Seit Herbst 2018 ist Galaxus.de in Deutschland präsent, erreicht hat das Schweizer Unternehmen aber kaum jemanden. Nach eigenen Angaben kennen nur sechs Prozent der Deutschen den Online-Shop, nun fragt die Marketingabteilung die Menschen auf der Straße, ob sie Galaxus kennen. Die Antworten sind fast durchgängig negativ. Galaxus ist sich des zu geringen Marketings bewusst, beruft sich bei der Umfrage aber auf Ironie. Der Schweizer Marketing-Experte Cary Steinmann spricht von Hilflosigkeit. Abwarten, was die für den Juni angekündigte TV-Kampagne zeigen wird.

///// HANDEL NATIONAL
Hornbach mit einem neuen Rekordergebnis
Für die Hornbach-Gruppe geht es weiter nach oben, im Geschäftsjahr 2021/22 stieg der Umsatz um 7,7 Prozent auf knapp 5,9 Milliarden Euro an. Beim bereinigten Ebit meldet der Baumarktkonzern ein Plus von elf Prozent auf 362,6 Millionen Euro. Es sei gelungen, die Chancen, die durch die Krise entstanden wären, zu nutzen, teilt das Unternehmen mit. Neben den Mitarbeitern und dem flexiblen Logistikkonzept nennt die Konzernleitung die Digitalisierungsstrategie mit einer Verknüpfung von stationären und digitalen Angeboten als einen der drei Erfolgsfaktoren. Aktuell ist die Baumarktkette mit Online-Shops in neun europäischen Ländern präsent. Für das laufende Geschäftsjahr setzt der Vorstand wegen des Krieges und der Preisentwicklung die Erwartung etwas gemäßigter an und rechnet mit einem Ergebnis leicht unter den diesjährigen Rekordzahlen.

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Zufriedene Kunden: Hybride Konzepte entzerren die Kassenzone im stationären Handel
Nicht erst seit der Corona-Pandemie stehen Händler:innen vor der Herausforderung, die Menschen wieder in die Einkaufszentren und Shoppingmeilen zu locken und eine Alternative zum Online-Handel zu bieten. Hybride Checkout-Modelle bieten einen wichtigen Mehrwert, indem sie die Kassenzone entlasten und das Einkaufserlebnis verbessern. Automatisierungslösungen für den Scan- und Bezahlvorgang erlauben dabei maximale Flexibilität und treffen Verbraucherwünsche optimal. Mehr


Hellmann knackt die Vier-Milliarden-Grenze
Hellmann Worldwide Logistics vermeldet für 2021 einen Konzernumsatz von über vier Milliarden Umsatz, ein Plus um 1,5 Milliarden Euro. Für das erfolgreichste Geschäftsjahr in den 150 Jahren der Existenz des Logistikers hätten ein Anstieg des Transportvolumens, die gestiegenen Frachtraten und "zukunftsgerichtete" Akquisitionen große Bedeutung gehabt, heißt es von Unternehmensseite. Im Frachtbereich sei der Umsatz in den Segmenten Flug und See gewachsen, global habe es in Lateinamerika, Nordamerika und Asien-Pazifik jeweils ein starkes Plus gegeben. In einigen Ländern seien neue Ländervertretungen gestartet, in Europa habe Hellmann die Aktivitäten in Frankreich ausgebaut. Für 2022 hat der Vorstand die weitere Digitalisierung und die Entwicklung einer Nachhaltigkeitsstrategie als Ziele definiert.

Einstieg von Printus bei Office Partner ist genehmigt
Der Online-Anbieter für Drucker und IT-Produkte Office Partner hat einen neuen Anteilseigner. Die Kartellämter in Deutschland und Österreich haben den Einstieg der Printus Gruppe genehmigt. Der Spezialist für gewerb­lichen Bürobedarf im Online- und Versandhandel übernimmt 70 Prozent der Anteile. Nach Angaben von Printus soll Office Partner weiterhin eigenständig operieren, die Positionen als alleinige Geschäftsführer behalten Peter Pölling und Sven Osterholt, die mit jeweils 15 Prozent am Unternehmen beteiligt sind. Für die Realisierung des Ziels eines stetigen Wachstums sollen sowohl die Produktpalette als auch die Kundenbasis vergrößert werden. Hierzu gehört auch der öffentliche Sektor, ein Außendienst in ganz Deutschland soll eine größere Kundennähe erreichen.


///// HANDEL INTERNATIONAL

Flink steigt bei Cajoo ein
In Frankreich steht die nächste Übernahme bei den Lieferdiensten bevor. Dieses Mal ist Flink aktiv und zieht den Mitbewerber Cajoo unter das eigene Unternehmensdach. Im Zuge der Transaktion einigen sich Rewe-Partner Flink und der bisherige Eigentümer von Cajoo, die Einzelhandelskette Carrefour, auf eine exklusive Partnerschaft in Frankreich, schreibt Gründerszene. Dazu gehöre auch der Einstieg als Aktionär bei Flink. Das Investitionsvolumen für Cajoo solle für den Lieferdienst mit Hauptsitz in Berlin nach unbestätigten Angaben bei rund 100 Millionen Euro liegen. Beide Anbieter seien in Frankreich in Paris und acht weiteren Städten aktiv. Die Zahl der Bestellungen habe im ersten Quartal bei rund 450.000 gelegen.

