Die EU-Kommission hat vor rund zwei Jahren den Green Deal vorgestellt, Corona hat die Pläne abgebremst, aber es gab keinen Stillstand. Zum Thema Verkehr kommen nun aus Brüssel neue Ideen, die Züge sollen in der Zukunft schneller durch Europa fahren. Die Kommission will das Streckennetz modernisieren und ausbauen, dazu gehören auch weitere Schnellbahntrassen, einige für Mindestgeschwindigkeiten von 160 Kilometern pro Stunde. Helfen sollen die Pläne auch dem Güterverkehr, hier sind Mindestgeschwindigkeiten von 100 Kilometern pro Stunde das Ziel, die Wartezeiten an den Grenzen sollen 15 Minuten nicht überschreiten.
///// HANDEL NATIONAL
Das Ifo Institut senkt die Konjunkturprognose
Die Konjunkturprognose des Ifo Instituts für 2022 erhält einen Dämpfer. Nach einer Rate von 5,1 Prozent, die die Forscher bei der Prognose im Sommer genannt hatten, liegt sie nun nur noch bei 3,7 Prozent. "Die anhaltenden Lieferengpässe und die vierte Coronawelle bremsen die deutsche Wirtschaft spürbar aus. Die zunächst erwartete kräftige Erholung für 2022 verschiebt sich weiter nach hinten", sagt Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. Für dieses Jahr geht er von 2,5 Prozent aus, 2023 könnte der Wert bei 2,9 Prozent liegen. Nach einem Rückgang von 0,5 Prozent in diesem Quartal sei für die ersten Monate des nächsten Jahres mit einer Stagnation zu rechnen. Einen Zuwachs prognostiziert Wollmershäuser auch für die Inflationsrate von 3,1 Prozent in diesem Jahr auf 3,3 Prozent 2022. Positive Bewegungen erwarten die Ökonomen auf dem Arbeitsmarkt, die Arbeitslosenquote könne von 5,7 auf 5,2 Prozent sinken, die Zahl der Kurzarbeiter von knapp 1,7 Millionen in diesem Jahr auf 313.000 im nächsten Jahr.
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Ceconomy setzt weiter auf Omnichannel
Ceconomy kann für das abgelaufene Geschäftsjahr ein Umsatzplus von 3,8 Prozent auf 21,4 Milliarden Euro verzeichnen. Der Konzern mit den Elektrofachgeschäften Media Markt Saturn habe einen Härtetest bestanden, heißt es von Unternehmensseite. Mit einem Umsatzplus von 65 Prozent im Online-Handel sei es gelungen, die rückläufigen Verkaufszahlen der Ladengeschäfte mehr als auszugleichen. Der Online-Umsatz habe sich somit in den vergangenen zwei Jahren mehr als verdoppelt und erreiche mittlerweile ein Drittel des Gesamtumsatzes, die Omnichannel-Strategie habe sich ausgezahlt. Diese werde in der Zukunft fortgesetzt, so habe sich das Modell der Online-Bestellungen und der Möglichkeit des Abholens der Ware nach spätestens 29 Minuten im Geschäft bewährt. Als Erfolg stuft das Unternehmen die Einrichtung eines Online-Marktplatzes ein, an dem mehr als 400 Händler angeschlossen seien. Für 2022 rechnet der Konzern mit einem leichten Umsatz-Anstieg.
Cyberkriminelle nehmen den Einzelhandel ins Visier
Nicht nur der stationäre Einzelhandel steht wegen der hohen Inzidenzzahlen und den Beschränkungen in Folge der Pandemie vor einem schwierigen Weihnachtsgeschäft. Auch für den Online-Handel kann es zu Problemen kommen, nach den Angaben des Dashboards von McAfee Enterprises betreffen 5,6 Prozent der Cyberangriffe den Einzelhandel. So meldeten 42 Prozent der IT-Sicherheitsfachleute in Deutschland mit Schwierigkeiten in Folge von cyber-kriminellen Attacken, 75 Prozent von ihnen seien in den Weihnachtstagen und an anderen Feiertagen festzustellen. Zu diesen Angriffen gehörten Störungen des Handels, aber auch Phishing-Aktionen zum Diebstahl von Kundendaten. Als Grund für die höhere Anfälligkeit der Unternehmen nannten die Experten die Personalknappheit während der Feiertage. Wesentlich sei ein Sicherheitssystem, das die Identität des Nutzers vor dem Zugang zum System genau überprüfe. Im Vorfeld sollten alle Daten identifiziert werden, dann erst erfolge die Erteilung der Zugriffsberechtigungen.
