Umsonst ist der Tod  heißt ein deutsches Sprichwort. Trotzdem beglückt der Online-Handel viele seiner Käuferinnen und Käufer mit vermeintlich kostenfreien Lieferungen und Retouren. Wer zahlt also die Zeche? Der U.S. Postal Service hat nun gegenüber CNBC zugegeben, dass die Online-Riesen Mengenrabatte erhalten. Diese stellen einen Wettbewerbsnachteil für kleinere Händler und Plattformen dar. Die Regulierungsbehörde ist bereits auf dem Weg...

///// HANDEL NATIONAL
Ukraine-Krise bremst das Konsumverhalten aus
Das Institut für Handelsforschung, IFH Köln, hat in Zusammenarbeit mit Salesforce die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf den Handel in Deutschland per Umfrage untersucht. 49 Prozent der Befragten wollen Anschaffungen auf die Zeit nach den Engpässen verschieben und 47 Prozent haben Angst, den Lebensstandard wegen der Preiserhöhungen nicht halten zu können. Diese Angst ist bei der jungen Generation der 18- bis 29-jährigen mit 70 Prozent besonders hoch. Der Trend vom Einkauf stationär zu online (Onlineshift) pendelt sich derzeit bei über 30 Prozent ein.  

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Das diconium Omnichannel Framework: Guidelines für Ihren Erfolg im Omnichannel-Commerce 
Das Thema Omnichannel ist eines der wichtigsten Themen im E-Commerce für 2022. Ziel von Omnichannel ist die konsistente, nahtlose und personalisierte Customer Journey. Unser neues Omnichannel-Framework zeigt, wie Sie Ihren Omnichannel-Ansatz auf ein neues Level bringen. Erfahren Sie jetzt mehr über Customer Centricity, Organizational Excellence und Operational Excellence. 

Bike24 auf Erfolgskurs
Die nach eigenen Angaben größte E-Commerce-Plattform für Fahrräder blickt auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2021 zurück: Der Umsatz sei um 25,6 Prozent gestiegen und das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes EBITDA) kletterte um 3,9 Mio. auf 30,6 Mio. Euro. Mehr als 821 Tsd. aktive Kunden gibt es derzeit auf der Plattform, das sind 18 Prozent mehr als im Vorjahr. Bike24 ist seit vergangenem Jahr an der Frankfurter Börse notiert und betreibt fünf Online-Plattformen in Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich und Spanien. Die Einnahmen aus dem Börsengang sollen nun in die internationale Expansion fließen. 

Bundeskartellamt untersucht Scoring beim Online-Shopping
Erst will es Expertenrunden durchführen und dann 50 Online-Händler und Wirtschaftsauskunfteien schriftlich befragen. So lautet der Plan, mit dem das Bundeskartellamt die Praktiken beim Scoring im Online-Shopping untersuchen will.  Mit "Scoring" ist die Überprüfung der Zahlungsfähigkeit beim Einkaufen im Netz gemeint. Dieses sei „uneinheitlich und in vielen Fällen für Verbraucherinnen und Verbraucher nicht ohne Weiteres nachvollziehbar“, so das Kartellamt. Es könnten Transparenz- und Einwilligungsdefizite vorliegen, die Verbraucherrechtsverstöße auslösen. Auskunfteien verkaufen Personendaten und -Historien u. a. an Online-Händler und Banken. 

Hellofreshgo ist insolvent
Mit Snackautomaten für Unternehmen wollte die Tochterfirma des Kochboxen-Anbieters Hellofresh durchstarten, nun hat das Unternehmen Hellofreshgo Insolvenz angemeldet. Durch die pandemiebedingte Home-Office-Zeit sei das Geld ausgegangen. 80 Mitarbeiter sind betroffen. Hellofresh SE sei von der Insolvenz nicht betroffen, heißt es in einem Bericht von Gründerszene.de. 


///// HANDEL INTERNATIONAL

Etsy-Händler wollen gegen Online-Marktplatz streiken
Eine Erhöhung der Transaktionsgebühren am 11. April 2022 um 30 Prozent hat einen Streikaufruf von Händlern auf dem Etsy-Marktplatz ausgelöst. In einer Petition ruft eine Gruppe von Händlern auch die Käufer auf, ab diesem Datum eine Woche lang den Marktplatz zu boykottieren. Die Händler fordern außerdem, dass Etsy stärker gegen Wiederverkäufer von Massenware auf der Plattform vorgeht.  

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E-Commerce Finanzprozesse dank FIEGE besser abwickeln
Immer mehr Last mit der schnellen und effizienten Abwicklung Ihrer E-Commerce Finanzprozesse? FIEGE unterstützt entlang der gesamten Order-to-Cash-Kette – egal ob Anbindung relevanter Zahlarten, Erstellung rechtskonformer Rechnungen, Verwaltung der debitorischen Nebenbücher, Abwicklung des Mahn- und Inkassowesens oder Erstellung zertifizierter Monatsabschlüsse. Mehr lesen

Alexa meldet Sonderangebote
Bis zu 24 Stunden im Voraus werden Amazon Prime-Kunden über die Amazon Sprachassistentin Alexa künftig über Sonderangebote für Produkte informiert, die sie auf einer Wunschliste bei Amazon hinterlegt haben. Der Amazon Echo-Ring wird gelb, wenn ein Artikel im Angebot ist. Nutzer:innen können Alexa auch bitten, sie an Angebote zu erinnern und in ihrem Namen zu bestellen. 