My Theresa startet Kategorie Life
Das Online-Kaufhaus My Theresa führt unter der Überschrift "Life" eine neue Produktkategorie ein. Dort finden Kunden Lampen, Textilien und Wohnaccessoires, aber auch Artikel für Tiere und Reisen. Der Verkaufsstart ist für den 18. Mai geplant. Möbelstücke wie Betten oder Sofas werde es zum Start noch nicht geben, meldet WWD. Dabei lägen Abwicklung und Lieferung der Bestellungen direkt bei den rund 60 Marken, die vertreten sein werden. Die Preisspanne bewege sich zwischen rund 300 und 1.800 Euro. My Theresa sehe in der neuen Kategorie großes Potenzial, sie richte sich an die Kundengruppe der Hausbesitzer. Für die Zukunft sei eine Erweiterung um weitere Marken und Produkte geplant.

Ebay erweitert in Großbritannien die Produktüberprüfung
Seit dem vergangenen Jahr prüft Ebay die Authentizität von Sneakers und Armbanduhren, nun kommt in Großbritannien auch der Test von Handtaschen dazu. Vor dem Versand an die Kunden werden Taschen mit einem Wert von mehr als 500 Britischen Pfund getest, berichtet Channel X. Untersucht werde das Material und seine Qualität, die Taschen erhielten nach der Prüfung ein entsprechendes Zertifikat. Bei einer Rücksendung an den Verkäufer werden die Produkte ein weiteres Mal untersucht. Im vergangenen Jahr habe die Einführung des Verfahrens zu einem Anstieg der Verkaufszahlen von mehreren Millionen geführt.


///// TRENDS & TECH

Inflation verändert das Kaufverhalten
Die Inflation erreicht Rekordwerte und die Entwicklung geht nicht spurlos an den Menschen und ihrem Kaufverhalten vorbei. Nach den Ergebnissen der "Consumer Sentiment Surveys" der Unternehmensberatung McKinsey & Company hat sich die Einstellung der Verbraucher in Pessimismus gedreht. So erwarteten 66 Prozent weiter steigende Preise, 55 Prozent stellten sich auf eine negative Entwicklung der deutschen Wirtschaft ein. An der Spitze der Bedenkenliste stünden die Probleme mit Energie (53 Prozent) und Lieferketten (50 Prozent), gefolgt von einer Knappheit von Treibstoffen für Fahrzeuge (43 Prozent). Für 33 Prozent könnte es sogar zu einer Rezession kommen. Nach Angaben der Studienautoren hat der Anteil der Konsumenten mit negativen Erwartungen im vergangenen Oktober bei 14 Prozent gelegen.

Paypal ändert die Gebühren
Paypal verändert in Deutschland zum Stichtag 1. August die Gebühren für Händlerkunden. Die Standardgebühr für Online-Zahlungen beträgt nach Angaben des Zahlungsdienstleisters dann 2,99 Prozent plus 0,39 Euro pro Transaktion, bislang waren es 2,49 Prozent und 0,39 Euro. Zu den davon betroffenen Dienstleistungen gehören Paypal Checkout, Express Checkout oder die Paypal-Button-Integration. Bei Mikrozahlungen sinken die Gebühren auf 4,99 Prozent und 0,09 Euro pro Transaktion. Im gleichen Zug baut Paypal aber eine dynamische Mikrozahlungsgebühr ein. Dabei werde automatisch ausgewählt, ob bei der Transaktion die Mikrozahlungs- oder die Standardgebühr günstiger sei. Bei den internationalen Märkten soll es in Zukunft nur noch drei Gruppen geben: Europa (ohne zusätzliche Gebühr), Großbritannien (1,29 Prozent) und der Rest der Welt (1,99 Prozent).


///// NACHHALTIGKEIT

DHL kooperiert mit der Modemarke Mykke Hofmann für nachhaltige Stücke
Im vergangenen Jahr hatte Mykke Hofmann einen Designwettbewerb gestartet, nun kooperieren DHL und die Modemarke dabei, sechs Sieger-Entwürfe auf den Markt zu bringen. Die Kleidungsstücke der Kollektion "Forever Pieces" sollen sich durch verlängerte Tragbarkeit und Lebensdauer auszeichnen, um die Ziele von nachhaltiger Logistik und eines abgeschlossenen Wirtschaftskreislaufs zu erfüllen, erklärt der Logistikkonzern. Die Stücke werden in Serbien produziert, die Einnahmen aus dem Verkauf der Produkte fließen an die SOS-Kinderdörfer.