"Großes Durcheinander", "Chaotisches Schreiduell", "unansehbarer Fehlschlag" – die ersten Kritiken des Biden-Trump Duells heute Nacht zeugen davon, dass die Streitkultur im US-Präsidentschaftswahlkampf auf einem Tiefpunkt angekommen ist. "So würdelos wirkte noch nie ein Vertreter des Weißen Hauses", kommentiert das Handelsblatt den Auftritt Trumps. Unterdessen hat das britische Unterhaus dem umstrittenen Binnenmarktgesetz zugestimmt, das Teile des bereits gültigen Brexit-Deals mit der EU wieder aushebelt. In Washington und London zeigt die Politik einmal mehr ihr hässliches Gesicht. Unsere Branchennews sind demgegenüber deutlich positiver!

///// HANDEL NATIONAL

Stationärer Handel wird wieder mehr frequentiert, Akzeptanz der Masken steigt
Vor einer Woche wurde an dieser Stelle die online-relevanten Ergebnisse des Corona Consumer Checks thematisiert, heute geht es um den stationären Handel. Dieser wird wieder vermehrt aufgesucht, die Akzeptanz des Maskentragens nimmt zu – so die Daten des aktuellen Corona Consumer Checks von IFH KÖLN in Zusammenarbeit mit Sitecore und ecx.io. Demnach besuchen Konsumentinnen und Konsumenten am meisten wieder den stationären Handel für Fashion und Accessoires (55 %), gefolgt von Geschäften rund um Heimwerken und Garten. Langsam nehme auch die Lust am ziellosen Bummeln wieder zu: Während Anfang Mai nur 21 Prozent Lust auf Shoppen und Stöbern hatten, bejahen aktuell bereits 29 Prozent diese Frage.

Adler Modemärkte überarbeitet seinen Online-Shop – Launch ist am 6. Oktober
Der Textilfilialist Adler Modemärkte AG überarbeitet seinen Onlineshop zehn Jahre nach der Eröffnung. Am 6. Oktober soll der neue Internet-Auftritt online zu sehen sein, meldet Fashion United unter Berufung auf eine Unternehmensmeldung. Gleichzeitig werde auch die Adler-App aktualisiert. Der Schritt erfolge im Zuge einer auf starke Expansion ausgerichteten neuen E-Commerce-Strategie.

Händler des Jahres & Webshop Awards - von Action bis Thalia und Amazon bis Zooplus
Wenn Q&A Insights Europe BV seine Händler des Jahres und Webshops des Jahres bekannt gibt, ist das einer der Awards, der viele zu Gewinnern macht: In 23 Kategorien wurden stationäre Händler gekürt, in 16 Webshops. Zwischen dem 28. Mai und 3. September 2020 haben rund 101.000 Verbraucher insgesamt 91.628 Bewertungen in 40 Kategorien abgegeben. Bewertet wurden Faktoren wie Preisniveau, Service und Kundenfreundlichkeit. Aber einen alle überragenden Gewinner gibt es dann doch: Shopapotheke ist nicht nur Sieger unter den Online-Apotheken, sondern erhielt auch die besten Ergebnisse im Vergleich aller Online-Kategorien und ist somit Gesamtsieger im Bereich Online-Shops.

Aldi befürwortet europäisches Lieferkettengesetz
Die erste Reaktion – das sind dann mal zwei Stimmen mit Gewicht: Aldi Nord und Aldi Süd haben ein Positionspapier veröffentlicht, in dem sie einen offenen Dialog über verbindliche Vorschriften zur menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht von Unternehmen fordern und Expertise im Konsultationsprozess zur Entwicklung künftiger Gesetze anbieten. Alid sehe großes Potenzial in einer Gesetzgebung, um die Einhaltung der Menschenrechte entlang globaler Lieferketten zu gewährleisten. Hierbei verfolgen die Discounter eine europäische Lösung und sprechen sich für ein europäisches Lieferkettengesetz aus. Wer die Diskussionen in Deutschland verfolgt und die Widerstände kennt, kann sich ausmalen: Diese Lösung wird dauern. Insofern ist eine entsprechende Forderung wohlfeil. Immerhin: Beim "Grünen Knopf", dem staatlichen Sigel für faire und ökologische Produktionsbedingungen, ist Aldi von Anfang an dabei.

