Die Inflationsrate kennt in diesem Jahr nur einen Weg. Im Mai ging es wieder nach oben, das Statistische Bundesamt meldet einen voraussichtlichen Anstieg um 7,9 Prozent. Im Vormonat wurde mit 7,4 Prozent bereits ein Rekordwert erreicht. Den größten Anstieg gab es auch im Mai bei den Energiepreisen (plus 38,3 Prozent), die Preise für Nahrungsmittel lagen um 11,1 Prozent höher als im Mai 2021. Eine große Rolle spielt unverändert der Krieg in der Ukraine, bemerkbar machten sich weiterhin auch die unterbrochenen Lieferketten. Einige Ökonomen gehen davon aus, dass der Tankrabatt und andere finanzpolitische Maßnahmen der Regierung einen weiteren Anstieg verhindern oder wenigstens abbremsen können.

///// HANDEL NATIONAL
Knuspr mit erfolgreichem Start in Deutschland
Die Lage bei den Lieferdiensten ist unübersichtlich. Einige melden Stellenabbau oder es fehlen Investoren, dagegen sieht sich Knuspr in Deutschland auf dem richtigen Weg. Die Zahl der Kunden liegt ein knappes Jahr nach dem Start in Deutschland bei 70.000, berichtet das Handelsblatt. Bis April 2023 werde ein Jahresumsatz von 100 Millionen Euro angepeilt. In Frankfurt sei seit dem Start im Februar ein wesentlich höheres Tempo erreicht worden als in München im vergangenen Jahr, doch liege hier die Bekanntheit bereits bei 27 Prozent. Als neue Standorte plane das Unternehmen weiterhin Hamburg, Essen, Köln, Düsseldorf und Berlin ein. Von dem Erreichen der Gewinnschwelle sei Knuspr ebenso wie alle anderen Lieferdienste aber noch weit entfernt, auch wenn dies dem Mutterunternehmen Rohlik in Tschechien bereits gelungen sei. Dies sei auch in Deutschland möglich, der Zeitrahmen für München liege bei Ende 2023.

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Oda und die Bünting Gruppe einigen sich auf Partnerschaft
Der norwegische Online-Supermarkt Oda hat einen Partner für den Start in Deutschland gefunden. Nach Unternehmensangaben hat Oda mit der Bünting Unternehmensgruppe einen Vertrag über eine Handelspartnerschaft abgeschlossen. Zum Umfang gehören die Sortiments- und Logistikdienste von Bünting, die Zusammenarbeit mit dem Großhandel liegt bei dem Unternehmen aus Leer. Das Angebot Odas hierzulande soll das komplette Angebot eines Supermarktes umfassen, die Bestellung kann per App oder im Online-Shop erfolgen, die Ware wird den Kunden geliefert. Geplant ist der Start in der zweiten Hälfte dieses Jahres.

Die Otto Group mit deutlichem Umsatzplus
Die Otto Group hat die Pandemie auch im zweiten Jahr gut überstanden und den Umsatz wieder steigern können. Im Geschäftsjahr 2021/22, das am 28. Februar endete, ging es um 12,9 Prozent auf 16,1 Milliarden Euro nach oben. Im Online-Handel wurden innerhalb dieses Zeitraums 12,1 Milliarden Euro erwirtschaftet, davon rund acht Milliarden in Deutschland. Der Handelskonzern gibt für den Ebit eine Summe von 677,4 Millionen Euro an, das Ergebnis vor Steuern (EBT) liegt bei 1,814 Milliarden Euro, im vergangenen Jahr waren es 1,104 Milliarden Euro. Die Unternehmensführung sieht sich damit mit dem vor fünf Jahren eingeschlagenen Weg mit Investitionen in Technik, Plattformen und Logistik bestätigt. Zu den Erfolgsfaktoren gehörten aber auch die E-Commerceplattformen und das Segment Services mit der Hermes Gruppe.


///// HANDEL INTERNATIONAL

Trendyol kommt nach Deutschland
Trendyol zieht es von der Türkei nach Europa, der erste Stopp im internationalen Online-Handel erfolgt in Deutschland. Der E-Commerce-Riese, dessen Anteile zu 86,5 Prozent bei Alibaba liegen, will für den Aufbau des deutschen Ablegers rund 200 Mitarbeiter einstellen, nach dem Standort in Berlin sind Büros in Amsterdam und Luxemburg geplant, meldet Gründerszene. Aktiv ist der Konzern hierzulande seit 2018 mit einem eigenen Online-Shop, nun soll das Netzwerk um die weiteren erforderlichen Einrichtungen ergänzt werden. Im Marketing wollten die Verantwortlichen einen Schwerpunkt auf die sozialen Medien legen. Die Bekanntsheitwerte zeigten nach oben, im Februar seien sie extrem schnell gewachsen. Abhängig von der Entwicklung des Bekleidungsgeschäfts plane das türkische Unternehmen auch den Start des Verkaufs anderer Warengruppen auf der Plattform.

