Erdbeeren zum Selberpflücken, dann Erbeeren und Marmelade verkauft am Straßenrand, es folgten Hofläden mit Spaß- und Spielangebot für Familien und zum Schluss noch ein Online-Shop mit Köstlichem von ländlichen Manufakturen: Karls Erdbeerhöfe sind in den letzten Jahren zu einem kleinen Handelsimperium rund um die roten Beeren gewachsen. Eine leckere Unternehmensgeschichte zum Wochenstart, in der fiese Methoden wie die von Walmart und Oracle keinen Platz haben, dafür aber viele sympathische Strategien für Händler, denen Kundennähe wichtig ist.

///// HANDEL NATIONAL
Thomas Cook ringt ums Überleben
Es geht um 200 Millionen britische Pfund und das Überleben: Thomas Cook verhandelte mit Investoren, um ein Rettungspaket von 900 Millionen Pfund zu komplettieren. Diese Gespräche sind offenbar gescheitert, so steht der Reisekonzern, zu dem die Marken Neckermann und Condor gehören, vor der Pleite, berichtet die Wirtschaftswoche. 600.000 Touristen aus Deutschland bangen derzeit um ihren Rückflug (so manch einer auch um seinen Urlaub). Das Handelsblatt hat erfahren, dass Condor nun einen Überbrückungskredit der Bundesregierung beantragt um wenigstens den Flugbetrieb aufrecht zu erhalten. Nicht zuletzt befürchten Experten einen Domino-Effekt in der Reisebranche.

Erdbeer-Geschichte
Wie von 7000 Tonnen Erdbeeren nicht nur ein Netz von knapp 500 Erdbeer-Häuschen im Norden Deutschlands überleben, sondern auch Freizeitparks und inzwischen sogar ein Online-Shop, erzählt Kassenzone: Schöner Lesestoff über Karls Erdbeerhof aus Rövershagen einen Bauernmarkt im Internet und viele Hinweise darauf, wie Kundennähe entsteht und wie Händler bei der Werbung sparen können.

Token-Marktplatz
Die Stuttgarter Börse startet einen Marktplatz für Token – das sind die digitalen Coins oder Münzen von Kryptowährungen, hat das Handelsblatt erfahren. Allerdings warnen die Schwaben auch vor dem digitalen Geld: "Kryptowährungen unterliegen starken Preisschwankungen, so dass Anleger ein erhebliches Marktpreisrisiko tragen." Zurzeit allerdings sind Kryptowährungen wieder ähnlich stark nachgefragt wie Gold. Unsichere Zeiten eben.

Billig, billiger – und raus
Free Now will mit Konkurrent Uber mithalten und vergrätzt damit seine Taxi-Partner: Das Joint Venture von BMW und Mercedes bietet in München und anderen Großstädten Mietwagen billiger als eine Taxifahrt an. Zumindest die Taxler in München, die sich mit dem MyTaxi-Nachfolger organisieren, machen bei der Billigtour nicht mehr mit, 40 von ihnen haben Free Now aufgekündigt und organisieren sich nun mit anderen Apps, berichtet Gründerszene. Obs hilft gegen den Preiskampf? 

///// INTERNATIONAL


Verschwörung gegen Amazon
Fair ist das nicht: In aller Heimlichkeit haben sich Walmart, Oracle und die Simon Property Group gegen ihren Konkurrenten Amazon verschworen, weiß The Drum. Die "Freie und Faire Marktwirtschaft" gab sich bislang als eine gemeinnützige Initiative von US-Bürgern aus, wird aber von der Konkurrenz finanziert und steckt hinter PR- und Werbe-Kampagnen über schlechte Arbeitsbedingungen, angebliche Steuersünden und Vieles mehr bei Amazon. Noch mehr Fiesematenten hat das Wall Street Journal recherchiert. Achtung: Solche Aktionen gehen meistens nach hinten los ...

Takeoff kriegt Geld
25 Millionen Dollar konnte sich das Liefer-Startup Takeoff sichern, weiß Exciting Commerce: In Zusammenarbeit mit Supermarktketten baut Takeoff Minihubs für Regionen auf, aus denen Lebenmittel frisch geliefert werden und Kunden auch einkaufen können. Das Startup aus Boston konnte in Australien Woolworth als Partner gewinnen, will sein Geschäft nun in den USA und Europa ausweiten.

///// TRENDS & TECH

Ran an die Kunden
Immer näher an die Kunden: Toy's R Us experimentiert zusammen mit Candytopia in Chicago und Atlanta mit neuen Pop-Up-Läden: Toy's R Us Adventure heißen die Shops mit interaktiven Spielflächen und Raum zum Experimentieren und Staunen. Meistens finden sich in den kurzfristig aufgebauten Pop-Ups noch die Stände anderer Spielemarken, sogar Schleich aus Deutschland hat Retaildive dort gesichtet.

Wettbewerbsverzerrung
Nach den Steuern geht's nun ans Porto: Eine halbe Milliarde Euro Einnahmen entgehen Händlern aus Europa, weil China diese billigst per Post liefert. Und China spart Postgebühren, weil das Land immer noch als Entwicklungsland gilt und auch hier subventioniert wird. Ist ähnlich lange bekannt wie die nicht bezahlten Umsatzsteuern von chinesischen Marktplatz-Händlern, aber jetzt greift die Wirtschaftswoche das Thema wieder auf.

Favorit der Leser
Trau keiner Statistik – vom Schönrechnen von Flächenwachstum, Filialexpansion und Flächenerlösen und warum der Handel besonders misstrauisch sein sollte bei den Statistiken.

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