Wieder einmal haben die Hacker zugeschlagen. Die Zahl der Cyber-Attacken hat in den vergangenen Wochen ständig zugenommen. Egal, ob Behörden, Politiker, Kryptowährungen, Öl-Pipelines oder Unternehmen, die Hacker greifen weltweit überall an und meistens haben sie Erfolg. Die Höhe der Lösegeldsummen erreichen astronomische Höhen, in den USA wird mit 200 Millionen US-Dollar gerechnet. In Europa hat es nun Media Markt und Saturn erwischt. Es werden vor Weihnachten nicht die letzten Cyber-Attacken gewesen sein. Für die Hacker sind die hohen Transaktionszahlen im Weihnachtsgeschäft quasi eine Einladung und die Gefahren und möglichen Angriffsflächen sind so groß, dass sie fast nicht einzudämmen sind.

///// HANDEL NATIONAL
Der HDE erwartet ein Umsatzplus im Weihnachtsgeschäft
Ein Umsatzplus von zwei Prozent im Vergleich zum vergangenen Jahr, so lautet die Prognose des Handelsverband Deutschland (HDE) für das bevorstehende Weihnachtsgeschäft. In den zwei Monaten November und Dezember rechnet der Verband mit einem neuen Rekordwert von rund 112 Milliarden Euro, angetrieben von Online-Handel. Schwierigkeiten könne es durch die gestörten Lieferketten, die Pandemie und den Anstieg der Inflation geben, teilt der Verband mit. Basis der Berechnungen ist eine Umfrage unter 450 Unternehmen, die sich über unterschiedliche Branchen und Größen verteilen. So rechneten 45 Prozent mit einem Umsatzplus, rund ein Drittel mit stabilen Einnahmen. Als Pluspunkte für das anstehende Weihnachtsgeschäft sieht der HDE die hohen Sparguthaben und die gute Verbraucherstimmung. Für den E-Commerce könnte es um mehr als 17 Prozent auf 23 Milliarden Euro nach oben gehen.

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Booking.com will Komplettreisen ins Programm nehmen
Das Reiseportal Booking.com will sich von seiner Position als Plattform für Hotelbuchungen verabschieden und breiter aufstellen. Nach einer Meldung der dpa habe Vorstandschef Glenn Fogel angekündigt, dass die Kunden in der Zukunft ihre kompletten Reisen mit An- und Abreise zusätzlich zur Übernachtung auf der Plattform buchen könnten. Darüber hinaus wolle Fogel das Angebot an klimafreundlichen und nachhaltigen Reisemöglichkeiten ausbauen. Die Online-Plattform habe ihren Umsatz im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 77 Prozent gesteigert, Fogel erwarte aber eine langsamere Erholung bei den Geschäftsreisen im Gegensatz zum Urlaubssektor.

Ceconomy setzt verstärkt auf Omni-Channel
Ceconomy, Hauptanteilseigner der beiden Elektrofachmarktketten Media Markt und Saturn, will sich in der Zukunft als Anbieter deutlicher sowohl im stationären Handel als auch im E-Commerce etablieren. Ziel sei es, ein stärkerer Mitbewerber für Amazon zu werden, sagte Ceconomy-Chef Karsten Wildberger in einem Interview mit dem Handelsblatt. Das Ziel sei es, "eine führende europäische Omni-Channel-Plattform aufzubauen". Während der Pandemie sei es gelungen, auf der einen Seite die Logistik weiter aufzubauen und auf der anderen Seite die Lieferzeiten zu verkürzen. Aktiv sei Ceconomy auch im Hinblick auf das Weihnachtsgeschäft und die Lieferprobleme gewesen und habe die Bestände frühzeitig erhöht. In Zukunft sollten die beiden Ketten den Kunden die bestellten Waren in Zukunft am selben Tag ausliefern, so Wildbergers Ankündigung. Der Anteil des Online-Handels liege mittlerweile bei rund 33 Prozent, in den vergangenen 18 Monaten sei der Umsatz hier um das 4,5-Fache gestiegen. Dabei fährt er auch auf der anderen Schiene weiter und hält sich nicht zurück. Bei den Filialen seien in Europa neue Läden mit bis zu 5.000 Quadratmetern Fläche geplant, die durchschnittliche Marktgröße solle aber sinken.


///// HANDEL INTERNATIONAL

Coop startet neuen Online-Shop
Die Coop-City-Warenhäuser in der Schweiz können ihren Verkauf nun über den neuen Online-Shop Coop-city.ch abwickeln. Zum Portfolio gehören nach einer Meldung der Handelszeitung rund 13.000 Artikel. Kostenlose Lieferungen seien für die Kunden aber erst ab einem Bestellwert von 99 Schweizer Franken möglich, zusätzlich seien 450 Abholstellen eingerichtet. Das neue Portal sei die vierte Online-Plattform nach Coop.ch, Microspot.ch und Nettoshop.ch.

