Liebe Leserin, lieber Leser, Lieferzeiten von bis zu zwei Wochen ohne Hinweis. Bei H&M haben gerade die 80er Jahre wieder die Logistik übernommen. Kunden maulen in Serie. So macht sich die trudelnde Mode-Marke gerade selbst überflüssig. Auch eine andere Marke muss ihre Existenz wohl künftig besser begründen.

Saturn auf dem Prüfstand:

Bei Ceconomy steht nach LZ-Informationen die Marke Saturn auf dem Prüfstand steht. Gründe: Es läuft schlecht und so recht kann man keinem Kunden den Unterschied zu Media-Markt erklären. Sich selbst offenbar auch nicht. Bei Media-Saturn grübelt man nämlich schon eine gefühlte Ewigkeit über dieser Frage. "An der Zweimarken-Strategie wird nicht gerüttelt", heißt es derweil aus dem Unternehmen.

H&M erfindet die "Next Month Delivery" - quasi:

H&M hat Lieferprobleme bei Onlinebestellungen. Auf der Facebook-Fanpage häufen sich die Beschwerden. Dort spricht die Modekette von "erhöhtem Bestellaufkommen" und stellt sich selbst ein Armutszeugnis aus:   "Eure Sendungen sollten euch voraussichtlich nach 7-8 Werktagen erreichen", heißt es dort oder auch "dass es im Optimalfall 3 bis 8 Tage dauern kann, bis die Fashion Musthaves den Weg zum Kunden finden." Ich übersetzt das PR-Deutsch mal: Kauft bitte, bitte woanders. 

Rocket Internet muss weiter auf Gewinne hoffen:

"Weitere Fortschritte" verspricht Oliver Samwer für die Start-up-Schmiede Rocket Internet und ist damit vergleichsweise kleinlaut bei der Vorstellung der Zahlen für 2017 (pdf), weil die Gewinnzone noch nicht erreicht wurde. Immerhin aber wurden bei ausgewählten wichtigen Unternehmen im vergangenen Jahr die Verluste eingedämmt. Die bereinigte operative Marge (Ebitda) habe sich um fünf Prozentpunkte auf minus 10,3 Prozent verbessert. Die Umsätze der Unternehmen stiegen um 28 Prozent auf 2,64 Milliarden Euro.
Vor allem die Modevertriebsholding Global Fashion Group (GFG) wächst kräftig. Das Wohnaccessoire-Start-up Westwing steigerte den Umsatz um 6,2 Prozent auf 265,8 Millionen Euro. Der Kochboxen-Versender HelloFresh und der Essenslieferdienst Delivery Hero sollen noch 2018 sogar schwarze Zahlen erreichen. Rocket verringerte zudem seine Verluste deutlich von im Vorjahr 741,5 Millionen Euro auf 6 Millionen Euro.
Das liegt aber auch an dem Verkauf von Aktien.
Der Aktienkurs gab jedenfalls nach Bekanntgabe der Zahlen leicht nach und ist mit rund 25 Euro weit von seinem Ausgabepreis von 42,50 Euro im Oktober 2014 entfernt. Grund genug, nicht ganz so lautsprecherisch aufzutreten.

Zooplus kämpft mit Eigenmarken gegen Amazon:

Zooplus will in zwei Jahren bis zu 20 Prozent seiner Erlöse mit Eigenmarken erzielen. Das sagt Vorstandschef Cornelius Patt im Interview mit der "Lebensmittel Zeitung". Das Ziel: Mehr Marge und mehr Abstand zu Amazon. Zooplus will seinen Umsatz bis 2020 auf 2 Milliarden Euro nahezu verdoppeln. Eine Absage erteilt Patt unterdessen Plattformkonzepten.  "Marketplace ist sicher eine tolle Sache, aber nicht für uns."

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INTERNATIONAL

"Amazon Wardrobe" wird größer:

Der Amazon Kleiderschrank "Amazon Wardrobe" wird größer und soll nach dem Testmodus und "Invitation only" auf mehr Prime-Kunden ausgeweitet werden. Bei Wardrobe können US-Kunden ein knappes dutzend Kleidungsstücke zur Anprobe nach Hause liefern lassen. Was nicht gefällt, schicken sie in einer bereits fertigen Box gratis zurück. Bezahlt wird erst hinterher. Zudem steigen die Rabatte, desto weniger der Kunde retourniert. 

Hürden für den Flipkart-Deal:

ReCode erinnert daran, dass Walmart vor einem Deal mit dem indischen Online-Riesen Flipkart nicht nur Amazon überbieten muss, sondern auch mit eBay handelseinig werden muss. Die Plattform ist an dem "Amazon Indiens" beteiligt - per Exklusivvertrag und der würde eigentlich noch drei Jahre gelten.

TRENDS & FAKTEN


Online-Wachstum mit Schmuck, Möbeln und Katzenfutter:

Der Branchenverband bevh sieht das Wachstum im Onlinehandel im ersten Quartal bei 10,6 Prozent und 14,6 Milliarden Euro Brutto-Umsatz. Große Profiteure: Das Wachstum für den Bereich Schmuck und Uhren lag bei 34,8 Prozent. Bei Tierbedarf hat sich der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 21,7 Prozent gesteigert. In der Kategorie Möbel, Lampen und Dekoration stieg der Online-Umsatz um 13 Prozent.

Beliebtester Beitrag am Vortag:

Billiger sein als die Konkurrenz und kostenlos liefern - mit diesen mutigen Ansagen ist Picnic offiziell in Deutschland gestartet. Erst einmal wird der neue Onlinehändler nur die Menschen in Nordrhein-Westfalen mit Lebensmitteln beliefern. Die Logistik dahinter hat dabei sogar andere Namen als üblich - und basiert auf zwei spannenden Formeln.

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