Liebe Leserin, lieber Leser, LeShop wächst mit seinem Online-Supermarkt ein ganz kleines bisschen. Das ist symptomatisch für die Branche. Weil jeder Player mit E-Food reichlich Geld verbrennt und die Prozesse noch wackelig sind, ist zu viel und zu schnelles Wachstum auch gar nicht so sehr gewollt. (Oder haben Sie schon mal eine große Werbekampagne für E-Food gesehen?) Man sagt dann, das sei ein "Marathon". Jede Wette, einer wird das wieder nicht wissen und einfach spurten.

© Mondelēz
So richtig neu ist das Thema Lebensmittel-Lieferung ja nun auch nicht mehr
Morning Briefing
LeShop stagniert, App&Eat bestellt mobil die Brötchen, Burda, Cyberport, Redcoon, WLW, Amazon, Bitcoin
Es gibt so hübsche technische Ideen, die sind aufs wunderbarste an der Lebenswirklichkeit einer Branche vorbeigeplant. Mit App&Eat sollen sich Kunden die Warteschlange bei Bäckereien sparen, in dem sie Brötchen und Teilchen mobil vorab ordern und bezahlen und dann an einem eigenen Abholpunkt überreicht bekommen. Allerdings dürfte die hübsche Idee, abgeschaut bei "Mobile Order & Pay" von Starbucks, daran scheitern, dass Bäckereien, selten mit mehr als zwei Mitarbeitern besetzt, einen hochfrequenten Abholpunkt zusätzlich ordentlich bedienen. Damit hatte schon Starbucks seine liebe Not. Gründer der App-Lösung für Bäckereien sind Philip Radowski, Lucas Kerscher sowie Sebastian Diehl, dessen sympathisches Konzept für den Online-Lebensmittelhandel, "Emmas-Enkel", die Metro nach Übernahme ruhmlos ins Koma gelegt hat. Wir drücken trotzdem mal die Daumen und werden uns beim nächsten Besuch in Erkrath, dort wird die App schon getestet, mal ein Schnittchen bestellen. Die Lebensmittel Zeitung stellt App&Eat ausführlich vor.
Alles meins: Das Medienhaus Burda, längst Mehrheitseigner bei Cyberport, übernimmt die fehlenden 2 Prozent von Gründer Olaf Siegel. Damit ist Burda von nun an alleiniger Eigentümer der Cyberport GmbH.
Online-Händler Redcoon wurde nun in Italien abgeschaltet und folgt damit dem Beispiel anderer internationaler Dependancen. Nun ist die Media-Saturn-Tochter, die der Konzern am liebsten wieder umtauschen würde, noch in Deutschland und Polen am Markt. Die Betonung liegt auf "noch".
Aktueller Datenfeed für „Wer liefert was“:
Der B2B-Marktplatz „Wer liefert was“ (wlw) bietet künftig auch einen „Product Data Feed“ an. Der importiert detaillierte Produktdaten von wlw-Kunden bis zu einmal täglich aktuell in das „Wer liefert was“-System und zukünftig auch in weitere Systeme. Die automatische Datenpflege über eine Schnittstelle sorgt dafür, dass Nutzer schneller die passenden, aktuellen Artikel finden. Anbieter werden so relevanter und sorgen für eine bessere Sichtbarkeit.
Der Schweizer Online-Supermarkt LeShop.ch hat im ersten Halbjahr 2017 einen Netto-Umsatz von 94 Millionen Franken erreicht. Das Wachstum von 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hängt bei der Umsatzbasis aber mehr oder weniger an einer Palette Ricola (grob geschätzt). Der Heimlieferbereich, ohne die anfangs Mai geschlossenen DRIVE-Standorte, wuchs um 2 Prozent. Offensichtlich braucht es etwas mehr als Service-Erweiterungen und –Präzisierungen wie das Abholkonzept PickMup (knapp 100 Abholstandorte), die flächendeckende Frühmorgenlieferung ab 6.30 Uhr, oder PR-Innovationen wie „In-car-Delivery“. Hier liefert die Schweizer Post in den Volvo-Kofferraum des Kunden. Mittlerweile erfolgen 43 Prozent der Bestellungen per Smartphone oder Tablet. Trostpflaster für die Migros-Tochter: Der Schweizer Lebensmittelmarkt kämpft insgesamt mit sinkenden Umsatzzahlen.
Die virtuelle Währung Bitcoin könnte von derzeit rund 2600 Dollar auf einen Wert von bis zu 4000 Dollar steigen. Das glaubt Goldman Sachs, berichtet Business Insider. So optimistisch redet häufig einer daher, der mit der Kryptowährung gut eingedeckt ist. Andere Experten sprechen bereits von einer Blase.
Facebook ändert mal wieder seiner Algorithmus für den Newsfeed: "Relevanz hat Priorität" betitelt Internet World die Anstrengungen. Und ich dachte, relevante Katzenbilder hätte uns Facebook immer schon präsentiert. Aber den alten Algo hatte wohl noch Karl Valentin programmiert: "Mögen hätt ich schon wollen, ...". Ernster Hintergrund: Facebook wird mit zu viel Spam-News vollgemüllt.
Das US-Cloudanbieter Dropbox, bei dem auch Otto Normalverbraucher kiloweise Dateien ablegen kann, die man vielleicht oder nie wieder braucht, soll am Börsengang basteln, heißt im medialen Flurfunk.
8 von 10 Bundesbürgern ab 14 Jahren (79 Prozent) sagen, dass sie digitalen Technologien grundsätzlich positiv gegenüberstehen. Das Ergebnis nennt eine repräsentative Studie des Branchenverbands Bitkom.
Personalisierung im Online-Shop ist inzwischen kein Luxus, sondern Basisleistung. Dynamic Pricing ist längst eine Pflichtaufgabe. Die personalisierte Shopping-Zukunft wird zudem immer ausgefuchster. Die individuelle Startseite rückt näher. Händler agieren immer gewiefter und Detailversessener. Das zahlt sich aus.
Meist gelesen
Anzeige