Guten Morgen etailment-Leserinnen und Leser! Kapitalgeber Kinnevik flieht aus seiner Rocket-Internet-Beteiligung. Grabreden auf Oliver Samwer dürften jetzt in Serie folgen. Kann man machen. Zum Start in den Tag möchten wir Samwer, der sich gerne mal mit der Trickfilm-Figur "Bob, der Baumeister" verglichen hat, zurufen: "Yo, wir schaffen das" (Video).

© Rocket Internet
Rocket-Chef Oliver Samwer
Morning Briefing
Kinnevik flüchtet vor Rocket Internet, Limango wächst, Expert, Tegut, Lieferando, Project A, Blue Tomato, Walmart, UPS
Limango, Private Shopping-Anbieter für Familie, steigert den Umsatz 2016 um beachtliche 18 Prozent auf rund 152 Millionen Euro. Auch dank der Internationalisierung. Nach Deutschland, Polen und den Niederlanden hat die MyToys-Tochter sein Online-Shoppingangebot für Familien im August 2016 nach Frankreich ausgeweitet und hat dort bereits eine halbe Million Mitglieder. Ein Grund für das Wachstum: Limango geht immer offensiver mit Angeboten hausieren. 2016 wuchs die Angebotsbreite auf über 4.800 Aktionen von knapp 2.000 verschiedenen Marken. Dazu kommt eine gute Kundenbindung. Rund 90 Prozent aller Bestellungen werden mittlerweile durch Wiederholungskäufer getätigt.
Die Verbundgruppe Expert will mit einem dezentralen E-Commerce-Konzept, bei dem die einzelnen Händler mit eigenständig betriebenen Onlineshops auftreten, die Kunden ansprechen. Der Test an 40 Standorten verläuft offenbar erfolgreich, heißt es bei Channel Partner. Die einzelnen Shops sollen das gesamte stationäre Sortiment abbilden, Bestellungen und Versand dann vor Ort abwickeln.
"Ist das Samwer-Modell am Ende?" fragte besorgt dieser Tage der "Stern" und zeichnete Rocket Internet als trudelnde Start-up-Schmiede. Auch für den Investor Kinnevik, der Rocket lange in Vasallen-Treue zur Seite stand, verliert die Samwer-Maschine an Reiz. Der schwedische Investor hat abrupt die Hälfte seiner Anteile an Rocket Internet an Investoren verkauft. Das sind 10,9 Millionen der Rocket-Aktien. Kinnevik hatte es so eilig, dass man sogar einen deutlichen Preisabschlag akzeptierte. An der Börse kollabierte die Aktie im Späthandel. Ein späterer Komplettausstieg von Kinnevik ist nicht unwahrscheinlich.
Tegut will offenbar nicht nur bei Amazon fresh mit dem Online-Riesen zusammenarbeiten. Eine Partnerschaft soll es auch bei Amazon Prime Now und Amazon Prime Pantry geben, berichtet die Handelszeitung. Dabei sollen wohl vor allem Artikel aus dem Trockensortiment eingelistet werden. Der Bericht spricht von über 1000 Artikeln.
Das kostbarste Produkt: Zeit. Folgerichtig wirbt der Lieferdienst Lieferando also in seiner aktuellen TV-Kampagne nicht mit Pizza und Burger, sondern mit der Bequemlichkeit: "Es ist deine Zeit" lautet der Slogan (Agentur Etcetera). Zu sehen ist der Spot auf den Sendern der RTL-Gruppe, der Pro-Sieben-Sat-1-Gruppe, der ARD, Sky und mehreren Spartensendern. "Damit bewegt sich Lieferando erstmals aus der Werbetaktik der Lieferdienste heraus, die sich bisher auf Aspekte wie Angebotsvielfalt, Qualität und einfache Bestellvorgänge konzentrierte", kommentiert Horizont.
Project A sammelt 140 Millionen Euro Risikokapital für einen neuen Fond ein. Das Berliner Investment-Unternehmen konnte für das neue Start-up-Portfolio unter anderem die bestehenden Investoren Otto Group und Axel Springer sowie den European Investment Fund (EiF) als auch Pro Sieben Sat.1, Ravensburger und Oetker überzeugen.
Bei Blue Tomato, wohl der größte Shops Europas im Bereich Boardsport und Mode, zieht sich Gründer und Geschäftsführer Gerfried Schuller aus dem operativen Geschäft zurück. Neuer Geschäftsführer von Blue Tomato wird Adam Ellis. Der 42-Jährige war zuvor CEO beim US-amerikanischen Mode-Anbieter Zumiez, meldet Neuhandeln.
Walmart schleust über seine Neuerwerbung Jet.com nun offenbar auch vermehrt Eigenmarken ab, beobachtet Bloomberg. Damit sollen zunächst nur Sortimentslücken gefüllt werden, heißt es.
UPS fliegt seine Paketdrohne testweise vom Lkw zum Kunden und wieder retour. Das geht so: Die Drohne lagert im Truck, vor dem Start öffnet sich das bewegliche Dach, die Drohne surrt ab und fliegt dann zum Truck zurück, der vielleicht schon ein paar Straßen weiter ist (Video). Das System eignet sich besonders für ländliche Regionen.
Investitionen in die Digitalisierung haben 2017 höchste Priorität für die Entscheider aus den Bereichen Einzelhandel und Konsumgüter. Mobile Anwendungen (45 Prozent), Big Data (63 Prozent) und Social Media (45 Prozent) stehen oben auf der Agenda. 53 Prozent der deutschen CEO wollen außerdem ihre Investitionen in Omnchannel-Angebote erhöhen. Die Zahlen nennt eine eher stichprobenartige Umfrage von JDA und PwC unter dem Titel "The Transformation of Retail“. Erste Grafiken gibt es bei Slideshare.
Starbucks hat uns gelehrt, dass man Kaffee irrsinnig teuer verkaufen kann. Inzwischen zeigt Starbucks dem Handel, wie man mit dem Smartphone Frequenz in den Laden bekommt: Wie Starbucks mobil Frequenz in den Laden bekommt
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