Nun hat wieder eine stationäre Handelskette einen Fisch an Land gezogen, um die Kunden zurück in die Geschäfte zu ziehen. Outdoor-Spezialist Mc Trek geht es aber nicht um eine einfache Vergrößerung der Produktpalette und eine Begrenzung auf das Kerngeschäft. Zusätzliche Dienste sollen helfen. In den 22 Filialen entstehen nun DPD-Paketshops, in denen die Kunden ihre Produkte abgeben oder abholen können. Und möglichst sollen die Kunden dabei natürlich im Laden auch bei einem Outdoor-Produkt fündig werden. Die beiden Partner haben bereits angekündigt, dass es dabei nicht bleiben soll.

///// HANDEL NATIONAL
Großhandelspreise mit Rekordanstieg
Die Großhandelspreise haben in Deutschland im April wieder einen neuen Rekordanstieg erreicht. Im April dieses Jahres lagen sie um 23,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, meldet das Statistische Bundesamt. Bereits im März hatte der Anstieg ein neues Rekordniveau erreicht, es lag damals bei 22,6 Prozent. Vom März 2022 auf den April ging es um 2,1 Prozent nach oben. Die Statistiker nennen den Großhandel mit Rohstoffen und Energieträgern als die am stärksten betroffenen Branchen, stark bemerkbar mache sich die vorwiegend auf dem Ukrainekrieg basierende Entwicklung auch bei verschiedenen Lebensmitteln.

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Zufriedene Kunden: Hybride Konzepte entzerren die Kassenzone im stationären Handel
Nicht erst seit der Corona-Pandemie stehen Händler:innen vor der Herausforderung, die Menschen wieder in die Einkaufszentren und Shoppingmeilen zu locken und eine Alternative zum Online-Handel zu bieten. Hybride Checkout-Modelle bieten einen wichtigen Mehrwert, indem sie die Kassenzone entlasten und das Einkaufserlebnis verbessern. Automatisierungslösungen für den Scan- und Bezahlvorgang erlauben dabei maximale Flexibilität und treffen Verbraucherwünsche optimal. Mehr


Der BEVH ist mit der neuen europäischen GVO unzufrieden
Der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland (BEVH) stuft die neue europäische Vertikal-Gruppenfreistellungsverordnung (Vertikal-GVO) als unzureichend für die Stärkung des Wettbewerbs in europäischen Handel ein. Zwar werde die Bedeutung des E-Commerce als Verkaufskanal betont, doch böte sich den Herstellern immer noch ein großer Spielraum und sie könnten den Wettbewerb zu ihren Gunsten ausnutzen. Für sie bestünde die Möglichkeit, ihren Online-Vertrieb, der bereits ein überproportionales Wachstum aufweise, weiter auszubauen. Mit der neuen Vertikal-GVO würde nun nicht den kleinen stationären Händlern geholfen, was die ursprüngliche Intention des Verordnung gewesen sei.

Freudebringer startet in Deutschland
Nach einer ersten Kampagne in Deutschland mit Teekanne und in Kooperation mit Yogastudios im vergangenen April startet Freudebringer nun bundesweit. Die Sampling-Agentur mit Sitz in Wien kooperiert mit Apotheken, Yogastudios, Modehandel und Sportstätten, möglich sind Angebote mit Produkten und Produktproben aus 24 Kategorien, teilt das Unternehmen mit. Die Kunden erhielten die Produkte im Rahmen einer persönlichen Übergabe durch einen vertrauten Mitarbeiter. Zum Paket der Vergabe der Produkte gehöre auch eine quantitative Marktforschung mit Informationen zu Kaufwahrscheinlichkeit, Weiterempfehlungsraten und Qualitätsabfragungen.


///// HANDEL INTERNATIONAL

Die EU Kommission senkt die Konjunkturprognose deutlich
Die EU Kommission hat die Frühjahrsprognose von 4,0 Prozent im vergangenen Winter auf 2,7 Prozent für 2022 korrigiert, für 2023 liegt sie nun bei 2,3 Prozent. Beide Werte gelten sowohl für die EU als auch für die Euro-Zone. In Deutschland fällt die Prognose von 3,6 auf 1,6 Prozent ab. Die Wirtschaftsforscher in Brüssel nennen den Ukraine-Krieg mit den stark steigenden Energiepreisen als entscheidenden Faktor für den starken Einbruch. Für das Produktionswachstum melden sie für dieses Jahr eine Verringerung von 2,1 auf 0,8 Prozent. Eine Rolle spielten auch die Schwierigkeiten in den Lieferketten, sie führten zu Preissteigerungen bei Lebensmitteln und anderen wichtigen Waren und Dienstleistungen. Eine weitere Rolle für die schlechten Aussichten liege bei den hohen Inflationsraten, die in der Euro-Zone einen Wert von 6,1 Prozent aufweise.

