9 Prozent auf 25,3 Milliarden Euro, der Gewinn legte um 7 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro zu.

Toys´R`Us vor dem "Aus" in den USA?:

Nicht nur in Großbritannien, sondern nun wohl auch in den USA will der Spielzeughändler Toys ‘R’ Us offenbar alle Filialen schließen oder verkaufen. Das berichtet die "Washington Post".  Der Händler ist in Milliardenhöhe verschuldet, hat in den USA bereits Gläubigerschutz beantragt und die Schließung von 180 Filialen in den USA und die Schließung aller Filialen in UK angekündigt.

Warby Parker holt frisches Geld vor IPO:

Brillenhändler Warby Parker, einst als Onlinehändler gestartet und längst auch mit Filialen präsent, hat in einer Finanzierungsrunde 75 Millionen Dollar eingesammelt und kommt damit auf eine Bewertung von 1,75 Milliarden Dollar. Diese Zahl gilt es im Kopf zu haben, wenn der erwartete Börsengang eines Tages kommt.

eBay macht Promi-Style-Einkauf leichter:

"Shop the Celebrity" nennt sich eine neue Funktion von eBay bei der Bildersuche, die - unterfüttert mit dem was man heute zuweilen etwas hochtrabend "Künstliche Intelligenz" nennt - das passende Modell zur Kleidung der Stars im Sortiment finden soll. Die Bilder der Stars gibt eBay vor. Und ähnlice Stücke an schwarzen Hosen oder Blümchenkleidern zu finden, ist ja auch im Jahr 2018 für eine KI nicht allzu schwer. 

Ikea schont Nerven der US-Kunden:

Ikea bietet in den USA über seine Neuerwerbung TaskRabbit künftig auch einen Aufbauservice an. Versteh` ich nicht. Da geht doch dann ein Teil des Ikea-Markenerlebnisses flöten.

TRENDS & FAKTEN


Influencer verkaufen nicht so schick:

Laut GfK-Konsumpanel Fashion & Lifestyle für die TextilWirtschaft haben gerade einmal 2 Prozent der deutschen Verbraucher ein Kleidungsstück gekauft, das von einem Mode-Blogger bei Instagram und Co beworben - pardon - empfohlen wurde. Bei den unter 29jährigen sind es immerhin bis zu 6 Prozent.

Unser Twitter-Gast:

Das "friendly Takeover" unseres Twitter-Accounts geht weiter. Heute sitzt mit Boris Radke einer der ganz großen Kommunikatoren der Digital-Branche für 48 Stunden hinter dem Account von etailment. Der langjährige Leiter Unternehmenskommunikation bei Zalando, wechselte vor knapp einem Jahr zum Medienkonzern ProSiebenSat1. In München agiert Radke, überzeugter Borussia Mönchengladbach-Fan, als Director CFO Projects im Stab des neuen Finanzvorstands Jan Kemper, der ebenfalls von Zalando kommt. Radke war bei Zalando 2011 zunächst als Geschäftsentwickler gestartet.

Beliebtester Beitrag am Vortag:

Was drei Onlinegamer vor anderthalb Jahrzehnten auf die Beine stellten, ist heute die erste Adresse im Schweizer Onlinehandel. Der erste ausländische Shop von Digitec Galaxus soll in diesem Jahr in Deutschland eröffnet werden. Was kann man von dem Schweizer Top-Player erwarten?

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