Auf der Klimakonferenz in Glasgow haben sich rund 100 Staaten verpflichtet, gegen die Abholzung der Wälder vorzugehen und die Wiederaufforstung zu forcieren. Auch die Unternehmen, die an der Initiative Leaf beteiigt sind, haben mitgeteilt, dass sie eine Milliarde US-Dollar einsetzen können. Amazon-Gründer Jeff Bezos hat angekündigt, dass er den Bezos Earth Fund um zwei Milliarden US-Dollar auf drei Milliarden aufstocken will. Motiviert dazu habe ihn sein Weltraumflug, bei dem er aus dem All gesehen habe, wie zerbrechlich die Erde sei. Doch Bezos sollte trotz aller Milliarden, die er spendet, bei seinem eigenen Verhalten anfangen und nicht mit einem Privatjet aus den USA nach Glasgow fliegen.

///// HANDEL NATIONAL

Manomano in Deutschland etabliert
Fünf Jahre nach dem Start stuft sich Manomano in Deutschland als etablierter Anbieter ein. Der französische Marktplatz für Heimwerken berichtet von einem Anstieg des Marktvolumens seit 2020 um 165 Prozent auf 113 Millionen. Als Erfolgsfaktoren nennt das Unternehmen "technologische Innovation und eine selektive Marktlogik". Dazu kämen zusätzlich die Manodvisors, die die Kunden bei ihren Einkäufen beraten und unterstützen würden, im vergangenen Jahr habe es hier 2,3 Millionen Chats gegeben. Deutschland habe sich in den vergangenen fünf Jahren zum zweitstärksten Markt entwickelt und stelle den Wachstumsmotor dar. Bei den Erwartungen für Deutschland halten sie sich nicht zurück, denn das Potenzial für den wichtigsten Markt im Heimwerkersegment in Europa, liege bei rund 82 Milliarden Euro. 75 Prozent der Anbieter kämen aus Deutschland, 40 Prozent seien international aufgestellt. Die Unternehmensleitung rechnet damit, dass der Zuwachs im Bereich des Heimwerkens auch nach der Pandemie nicht abebben werde, daher stehe der Ausbaus des Logistikzentrum Mano Fulfillment oben auf der Liste.

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Ebay startet eine Markenplattform in Deutschland

Unter dem Titel "Ebay. Das seid Ihr." hat Ebay eine neue Markenplattform an den Start gebracht. Ebay stuft dies als strategische Neuausrichtung ein und will "den offenen Ansatz des Marktplatzmodells in den Mittelpunkt der Kommunikation stellen". Parallel zum Start läuft bis zum 26. Dezember eine Markenkampagne. Nach Angabe von Ebay hätten die Nutzer dann Zeit, den Online-Marktplatz on- und offline kennenzulernen. Dazu gehörten Fernsehen, Connected TV, Kino, Webseiten und soziale Netzwerke. In Medien wie Spotify und Radio laufe die Kampagne in der "Cyber Week" zwischen 22. und 29. November. Auf der neuen Plattform sollten nach Unternehmensangaben die Menschen und ihre Vielfalt im Mittelpunt stehen.

About You startet neue Marke Scayle
Anfang der Woche meldete About You die Expansion in Griechenland und Portugal, nun gibt es im Hause des Online-Modehändlers eine neue Marke. Die Komplexe Software und B2B-Leistungen stehen nun unter dem Dach der Marke Scayle. Die Shop-Software ist seit 2018 auf dem Markt, nach einem Bericht von Fashion United nutzten sie mittlerweile rund 100 Online-Händler. Die Defizite bei der Skalierung von Prozessen und Systemen würden damit beseitigt, Innovationsfähigkeit und Geschwindigkeit dagegen erhöht. Zum Portfolio von Scayle gehörten die Technologie für den Aufbau eines Direct-to-Consumer-Geschäfts, das Online-Marketing und die Logistik.


///// HANDEL INTERNATIONAL


Schwere Zeiten für Matchesfashion
Die Londoner Modegruppe Matchesfashion bewegt sich im Online-Handel auf dünnem Eis. Der Luxus-Händler habe im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatzrückgang von neun Prozent auf 462,7 Millionen Euro zu verzeichnen gehabt, berichtet Textilwirtschaft. Der Verlust sei größer geworden, er liege nun bei 43,22 Millionen Euro, ein Anstieg um 6,97 Millionen Euro, das Ebitda weise in Minus von 27,75 Millionen Euro aus. Damit stehe Matchesfashion wesentlich schlechter da als andere Anbieter in diesem Segment wie Farfetch oder Mytheresa. Das Unternehmen sei aber optimistisch und setze auf die Private Equity Gesellschaft Apax Partners, die seit 2017 hundertprozentiger Anteilseigner ist. In diesem Jahr und 2020 habe Apax rund 100 Millionen Euro investiert. Als Gründe für die schlechte wirtschaftliche Situation von Matchesfashion gelten die coronabedingten Ausfälle bei der Anlassmode, ein Schwerpunkt im Portfolio, Auswirkungen des Brexit sowie Probleme bei den Lieferketten und der Preisgestaltung. Die Zahlen für die laufende Saison gäben aber Grund für Optimismus.

B2B-Plattform abseits des Mainstreams: Faire wagt den Sprung nach Europa
Das nordamerikanische Unicorn Faire will kleinen und mittelgroßen Marken eine Alternative zu Amazon bieten. Mehr als 170.000 Einzelhändler und rund 15.000 Marken verbindet die Plattform in Nordamerika bereits - und will jetzt nach Europa expandieren. Etailment fasst erste Eindrücke und Erfahrungen deutscher Anbieter zusammen.

