In Österreich sind die Non-Food-Geschäfte wieder geöffnet, die Menschen strömen in die Läden und kaufen sich glücklich. Auch in Deutschland machen die Handelsverbände Druck und fordern vor der heutigen Ministerpräsidentenkonferenz einen Zeitplan für die Wiederöffnung. Ganz andere Töne kommen derweil von Bremens Oberbürgermeister Andreas Bovenschulte. Im Interview mit Spiegel-Online kündigt er an, Onlinehändler nach der Krise zur Kasse zu bitten.
///// HANDEL NATIONAL
Starkes Jahr für Home24
Eine Steigerung der Konzernerlöse um 50% vermeldet der Online-Möbelhändler Home24 für das vierte Quartal 2020. Das im SDAX notierte Unternehmen konnte auf 152 Millionen Euro zulegen, in den vergangenen zwölf Monate wuchsen die Umsätze um 42% auf 492 Millionen Euro. Die Coronakrise hat die Kunden auf die Webseite des in sieben europäischen Ländern vertretenen Unternehmens geführt und der gute Trend geht weiter, denn im Januar stiegen die Auftragseingänge um 70% gegenüber dem Januar 2020. Der Ebitda liegt nach den vorläufigen Zahlen für 2020 bei 45 Millionen Euro, 17 Millionen mehr als 2019.
Ceconomy fordert Zeitplan für Ladenöffnungen
Der Druck auf Ceconomy durch die andauernde Schließung der Ladengeschäfte öffnet. Der Elektronikhändler fordert einen Fahrplan für die Wiederöffnung, denn es gehe „um jeden weiteren Tag“, wie Geschäftsführer Bernhard Düttmann deutlich macht. Notwendig sei ein ein Zeitplan und eine Festlegung der Bedingung. Zum Jahresende, das Ende des ersten Quartals des Geschäftsjahres, waren in Europa rund 57 Prozent der Geschäfte geschlossen, am 8. Februar waren es 48%. Die dadurch entstandenen Umsatzrückgänge konnte der Konzern durch den Online-Handel aber kompensieren. Insgesamt gab es im ersten Quartal ein Plus in Höhe 11,4% auf 7,5 Milliarden Euro gegenüber dem ersten Quartal 2019/20. Über den virtuellen Handel flossen mit 2,3 Milliarden Euro in die Kassen, eine Verbesserung um rund 155% gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Schlechte Stimmung nach dem Brexit
Die deutsche Wirtschaft geht mit gedämpften Erwartungen in die zukünftigen Beziehungen zwischen Großbritannien und Deutschland nach dem Brexit. Dabei hat das im Dezmeber 2020 abgeschlossene Handels- und Kooperationsabkommen nur einen geringen positiven Einfluss, dazu kommen die Schwierigkeiten durch die Coronakrise. Nach der bundesweiten Umfrage „Going International 2021“ des DIHK schätzen 60% der befragten rund 1.200 Unternehmen ihre aktuelle Geschäftssituation im Vereinigten Königreich als schlecht ein, 57% erwarten in diesem Jahr eine Verschlechterung. Knackpunkte sind die Zollbürokratie, rund 75% erwarten einen Anstieg, Logistikprobleme, rechtliche Unsicherheiten und eine Zunahme von tarifären Handelshemmnissen. In der Folge denkt ein Sechstel der Unternehmen über eine Verschiebung der Investitionen von Großbritannien in andere Länder nach.
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HANDEL INTERNATIONALVolle Geschäfte in Österreich nach dem LockdownFinanzspritze für Logsta
Das österreichische Logistikunternehmen Logsta erhält eine siebenstellige Finanzspritze von Round2 Capital, einem Wiener Investmentfonds für Wachstumsfinanzierungen. Mit der Investition will Logsta die internationale Expansion forcieren und die digitale Plattform des Unternehmens erweitern. Logsta wurde 2017 gegründet und betreibt Lagerstandorte in Österreich, Deutschland, Großbritannien und den USA. Das E-Fulfillment ist auf kleinere E-Commerce-Unternehmen ausgerichtet. Mit der Investition übernimmt Round2 Capital keine Unternehmensanteile, es beteiligt sich in der Zukunft am Umsatz der Logistiker bis zur einer bereits festgelegten Maximalhöhe.
///// TRENDS & TECH
So holt der stationäre Handel bei der Datenanalyse aufFür Kurz-Entschlossene: HDE-Online-Event - Für wen lohnt sich der chinesische Markt?
Für den E-Commerce ist China ein großes Thema, gilt quasi als Blaupause und Trendsetter zugleich mit schier unglaublich großen Wachstumschancen. Doch für wen lohnt es sich der Markteintritt wirklich? Der Handelsverband Deutschland bietet heute um 10 Uhr einen Online-Event an, in dem die China-Expertin Christina Richter (Azoya) und Tencent-Marketindirektor Markus Kuhlo genau diese Frage beantworten. Die Teilnahme ist kostenlos.
Loyalty-Programme werden wichtiger
Die Bedeutung von Kundenbindungsprogrammen wächst für den Einzelhandel immer stärker an, berichtet Ibusiness. Nach einer Untersuchung von Emarsys, einem Entwickler von Marketing-Software, stehen für 43% Kunden der kostenfreie Versand und Rückversand im Zentrum ihrer Wünsche, 34% legen Wert auf exklusive Rabatte. Während der Corona-Pandemie sollten die Händler ihre entsprechenden digitalen Projekte, bei denen die Kunden im Mittelpunkt stehen, zu entwickeln oder auszubauen. Für die Kunden sei es wichtig, dass sie in den Loyalty-Programmen die Exklusivität erkennen können, so dass sie auf der anderen Seite bereit seien, ihre Kundendaten zur Verfügung zu stellen. Die Unternehmen sollten mit diesen Daten dann verstärkt auf einen Omnichannel-Ansatz aufbauen.
Das Institut für Prozessmanagement und Digitale Transformation (IPD) der FH Münster will Unternehmen beim Aufbau und der Gestaltung des digitalen Prozessmanagements unterstützen. Im Mittelpunkt der interaktiven Online-Weiterbildung „Digitales Prozessmanagement und digitale Prozesse“ stehen Fragen der Digitalisierung und Automatisierung der Unternehmensprozesse. Erklärt werden aber auch die Bedeutung von Process Mining, Robotic Process Automation, Chatbots und Künstliche Intelligenz für die passende Optimierung. Auf dem Lehrplan stehen sechs Videokonferenzen zwischen 17.März und 9.Juni, Start ist jeweils um 15 Uhr angesetzt sind 3,5 Stunden. Zur Anmeldung geht es hier.