Karstadt will 60 seiner 172 Filialen schließen. Sogar an frequenzstarken Ecken wie der Frankfurter Zeil (die Ecke, nicht die Filiale). Doch man sollte für den Abgesang nicht den Onlinehandel verantwortlich machen. Managementfehler, Angst vor dem Wandel und vor neuen Konzepten, stecken wie immer eher hinter solchen Miseren. Wenn die Welt sich weiter dreht, kann man eben nicht mehr mit kosmetischen Korrekturen und Quickwins bestehen. Auch wenn Amazon und Co nun gerne als Ursache herhalten: Das Ende wurde eingeleitet, als in Nibelungentreue an der eigenen alten Kultur und den alten Methoden festgehalten wurde. Das klappt nie.

///// HANDEL NATIONAL
Karstadt und die Innenstädte
So bitter das Ende der Karstadt-Filialen übrigens ist, ist es denn auch wirklich ein "Kahlschlag für die Innenstädte"? Muss man jetzt "Angst vor leeren Innenstädten" haben? Die einfache Antwort: Nein. Denn die Filialen waren ja längst kein Kundenmagnet mehr, an den beispielsweise Markus Lewe, Vizepräsident des Deutschen Städtetages, noch glaubt. Wenn da noch ausreichend Kunden wären, würde man die Filialen ja nicht schließen. Wenn Stadtväter klug wären, dann würden sie nicht jammern, sondern beispielsweise die Gebäude selbst anmieten und dort Start-ups ansiedeln. Das würde Leben in die Stadt bringen. Und ein Stück Zukunft gleich mit. 

Apotheke profitiert von Amazon Prime Now
Wer den Wandel umarmt, mach sich den Feind zum Freund: Die Münchner Bienen Apotheke nutzt Amazon Prime Now, um das stationäre Sortiment auch über das Internet anzubieten. In der Corona-Krise war das ein großer Vorteil. Auch sonst setzt die mittelständische Apotheke zur Zukunftssicherung auf digitale Innovationen, weiß Internet World.

Getränkelieferdienste auf dem Vormarsch
Wie lange braucht es eigentlich noch den klassischen Getränkemarkt? Wie lange wollen Kunden noch Kisten schleppen? Die Getränkelieferdienste wie Durst (mit Rewe-Beteiligung) und die Oetker-Tochter Durstexpress spüren jedenfalls seit der Corona-Pandemie Rückenwind. Das Momentum wollen sie jetzt nutzen, liest man in der Lebensmitel Zeitung.

///// INTERNATIONAL

L'Oreal beschleunigt den digitalen Wandel
Wie kann man sich auf die Zukunft vorbereiten, wenn man nicht das nächste Karstadt sein möchte? Mit Perspektive. Beispiel L'Oreal. Der Kosmetikriese bereitet sich auf eine Welt vor, in der 50% seiner Verkäufe und 80% seiner Verbraucherinteraktionen online erfolgen. Heute sind 20% der Umsätze und ein Großteil der Interaktionen online. Und die digitale Transformation geht weiter.

Amazon-Pakt lohnt sich für Kohl's
Die US-Kette Kohl's nimmt für Amazon die Retouren im Laden an. Und profitiert von mehr Frequenz und mehr Umsatz. Neue Kunden erreicht man auch, liest man bei CNBC.

///// TRENDS & TECH


Frisches Geld für Doordash
Das US-Lebensmittellieferunternehmen Doordash sammelt in einer Finanzierungsrunde 400 Millionen Dollar ein und wird nun mit knapp 16 Milliarden Dollar bewertet.

Favorit der Leser
Coop investiert in den E-Commerce. Der Detailhändler lanciert heute die neue Omnichannel-Plattform Coop.ch. Die neue Webseite verschmilzt die bestehenden Online-Auftritte von Coop@home, Coop.ch und Mondovino.