///// HANDEL INTERNATIONAL

Was Amazon recht ist, ist Walmart und Target nur billig – SALES, SALES, SALES
Der Termin für Amazons alljährlichen Verkaufsevent Prime Day war noch nicht richtig bestätigt, da hatten Walmart und Target bereits angekündigt, das Shopping-Fest nicht einfach so der Konkurrenz zu überlassen: Walmart wird vom 11. bis 15. Oktober eine "Big Save"-Online-Veranstaltung durchführen, bei der Black Friday ähnliche Rabatte für Tausende von Artikeln winken, die unter bestimmten Umständen auch kostenlos geliefert werden. Target hat seine "Deal Days" vom 13. bis 14. Oktober terminiert. Die Rabatt-Schlacht dürfte aber länger dauern: Die Target-Angebote sollen bereits ab 5. Oktober online verfügbar sein, "Black Friday"-Deals würden den ganzen November über angeboten und die Preisanpassungsgarantie bis Weihnachten Bestand haben. Und Black Friday ist dann am 27. November, dem Tag nach Thanksgiving.

Walmart passt Design seiner Märkte den digitalen Erfahrungen seiner Kunden an
Walmart gestaltet in den USA 200 Supercenter neu, um besser auf die digitalen Erfahrungen der Konsumenten eingehen zu können. Die neu gestalteten Läden werden ein Leitsystem aufweisen, das zur Nutzung von Apps anregt, mehr Self-Checkout-Stellen und darüber hinaus mehr separate Bereiche für Spielzeug, Elektronik und Babyprodukte. "Wir haben versucht, darüber nachzudenken, wie wir den Kunden helfen können, online zu entdecken und sich inspirieren zu lassen. Dann haben wir versucht, dies in Form eines völlig neuen Laden-Look and Feel widerzuspiegeln", zitiert Business Insider Janey Whiteside, Chief Customer Officer von Walmart. Das Umbauprojekt wird bis Ende 2021 auf 1.000 Geschäfte ausgeweitet.

///// TRENDS & TECH

Einkaufen wie Tom Cruise in MI – Amazon Go startet Identifikation über Handflächen
Seit gestern können Amazon Go-Kunden in Seattle den Einkauf quasi mit links erledigen: In zwei Geschäften stehen Amazon One-Geräte, über die eine Kreditkarten-Autorisierung per Handflächen-Scan erfolgen kann. Wer sich einmal entsprechend registriert, kann danach den Shop per Biometrie-Scan betreten und seine Einkäufe auch entsprechend bezahlen. Über Amazon Go hinaus werde Amazon sein System voraussichtlich in den kommenden Monaten als Option in weiteren Amazon-Go-Geschäften anbieten, heißt es auf der Website des US-Unternehmens. Amazon One soll auch anderen Einzelhändlern, Stadien und Betreibern von Bürogebäuden als Zulassungstechnik offen stehen. Interessierte Dritte können Amazon über die E-Mail-Adresse erreichen, die auf der Amazon One-Website angegeben ist. 

Deutsche Post DHL erhöht zum Jahreswechsel die Paketpreise für Geschäftskunden
Gestiegene Transportkosten, höhere Personalkosten sowie die großen Investitionen für den Ausbau der Post- und Paketinfrastruktur führt Deutschlands größter Paketzusteller als Gründe für die geplante Erhöhung der Paketpreise an, mit der Geschäftskunde zum Jahreswechsel rechnen können. Die Preiserhöhungen betreffe Geschäftskunden mit mindestens 200 Paketen pro Jahr und gelte laut DHL auch für Großkunden mit individuell vereinbarten Konditionen. Der BEVH kritisiert die geplante Erhöhung als "fatales Signal". Treffen werde sie vor allem "die kleinen und mittelständischen Unternehmen, die den Preisforderungen nicht genug Verhandlungsmacht entgegensetzen können".