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HANDEL INTERNATIONALDie EU zieht die Gürtel für die Internetriesen engerKlarna startet Kooperation mit Go Cardless in den USA
Klarna hat in den USA mit dem Anbieter für Konto-zu-Konto-Zahlungen Gocardless einen neuen Partner gefunden. Gocardless soll in die "Pay in 4"-Angebote von Klarna integriert werden, berichtet Ecommerce News. Pay in 4 ermöglicht Zahlungen in vier zinslosen Raten oder in monatlichen Raten mit der Klarna-Finanzierung. In den USA sei die Nachfrage nach solchen Zahlungsmethoden größer geworden, Kreditkarten würden weniger genutzt. Die beiden Unternehmen arbeiten bereits seit 2018 in Großbritannien zusammen.
Lyft steigt in den Lieferdienst für Lebensmittel ein
Der Fahrdienstvermittler Lyft will seine Dienste in den USA auf die Lieferung von Lebensmitteln ausbauen. Der Wettbewerber von Uber hat sich mit dem Spezialisten für Online-Bestellungen Olo auf eine Kooperation geeinigt, beide peilen Zahlen von mehreren hunderttausend Lieferungen pro Woche an, meldet Business Insider. Olo, im vergangenen März gegründet, arbeite derzeit mit rund 500 Restaurantmarken in den USA zusammen. Lyft sei in 25 Märkten in den USA präsent. Lyft wolle es der Gastronomie ermöglichen, dass sie provisionsfrei Lieferungen bis zur Haustür anbieten kann. Auch sollten sie die Kontrolle über die Kundendaten behalten. Die meisten Plattformen, mit denen Restaurants zusammenarbeiten, würden die Daten nicht an die Restaurants weitergeben.
///// TRENDS & TECH
Social Media gewinnt im Online-Handel an BedeutungDie sozialen Medien sind nicht mehr auf dieses Geschäftsmodell konzentriert, für immer mehr Nutzer werden sie zu einem wichtigen Einkaufskanal. Nach einer neuen Studie, für die Get App 940 Personen in Deutschland befragt hat, shoppen 42 Prozent über soziale Medien, 19 Prozent setzten Sprachbefehle ein. 55 Prozent gaben an, dass sie in den sozialen Medien auf Produkte stoßen würden, die sie sonst nicht gefunden hätten, für 47 Prozent seien die schnellen Verkaufsprozesse ein Pluspunkt. Dabei hätten die sozialen Medien aber einen Nachholbedarf, denn 50 Prozent hätten schlechte Erfahrungen bei Einkäufen gemacht. Für die Hälfte der Verbraucher, die bislang nicht in den sozialen Medien eingekauft hätten, seien die Bedenken wegen eines Trackings der Einkaufsgewohnheiten das entscheidende Argument für ihre Zurückhaltung.
Die Unternehmen sind nach knapp zwei Jahren der Pandemie gefordert, sich mit neuen Geschäftsmodellen und Strategien für die Zukunft zu wappnen. Diesen Ratschlag gibt die Digitalagentur Accenture Interactive den Betrieben in seinen neuen Fjord Trends mit ins nächste Jahr. Die Analysten gehen davon aus, dass sich die Beziehungen der Menschen zu Arbeit, Konsumverhalten und Technologie verändert haben und die Unternehmen sich auf diese neuen Herausforderungen ein- und ihr Verhalten umstellen müssen. Sie haben fünf Trends definiert, die die nächsten Jahre beeinflussen könnten. Die Menschen hätten in den vergangenen Jahren ein stärkeres Gefühl der Selbstbestimmung entwickelt, die Endlichkeit der Dinge sei stärker bewusst geworden und die Bedeutung des Metaverse sei gewachsen und dies werde sich fortsetzen. Weiterhin seien Menschen verstärkt auf der Suche nach Vertrauen in unsicheren Zeiten und Fragen der Fürsorge gewännen an Bedeutung und sollten in die Geschäftsstrategien eingebaut werden.
Start-up Sensalytics: "Google Analytics für die echte Welt"
Als "Real-Life-Tracking-Unternehmen" bezeichnet sich das Stuttgarter Start-up Sensalytics. In Zeiten von Zugangsbeschränkungen sind seine Leistungen auch außerhalb des stationären Einzelhandels gefragt - doch sie gehen über die Frequenzmessung weit hinaus. Die Analyse von Kundenlaufwegen sowie Interaktions- und Betrachtungszeiten einzelner Produkte ermöglicht Einblicke in das Kundenverhalten, die den Tracking-Möglichkeiten des Onlinehandels in nichts nachstehen sollen.