Klarna übernimmt Pricerunner
Klarna war mal wieder auf der Suche nach neuen Partnern fündig und hat das Preisvergleichsportal Pricerunner übernommen, das in Skandinavien und Großbritannien vertreten ist. Die Leistungen von Pricerunner werden nach Unternehmensangaben in die App von Klarna integriert. Zu diesen neuen Funktionen, die weltweit angeboten werden sollten, gehörten unter anderem Produktbewertungen, die Suche nach Produkten und Preisvergleiche. So könne das nahtlose Einkaufen ergänzt werden, heißt es von Seiten Klarnas. Den Partnern aus dem Handel verspricht Klarna bessere Einblicke in das Kaufverhalten der Kunden und optimierte Marketingmöglichkeiten. Der Zahlungsdienstleiter wolle damit zeigen, dass er kein Marktplatz sei. Er biete seinen Handelspartnern eine Alternative gegen die großen Internetkonzerne.


///// TRENDS & TECH

Weihnachtseinkäufe überwiegend in Geschäften
In diesem Jahr sind beim Weihnachtseinkauf nicht nur die Suche nach den passenden Geschenken, sondern der Kontakt zum Personal und anderen Menschen ein entscheidendes Kriterium. Dies ist die Schlussfolgerung einer Studie, die Yahoo in Deutschland und sechs weiteren Ländern in Europa vorgenommen hat. So wollten78 Prozent der Verbraucher in Deutschland die Mehrzahl der Geschenke in einem Geschäft einkaufen, für 70 Prozent stünden lokale Produkte an der Spitze. 28 Prozent wollten die Geschenke überwiegend online kaufen. Auffallend sei, dass in der Gruppe der 16- bis 34-Jährigen rund 38 Prozent lieber mit Erlebnisgeschenken Freude machen wollten. In dieser Altersgruppe spielten für 42 Prozent Online-Artikel und Reviews die größte Rolle bei der Kaufentscheidung. Nur wenige Veränderungen werde es bei der Höhe der Ausgaben für die Geschenke geben, 78 Prozent planten auf einem ähnlichen Niveau wie 2020, damals habe der Durchschnittswert bei 249 Euro gelegen.

Leichte Verbesserung im HDE-Konsumbarometer
Der dreimonatige Abwärtstrend des HDE-Konsumbarometers ist unterbrochen. Im November gebe es einen leichten Anstieg, das Niveau von 2020 sei erreicht, teilt der Handelsverband Deutschland (HDE) mit. Die Stimmung für die nächsten Monate sei wieder optimistischer als in der jüngeren Vergangenheit. Die Anschaffungsneigung gehe im Vorfeld des Weihnachtsgeschäfts nach oben, aber auch die Sparneigung nehme minimal zu. Die nur geringe Verbesserung der Verbraucherstimmung liegt nach Einschätzung des Verbands an "der erneuten Verschlechterung der Erwartungen zur konjunkturellen Entwicklung". Eine Rolle spiele auch der Anstieg des Inflationsrate, insgesamt sei die Stimmung aber einem höheren Niveau als vor zwölf Monaten. Die geringe Verbesserung zeige aber an, dass vor Weihnachten nicht mit einer deutlichen Veränderung im privaten Konsumverhalten zu rechnen sei.

Immobiliensuche vorwiegend online
Das Internet ist bei der Immobiliensuche das wichtigste Medium. Nach einer Untersuchung von Bitkom haben sich 70 Prozent in der Vergangenheit im Netz nach Wohnungen oder Häusern umgesehen, für 52 Prozent sind große Portale die erste Anlaufstelle. 24 Prozent forschen private Kleinanzeigen durch, 16 Prozent nutzen spezialisierte Plattformen. Doch auch soziale Medien haben sich mit elf Prozent einen Anteil sichern können. Die konventionellen Wege für die Wohnungssuche haben aber weiterhin ihre Kunden, denn 41 Prozent wenden sich an einen Makler, 28 Prozent suchen in den Zeitungsanzeigen nach der passenden Wohnung oder dem passenden Haus. Die Digitalisierung im Immobilienmarkt wird nach Einschätzung von Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder aber immer wichtiger. Die Objekte könnten über Online-Anzeigen effizient vermarktet werden und es bestehe die Möglichkeit, die Interessenten gezielt anzusprechen.

///// NACHHALTIGKEIT

Die Nachhaltigkeitskooperation Leaf erreicht eine Milliarde US-Dollar
Nach eigenen Angaben hat die Kooperation Leaf (Lowering Emissions by Accelerating Forest Finance) für weltweite Wiederaufforstungsinitiativen, die Amazon mit anderen Unternehmen im April gegründet hatte, die Grenze von einer Milliarde US-Dollar erreicht. Die Finanzmittel sollten Länder, die ersten seien Costa Rica, Ecuador, Ghana, Nepal und Vietnam, zur Verfügung gestellt werden, die tropische und subtropische Wälder schützen wollen. Zu den möglichen Maßnahmen, die die Länder ergreifen könnten, gehörten die Einrichtung neuer Schutzgebiete, eine Verschärfung der Schutzbestimmungen oder eine Unterstützung der in den Regionen lebenden Menschen beim Aufbau von Alternativen für den Holzhandel. Wenn sich die Maßnahmen nach einem gewissen Zeitraum als erfolgreich zeigten, erhielten die Länder die jährliche Auszahlungen aus dem Fonds.