JD-Logistics führt autonome Lieferroboter in Shanghai ein
Angesichts des aktuellen COVID-19-Ausbruchs in Shanghai lässt JD Logistics seine autonomen Lieferroboter in der Pudong New Area der Stadt fahren, um die kontaktlose Zustellung auf der letzten Meile für bestimmte abgesperrte Stadtteile zu ermöglichen. Der in Shanghai eingesetzte Roboter kann bis zu 100 Kilo an Waren laden. Mithilfe von KI-Technologie und mehreren Sensoren kann der Roboter Hindernisse erkennen, vermeiden und seine Route zum Zielort planen.

///// TRENDS & TECH

Start-ups: Wie Templafy Datensilos am Arbeitsplatz beseitigen will
Unternehmen produzieren heute Unmengen an Content, von Vertragsentwürfen über Marketingmaterial bis hin zu Präsentationen. Die benötigten Informationen liegen häufig vertreut ab, sodass die Dokumentenerstellung Mitarbeiter viel Zeit kostet. Das dänische Start-up Templafy hat ein Content-Management-System entwickelt, bei dem Logos, Bilder und Textbausteine cloudbasiert verwaltet und den Mitarbeitern in ihrer gewohnten Arbeitsumgebung zur Verfügung gestellt werden. Deutschland-Geschäftsführer und "Co-Founder by Acquisition" Jan Mechtel erklärt im Etailment-Interview, wie die Templafy-Lösung funktioniert.

Klarna führt Submarke Kosma für Open-Banking-Plattform ein
Der Zahlungsdienstleister Klarna hat gestern eine neue Geschäftseinheit und Submarke gegründet, in der das Unternehmen seine Serviceleistungen für Finanzdienstleister bündeln will. Mit Kosma stelle man seine proprietäre Open-Banking-Plattform und -Technologie Finanzinstituten, Fintechs und Händlern zur Verfügung und gebe diesen über eine einzige API den sicheren Zugang zu 15.000 Banken in 24 Ländern in Europa und den USA. 

Rohlik Group setzt Laufroboter von BRIGHTPICK ein
Erstklassige 3D-Vision mit fortschrittlichen KI-Algorithmen, modernste mobile Robotik und intuitive Fulfillment Center-Optimierungssoftware - das sind die Vorteile der Laufroboter von Brightpick, die die Muttergesellschaft des deutschen Online- Lebensmittellieferdienst Knuspr nun in seinem Fulfillment-Center in Prag in der Kommissionierung von Bestellungen einsetzt. Die Laufroboter sind zudem nahtlos mit automatisierten Roboter-Kommissionierstationen verbunden. Die Automatisierung sei ein entscheidender Faktor für Wachstum und Effizienzsteigerung der Lieferketten, wird Rohlik-Gründer und CEO Tomáš Čupr in einer Pressemeldung zitiert. Sie ermögliche eine noch präzisere und schneller Auftragsabwicklung. 

Paypal will bei kleinen Händlern mit neuer Checkout-Lösung punkten
Aus Paypal Plus wird nun Paypal Checkout, eine Komplettlösung für die gesamte Zahlungsabwicklung von Online-Händlern. Nach Aussagen von Paypal lassen sich damit auch die Conversions verbessern. Die neue Lösung unterstütze alle gängigen nationalen Zahlarten und einige beliebte lokale Zahlmethoden im Ausland. Sie sei Channel-übergreifend und besonders auch für kleine Händler geeignet. Damit dürfte Paypal vor allem Plattformen wie Klarna herausfordern. 

///// NACHHALTIGKEIT

EU-Kommission arbeitet an Ökovorgaben für alle Produkte
Für über 50 Produkte gibt es bereits Vorgaben seitens der EU-Kommission, die diese über die Ökodesign-Richtlinie erlässt. Prominentestes Beispiel ist die Glühbirne. Die Richtlinie soll nun nach dem Willen der Kommission auf alle Produkte ausgeweitet werden. Ein Gesetzesvorschlag liegt bereits vor. Wenn dieser durch geht, kann die EU-Kommission neben Vorgaben für den Verbrauch von Energie und Ressourcen auch Nachhaltigkeitskriterien überprüfen wie zum Beispiel Reparierbarkeit, Haltbarkeit, Wiederverwertbarkeit, den Anteil recycelter Vorprodukte, gefährliche Inhaltsstoffe bis hin zum CO2-Fußabdruck. Die Kommission hat bereits angekündigt, einen Schwerpunkt auf Textilien legen zu wollen. Ab dem Jahr 2030 soll Fast Fashion in Europa Geschichte sein. Eine gestern veröffentlichte Studie zum „German Fashion Footprint“ zeigt, dass allein die deutsche Modeindustrie für 38 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr verantwortlich ist.