Die Vorschläge von Amazon-Investoren werden abgelehnt
Die von Investoren eingereichten Anträge wurden von den Amazon-Aktionären durchgehend abgelehnt. Die beste Quote erzielte auf der Hauptversammlung mit 49 Prozent der Antrag auf eine Überprüfung der Nutzung von Plastik, berichtet Reuters. Für eine Zustimmung sind mindestens 51 Prozent erforderlich. Auf eine breite Ablehnung von 87 Prozent sei ein Antrag zur Überprüfung der Sicherheit der Arbeiter gestoßen. Nur 39 Prozent hätten für eine Resolution im Zusammenhang mit Gewerkschaftsfragen gestimmt, 47 Prozent aber unterstützen einen Bericht, nach dem die Lobby-Aktivitäten des Konzerns die Interessen der Aktionäre am besten erfüllten. 41 Prozent stimmten für eine Überprüfung der Gesichtserkennung. Rund 13 Prozent der Aktionärsstimmrechte liegen bei Amazon-Gründer Jeff Bezos.

Das Thronjubiläum wird zum Verkaufsmotor
Der britische Handel erwartet einen kräftigen Schub der Verkaufsumsätze durch das platine Thronjubiläum von Elizabeth II. Das Volumen könne im Laufe der vier Tage bei rund 3,47 Milliarden Britischen Pfund liegen, berichtet Internet Retailing. Nach oben gehe es im stationären und im digitalen Handel, an der Spitze stünden Lebensmittel und Erinnerungsstücke für das Jubiläum. Von Verbrauchern gebe es bereits Wünsche, die vier Feiertage Anfang Juni dauerhaft einzuführen. Davon erhoffe sich dann auch der Handel auf seiner Seite einen Schub vor den schwierigeren Sommermonaten. Nach den Zahlen der Plattform für die Analyse von Verbraucherverhalten Emarsys wollten 36 Prozent an den Jubiläumstagen mehr als 50 Britische Pfund ausgeben.


///// TRENDS & TECH

Defizite bei der Digitalisierung der KMU
Bei den kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) in Europa gibt es noch viel Potenzial in Bezug auf die Digitalisierung. Nach einer Untersuchung von Sortlist verfügen mehr als 60 Prozent der rund 1.000 befragten europäischen Unternehmen nicht über eine eigene Webseite. In Deutschland planten zwölf Prozent auch nicht die Einrichtung einer Internetpräsenz, 70 Prozent seien aber bereits im Internet aktiv. Insgesamt 50 Prozent gaben an, dass sie eine fehlende Webseite durch den Einsatz der sozialen Medien kompensierten. Für acht Prozent seien die fehlenden finanziellen Mittel der entscheidende Faktor für geringe Aktivitäten. In Deutschland stehe für 38 Prozent der Aufbau einer eigenen App nicht auf der Liste, aber 44 Prozent hätten ihre Webseite auf die Nutzung mit mobilen Endgeräten eingestellt.

Deutsche Bahn kündigt Generalsanierung des Streckennetzes an
Die Lieferprobleme, mit denen die Wirtschaft zu kämpfen hat, werden sich in Deutschland noch mehrere Jahre fortsetzen. Die Deutsche Bahn hat eine Generalsanierung des Schienennetzes ab 2024 angekündigt. Die umfassenden Arbeiten an der Infrastruktur werden sich auf den Personen- und den Güterverkehr auswirken, denn die Liste der genannten Bahnstrecken ist lang. Wie, wann und in welcher Reihenfolge die Maßnahmen durchgeführt werden sollen, will der Konzern vor der Sommerpause erläutern. Das Streckennetz sei der stark wachsenden Nachfrage nicht gewachsen, viele Anlagen seien überaltert, die Substanz habe sich weiter verschlechtert, erklärt der DB-Vorstandsvorsitzende Richard Lutz. Wesentlich für eine nachhaltige Lösung seien das Netz und die Infrastruktur. Es gehe um den Aufbau eines Hochleistungsnetzes.



///// NACHHALTIGKEIT

Luisa Via Roma steigt in den Markt für gebrauchte Ware ein
Der nächste Modehändler startet eine Plattform für den Verkauf gebrauchter Ware. Luisa Via Roma hat eine Partnerschaft mit Vestiaire Collective begonnen, einem Anbieter von Second-Hand-Bekleidung aus dem Luxussegment. Kunden können Kleidungsstücke von mehr als 40 Marken dort verkaufen und erhalten Gutscheine für den Einkauf im Online-Shop, schreibt Fashion United. Dies sei ein logischer und wesentlicher Schritt in Richtung Nachhaltigkeit, heiße es von Seiten Luisa Via Roma. Kunden könnten Fotos der Produkte auf der Plattform installieren, diese würden dann nach der Anerkennung zu den Lagerstätten von Vestiaire Collective transportiert. Der Start des neuen Angebots erfolge in Italien, dann solle es auch in weiteren Ländern verfügbar werden.