Sie alle kennen sicherlich diese strategischen Beckenrand-Schwimmer, die einen alten Spruch aus der IT verinnerlicht haben: Es ist noch keiner gefeuert worden, weil er IBM gekauft hat. Im klassischen Handel gilt das vermutlich ähnlich. Da wurde noch niemand gefeuert, weil er eine Filiale eröffnet hat.
Hamsterkäufe bei Amazon
Amazon wird gegenwärtig vom Suchbegriff Corona dominiert. "Die 10 meistgesuchten Begriffe hatten in den vergangenen sieben Tagen allesamt mit Corona zu tun. Gleiches gilt für 80% der Top 50", das sagt Amazon-Experte und Finc3-Gründer Jan Bechler nach einer Analyse. Angesichts sich leerender Drogeriemärkte sei der Umsatz in der Kategorie „Erste Hilfe“ im Vergleich zur Vorwoche um 500% gewachsen. Im Segment „Fertiggerichte“ hätten sich die Umsätze im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit (Dezember) mehr als verfünffacht. Eskapismus ließe sich aus der Analyse übrigens auch herauslesen: Meistgesuchter Nicht-Corona-Begriff ist „Bluetooth Kopfhörer“ auf Platz 19.
Warum Media-Markt und Co jetzt leiden
Das nächste und vermutlich auch das übernächste Quartalsergebnis dürften nicht toll werden. Denn wer hat jetzt schon Lust, für einen TV, ein Smartphone in den Laden zu rennen? Vor allem, wenn er nur Toilettenpapier und Seife im Kopf hat. Und Online ist das Haus Ceconomy nun auch nicht die Nummer 1 im Relevant Set. Und angesichts all der unterbrochenen Lieferketten könnte es gerade der Tech-Bereich in den kommenden Wochen schwer haben.
Und so dürfte es nicht nur Ceconomy gehen. All die Verbundgruppen, die online noch deutlich schlechter aufgestellt sind, werden da noch tiefere Löcher entdecken. Merken wir uns bitte: Über die Hamsterkäufe kann man sich lustig machen. Aber Sie zeigen, dass unser Neandertaler-Gehirn gerade in den Überlebensmodus schaltet. Und dem sind 4K OLED-TV ebenso egal wie sommerliche Trendfarben. Wer von denen, die hysterisch Klopapier kaufen (also sehr viele Menschen) mag jetzt in Umkleidekabinen Mode anprobieren, die andere womöglich schon getragen haben? So manche Modekette wird in diesem Jahr noch ums Überleben kämpfen müssen.
Führungskrise bei Ceconomy
Was Ceconomy aber gut kann, sind Personalquerelen. Denn es hat mal wieder geknallt und Chief Marketing Digital Officer Jennifer DiMotta hat ihren Posten wegen „unterschiedlicher Auffassungen über künftige strategische Ansätze“ verlassen. Der Schritt kommt überraschend, einen Nachfolger für DiMotta gibt es derzeit nicht, meldet Horizont. DiMotta sollte eigentlich die digitale Transformation vorantreiben.
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ProSiebenSat.1-Parfümeur Flaconi ist 2019 um 48% auf 197 Mio Euro gewachsen. Exciting Commerce zeigt, wie groß der Abstand zu noch Douglas ist.
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