Mitmachen um jeden Preis – in puncto Marktplatz ist das keine gute Strategie. Und trotzdem starten die wenigsten Händler, die ihre Waren auch auf Amazon, ebay und anderen Plattformen anbieten, geplant und bewusst. Diese Erkenntnis kommt zwar von einer Beratung, die mit damit Kunden gewinnen will – trotzdem ein frustrierendes Bild: Fehlendes Wissen und der Mangel an Strategie tragen mit dazu bei, dass im Handel eine zunehmende Konzentration zu beobachten ist. Schlecht für alle Beteiligten. Ein erster Schritt dagegen: Öfter mal Kelms Kanzel bei etailment lesen.

///// HANDEL NATIONAL
Dilettanten am Werk
Hart ins Gericht geht die Handelsberatung Ecom Consulting mit den Online-Händlern Deutschlands: Zwei Drittel von ihnen verkauft nicht nur im eigenen Shop, sondern auch über Marktplätze und Verkaufsplattformen – allerdings mit wenig Sachverstand und Strategie. Das ist das wichtigste Ergebnis einer Umfrage, über die Horizont berichtet: Viele Händler wissen nicht, wie hoch der Umsatzanteil liegt, den sie mit Marktplätzen erzielen; sie kennen Funktionsweisen und Technik zu wenig; sie beschäftigen im Vergleich zum erzielten Umsatz viel zu wenige Mitarbeitende mit der Betreuung von Marktplätzen; und sie gehen selten strategisch vor: "Auf einen Nenner gebracht: Die meisten wissen, dass sie hier mitspielen müssen – aber sie wissen nicht, wie", fasst Oliver Lucas, Geschäftsführer von Ecom Consulting, zusammen.
 
60.000 Lieferadressen
Lebensmittel online bestellen – der Online-Supermarkt Picnic will das in Deutschland etablieren und Kunden für die Zulieferung der Wocheneinkäufe gewinnen. Deutsche Startups hat sich mit Deutschlandchef Frederic Knaudt unterhalten und der erzählt, dass das Unternehmen hier zu Lande 600 Mitarbeitende beschäftigt und in Nordrhein-Westfalen 60.000 Kunden für die Lieferungen gewonnen hat: Knaudt erklärt im Interview auch, wie Picnic die Kühlkette und die Lieferungen auf der letzten Meile organisiert.

Leihen statt Verkaufen
Geht mit Mode und mit E-Rollern: Vermieten. Media Markt und Saturn verleihen jetzt die neuen Stadt-Gefährte, Kunden können Roller für einen Monat und bis zu einem Jahr nutzen – für rund 30 Euro pro Monat. Die Mietzahlungen verwaltet das Berliner Startup Grover, berichtet Mobiflip. Den gleichen Ansatz in Mode verfolgt das Hamburger Startup Unown – Leihen soll eine Alternative zur Fast Fashion sein, also dem schnellen Ex und Hopp beim Modekauf und Tragen von Kleidung, beschreibt Onlinehändler-News das Ansinnen der Gründerinnen Linda Ahrens und Tina Spießmacher.

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///// INTERNATIONAL


Facebook & Vertrauen
Die Digitalwährung Libra, Fake-News und Wahlkampfbeeinflussung – Facebook-Chef Mark Zuckerberg musste vor dem US-Kongress die Strategien der Social Media-Plattform rechtfertigen. Der Libra würde, so Zuckerberg, nur dann eingeführt, wenn alle US-Regulierer damit einverstanden sind. Bis 2020 ist das jedenfalls nicht zu bewerkstelligen – das Handelsblatt fasst die Einwände und Pläne zusammen.

Millionen für Fabric
Roboter, selbstfahrende Fahrzeuge und Management-Software: Fabric, das in Tel Aviv gegründete und heute in New Yorck angesiedelte Startup warb in seiner zweiten Finanzierungsrunde rund 100 Millionen Dollar Kapital von verschiedenen Investoren für seine Idee der vollautomatisierten Logistik ein. Das Geld soll laut Techcrunch in die Vermarktung einer neuen Plattform fließen, mit der Fabric-Kunden zu Micro-Fullfillmentcentern werden und auf Fabrics Automatisierungs- und Robo-Technik zugreifen können.

///// TRENDS & TECH

Unfaires Handeln
Mit der Doppelrolle von Amazon als Händler und als Betreiber des Marktplatzes beschäftigt sich das arbeitgebernahe Institut der Wirtschaft und beobachtet als Folge Wettbewerbsverzerrungen, auch deshalb weil Amazon alle Daten besitzt und diese nicht mit seinen Händlerkunden teilt. Eine Lösung könnte sein, dass Amazon gezwungen wird, die Daten freizugeben, eine andere die Zerschlagung des Konzerns. Über diese wird übrigens gerade auch in den USA diskutiert. Das Handelsblatt beschäftigt sich ebenfalls mit dem Amazon-Studie der Forscher

ebays Zukunft
Mäßige Gewinne und Geschäfte, unzufriedene Aktionäre: die Zukunft von ebay ist unsicher, vor Kurzem hat CEO Devin Wenig die Geschäfte an den ehemaligen Finanz- und nun Interimschef Scott Schenkel übergeben. Aber keiner weiß, was aus der Auktions- und Verkaufsplattform wird. Exciting Commerce spekuliert darüber, wer sich ebay schnappen könnte, um eigene Geschäfte aufzuhübschen. Und Tamebay interpretiert die neuesten Zahlen von ebay, die wieder nicht allzu gut sind.

Zahl des Tages
Auf rund 3,4 Milliarden Euro beziffert das Bundeskriminalamt den Schaden, der durch Wirtschaftskriminalität 2018 entstanden ist. Das ist im Vergleich zum Vorjahr zwar nicht unbedingt eine große Steigerung, allerdings verlagern sich Betrügereien und andere Straftaten zunehmend ins Internet: „Die Anzahl der Fälle, in denen das Internet zur Begehung von Wirtschaftsstraftaten genutzt wurde, ist um mehr als ein Viertel auf 6.473 gestiegen“, heißt es in der Pressemitteilung.

Favorit der Leser
Einfache und immer wiederkehrende Anfragen von Kunden mit Hilfe von Bots beantworten oder Messenger bei der Kundenkommunikation nutzen: Das ist modern und viele Händler ziehen mit. Was sie bei der elektronischen Kommunikation bedenken sollten, beschreibt etailment-Expertin Kathrin Schürmann

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