Alibaba verstärkt Logistikdienste
Alibaba hat das Logistikprogramm "Digital Seaport" geöffnet, es kann nun nicht nur von den Mitgliedern der Plattform genutzt werden, sondern steht allen Händlern offen, meldet Tech in Asia. Der chinesische Online-Konzern wolle den internationalen Handel stärken, die Nutzer hätten Zugriff auf grenzübergreifende Logistik, Bezahlungssysteme und Dienste zur Prüfung und Erfüllung der internationalen Verordnungen. Ziel sei die Unterstützung des Handels in Bezug auf die Risiken durch Pandemie und Lockdowns.

Uber baut das Produktportfolio aus
Uber dreht kräftig an der Angebotsschraube und baut das Portfolio aus. Im Mittelpunkt stehen Angebote für Geschäftsreisende, Gruppenreisen und -touren sowie Elektrofahrzeuge, schreibt The Verge. CEO Dara Khosrowshahi habe die Neuerungen auf einer Produktpräsentation angekündigt. Es gehe um die zwei Schwerpunkte des Transports von Menschen und den Lieferdiensten für Lebensmittel und Essen. Die Buchung von Fahrdiensten werde über Uber Travel möglich, mit Uber Charter gebe es Zugriff auf die Buchung von Bussen für Gruppentouren. Das Ziel von Comfort Electric sei ein Umstieg der Fahrer auf Elektrofahrzeuge, anerkannt würden aber nur ausgewählte Modelle. Zu den Plänen bei den Lieferdiensten gehöre die Kooperation für Tests mit zwei Anbietern von Lieferrobotern.


///// TRENDS & TECH

Bedeutung des Omnichannel im Modehandel wächst
Modehändler sollten sich stärker mit dem Einsatz des Omnichannel als Verkaufsweg auseinandersetzen und entsprechende Kampagnen und Methoden entwickeln. Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter Mitarbeitern von 73 europäischen Modemarken für die Studie "The Future of Fashion In-Store Engagement" von Scandit. Für 93 Prozent der Befragten sei ein Erlebniseinzelhandel das Fundament, 73 Prozent kündigten Investitionen in entsprechende Technologien ein. Mit digitalen Tools und Clienteling-Apps hätten 84 Prozent ein höheres durchschnittliches Auftragsvolumen bei den Transaktionen erreicht. Für 53 Prozent habe der Einsatz solcher Anwendungen zu einer höheren Kundentreue geführt. Auf Seiten der Kunden stünden der Einsatz mobiler Apps für den Zugriff auf individuelle Angebote (60 Prozent) und die Information über Produkte (64 Prozent) oben auf der Wunschliste.

Conrad Electronic zieht Fünf-Jahres-Bilanz des Marktplatzes
Im Mai 2017 war es so weit, Conrad Electronics schaltete den Online-Martplatz frei, in den vergangenen fünf Jahren hat ihn der Technologieanbieter dann zur Conrad Sourcing Platform ausgebaut. Damit soll den Kunden im B2B eine Deckung ihres täglichen Bedarfs ermöglicht werden, die Zahl der Produktangebote liegt nach Unternehmensangaben heute bei rund sieben Millionen von mehr als 650 Produzenten. Eine dynamische Erweiterung des Produktangebots habe während der Pandemie eine besondere Rolle gespielt. Die Zahl der Geschäftskunden liege derzeit bei rund 2,3 Millionen. Als nächsten Schritt nennt das Unternehmen nach dem Start des eigenen Marktplatzes in Österreich auch die Einrichtung solcher Plattformen in Belgien und den Niederlanden.

Marktplätze: Viele Verkäufer unterschätzen den Aufwand
Verkäuferkonto erstellen, Artikel hochladen und Bestellungen abarbeiten: Ganz so reibungslos verläuft das Marktplatzgeschäft nicht immer, denn viele unterschätzen den Aufwand, der damit verbunden ist. Dabei sind Schnelligkeit und Effizienz wichtige Erfolgsfaktoren auf Amazon & Co. Etailment-Autor Jürgen Baltes sagt, wo manuelle Prozesse an ihre Grenzen stoßen und warum an einer automatisierten Anbindung von Marktplätzen kein Weg vorbeiführt.