Liebe Leserin, lieber Leser, der Markenwertvernichtende Rabattwahn Black Friday und Cyber Monday wird ganz sicher wieder neue Rekordzahlen für den Onlinehandel liefern. Davon profitieren vor allem die großen Magneten und Plattformen. Spannend wird in der kommenden Woche daher vor allem ein Wert sein. Wie gut bringt Amazon seine massiv im Preis gesenkten Sprachhorchbox Echo an den Mann und die Frau und nistet sich mit dem digitalen Assistenten noch ein Stück tiefer in den Kundenalltag ein? Beim Prime Day war das meistverkaufte Produkt übrigens der Echo Dot.
Knackt der Black Friday die 2-Milliarden-Marke?:
In diesem Jahr rechnet der Handelsverband HDE mit einem Umsatz von 1,7 Milliarden Euro am Black Friday Wochenende. Damit würde der Umsatz auf Vorjahresniveau liegen. Im vergangenen Jahr nutzten 16 Prozent der Verbraucher den Black Friday (24.11) für reduzierte Einkäufe, beim Cyber Monday (27.11) waren es 13 Prozent. Bei den Pro-Kopf-Ausgaben lag der Black Friday 2016 mit gut 170 Euro vor dem Cyber Monday mit gut 120 Euro. Manch andere Glaskugel ist aber etwas optimistischer poliert und rechnet im Gesamtzeitraum mit über 2 Milliarden Euro Umsatz in Deutschland und Österreich.
BGH - Klagen trotz Paypal-Käuferschutz:
Der Bundesgerichtshof hat den Käuferschutz für PayPal-Kunden eingeschränkt. Stand derzeit: PayPal-Kunden können Käuferschutz beanspruchen, wenn eine Ware nicht ankommt oder wesentlich von der Artikelbeschreibung abweicht. Dann zahlt Paypal dem Käufer den gezahlten Kaufpreis zurück - und holt sich das Geld beim Verkäufer. Dagegen können Verkäufer laut BGH klagen. Die
"Wirtschaftswoche" erklärt wieso. Paypal will nun womöglich seine Richtlinien überarbeiten.
EU untersagt Geoblocking:
Die EU schiebt dem Geoblocking nun einen Riegel vor und untersagt, dass ausländische Kunden in Webshops geblockt, auf andere Seiten umgeleitet werden oder andere Preise zahlen sollen. Die
Regelung soll bis Ende kommenden Jahres rechtskräftig werden. Auf die Händler kommt damit Mehrarbeit zu. Erleichternd immerhin: Die Händler sind nicht verpflichtet, Produkte auch zu liefern und können Selbstabholung anbieten. Der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel (bevh) kritisiert die Aushebelung der Vertragsabschlussfreiheit. Händler könnten künftig ihre Zielmärkte nicht mehr anhand sachlicher Kriterien auswählen.
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Erfolgreicher mit einer durchdachten Omnichannel-Strategie:
Der „naive“ Kunde war gestern. Wer heute einkauft, kommt mit ganz anderen Erwartungen, Tools und Wünschen. Nur wenige Einzelhändler haben darauf bereits die passende Antwort. Zwar entscheiden sich immer mehr Händler für die Umsetzung einer ganzheitlichen Omnichannel-Strategie, dennoch ist Europas Einzelhandel noch nicht optimal auf die Zukunft eingestellt – zu diesem Ergebnis kommt der
IDC-Bericht: Making Your Omni-Channel Strategy a Reality.
INTERNATIONAL
Zalando testet Facebook Messenger:
Zalando testet in Großbritannien den Facebook Messenger für den Kundenservice. "Anklingeln" können Kunden den Service über den Messenger-Button rechts unten am Fuß der
Hilfe-Seite. Yoox wirbt bei YouTube mit Psycho-Kniff:
Mit dem Psycho-Trick der Limitierung ("Jetzt oder nie") arbeitet der Modehändler Yoox in einer Werbekampagne bei YouTube. Pre-Roll-Spots zeigen "The World's Most Exclusive Collection". Der Kniff: Die Angebote im "Shoppable Video" lassen sich nur während und über den Spot aufrufen. Anschließend sind sie im Shop nicht mehr auffindbar. Auch den Spot sollen Nutzer kein zweites Mal zu sehen bekommen, weiß
Forbes. Eingesetzt werden die Spots unter anderem in den USA und Teilen Europas.
Modcloth macht Black Friday den Webshop zu:
Modcloth, Online-Damen-Modehändler und inzwischen eine Walmart-Tochter, macht seinen Online-Shop am Black Friday dicht. Statt den Resterampe-Wahn mitzumachen, verschenkt ModCloth Kleidung mit einem Warenwert von 5 Millionen Dollar an Bedürftige. Über die wahren Motive der Aktion grübelt
ReCode noch nach.
Zahl des Tages:
Smartphones und Tablets haben Desktopcomputer als beliebteste Technologie im E-Commerce abgelöst. Daten der Zahlungsplattform Adyen belegen, dass die Verwendung von Mobilgeräten im E-Commerce seit Jahren konstant gestiegen ist: von 34 Prozent im Januar 2016 auf 43 Prozent im Januar 2017. Nun sind es erstmals 52 Prozent. Im weltweiten Vergleich schneidet Deutschland mit 41,5 Prozent jedoch schwächer ab als die Nachbarn Niederlande (52 Prozent), Frankreich (49,7 Prozent) sowie Großbritannien (57,1 Prozent) und die USA (58 Prozent).
Beliebtester Beitrag am Vortag:
In Italien klotzt der Shoppingcenterbetreiber Auchan mit technischen Finessen, um die Kundenströme zu verstehen und das Einkaufserlebnis zu verbessern. Kann die
Galerie der digitalen Möglichkeiten ein Vorbild für deutsche Händler sein?
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