Zalando will mit neuer Kampagne Weihnachtsfreude feiern
#GlückGehörtZuUns, so hat Zalando die neue Weihnachtskampagne überschrieben. Mit der 360-Grad-Holiday-Kampagne wolle der Modehändler den Nutzern die Chance geben, nach den eingeschränkten Feiertagen im vergangenen Jahr jetzt Glück und Freude wieder mit anderen zu teilen, heißt es bei Textilwirtschaft. Es gehe darum, den Geist der Festtage einzufangen, die Freude überall und in allen Varianten zu feiern. Die Kampagne bilde nach Unternehmensangaben einen Schritt zur "neuen Normalität", kleine und große Gefühle sollten wieder Raum bekommen. Präsentiert werde sie mit Videos, Fotos und auf den Kanälen von Zalando in den sozialen Medien.

Schub für den britischen Online-Handel im Weihnachtsgeschäft
Nach einer neuer Umfrage von Yodel können sich die britischen Online-Händler auf eine schöne Weihnachtszeit freuen. Nach einem Bericht von Tamebay plane rund ein Drittel der Verbraucher auf der Britischen Insel die Geschenke ausschließlich online zu kaufen. Im vergangenen Jahr habe die Quote bei sieben Prozent gelegen. Die Kunden seien durch die Möglichkeiten der Warenlieferung und die damals mangelhafte Auswahl in den Ladengeschäften umgeschwenkt. Rund 61 Prozent plane nun eine Aufteilung der Einkäufe auf stationär und virtuell. Dies sei besonders bei der Gruppe der 18- bis 24-Jährigen populär, 68 Prozent dieser Gruppe wolle hybrid einkaufen. Den hohen Anteil dieser Variante führten die Marktforscher auf das Wachstum des Online-Handels, aber auch den Wunsch der Kunden nach der Weihnachtsatmosphäre in den Innenstädten und den Geschäften zurück.

///// TRENDS & TECH

Mehrheit der Kunden unzufrieden mit der Abwicklung der Bestellungen
Der Einzelhandel weist nach einer Studie von Zebra Defizite bei der Abwicklung von Online-Abstellungen auf. E-Commerce News berichtet, dass nur 38 Prozent der Verbraucher mit dem Service zufrieden seien, 55 Prozent der Entscheider auf der Händlerseiten seien der Auffassung, dass die Kunden ihnen vertrauten. Bei den Mitarbeitern seien nur 51 Prozent von einem Handel nach den festgelegten Bedingungen überzeugt. Dabei setzten mehr als 60 Prozent der Kunden auf Angebote, in denen sie Produkte online kaufen und dann in einer Filiale abholen würden. Rund 75 Prozent der Entscheidungsträger im Einzelhandel wollten nach den Studienergebnissen die Bearbeitung und Abwicklung der Online-Bestellungen effizienter zu gestalten. Mehr als ein Drittel sei dabei, Ladenfläche in den Geschäften in Flächen für Abholung und Rückgabe umzubauen.

Walmart setzt Lieferfahrzeuge ohne Fahrer ein
Walmart hat im US-Bundesstaat Arkansas erstmals Lebensmittel mit Fahrzeugen ohne Fahrer ausgeliefert. Dabei sei auf den Touren auch kein Fahrer als Absicherung eingesetzt worden, meldet Business Insider. Die Lieferwagen seien seit Ende 2020 in Zusammenarbeit mit dem Start-up Gatik entwickelt worden. Seit August hätten beide Partner die Fahrzeuge täglich zwölf Stunden auf einer Runde von sieben Meilen Länge getestet, ein Fahrer für Notfälle sei nicht an Bord gewesen. Walmart hoffe darauf, die Einsätze auf weitere Regionen ausweiten und dann auch den Mangel an Arbeitskräften auffangen zu können. Die Mitarbeiter könnten dann "hochwertigere" Aufgaben übernehmen. Bislang benötigten automatische Fahrzeuge aber einen zertifizierten Betreiber.

Hackerangriff auf Media Markt Saturn
In der Nacht von Sonntag auf Montag gab es einen Hackerangriff auf die Elektrohandelsketten Media Markt und Saturn. Nach einer Meldung des Bayerischen Rundfunks waren die Filialen betroffen, es habe Probleme bei den Kassensystemen gegeben, in einigen Ladengeschäften seien nur Barzahlungen möglich gewesen. Bei den Online-Shops dagegen habe es keine Ausfälle gegeben. Nach Angabe des Unternehmens habe für die Kunden kein Handlungsbedarf bestanden. Es habe Berichte gegeben, nach denen sich die Cyber-Attacke auf bis zu 3.100 Server verteilt habe.

///// NACHHALTIGKEIT

Ikea startet Rückkaufaktion
Zwischen dem 20. November und 5. Dezember will Ikea mit der Rückkauf-Aktion "Buyback Friday" den nachhaltigen Charakter stärken und nach außen zeigen. Das schwedische Möbelhaus bietet Kunden in diesem Zeitraum Sonderkonditionen für den Rückkauf von Ikea-Produkten durch das Unternehmen an. Der Rückkaufpreis werde um 20 Prozent erhöht, die Aktion umfasse rund 1.700 Produkte, heißt es aus der deutschen Ikea-Zentrale. Kunden erhielten nach dem Verkauf eine Gutscheinkarte, die Ware ginge zum Weiterverkauf in die Fundgruben und Circular Hubs der Ladengeschäfte. Grundlage der Aktion sei das 2019 gestartete Programm "Zweite Chance", mit dem eine längere Nutzungsdauer der Möbelstücke erreicht werden solle. Der Weiterverkauf der Produkte erfolge zum regulären Rückkaufpreis.