Liebe Leserin, lieber Leser, die klassischen Gesetze des Marketings gelten auch in der digitalen Welt. Das gilt beispielsweise für Preisaktionen. Als Amazon nach der Übernahme von Whole Foods serienweise Preissenkungen ankündigte, stieg der Zulauf in den Filialen um 25 Prozent. Gottlob kann man Lebensmittel nicht mieten. Das ist bei TVs und Kameras anders. Die werden nämlich zusehends mietweise an den Mann und die Frau gebracht. Online wie offline. Weil dem Kunden der Besitz nicht mehr so wichtig ist und er auch da auf den Preis schaut. 

Media-Markt bringt Verleihservice in den Laden:

Der Verleihservice von Media-Markt, bislang ein Service für Online-Kunden, kommt nun auch auf die Fläche. Der Elektronikhändler will den Verleihservice für Fernseher, Smartphones oder Kameras an mehreren Standorten im Großraum Berlin testen. Die Handelskette kooperiert bei dem Test mit dem Start-up Grover. "Mieten statt kaufen" wird im Handel derzeit immer beliebter.

Preisabsprachen durch Algorithmen unter der Lupe:

Um der Gefahr von automatisierten Preisabsprachen durch Algorithmen zu begegnen, möchte Kartellamtschef Andreas Mundt die Algorithmen der Händler besser kontrollieren. Wie das aussehen soll? Unklar. Mundt mahnt im "Handelsblatt" aber an, dass es schon eine Wettbewerbsbeeinträchtigung geben könnte, wenn Algorithmen dafür sorgten, dass die Produkte automatisch so viel kosten wie beim Wettbewerber: "Dann hätten wir eine permanente Preisgleichheit durch technisch perfektioniertes Abschauen und Nachmachen". 

DocMorris will Automaten durchsetzen:

Der Arzneimittel-Versandhändler DocMorris will einen neuen Anlauf mit Apothekenautomaten unternehmen. Im Juni hatte ein Landgericht vorläufig den Betrieb eines Apothekenautomaten im Testbetrieb untersagt. Am Automaten berieten Mitarbeiter in den Niederlanden per Video und gaben die Arzneien auf Knopfdruck frei. Nun läuft eine Klage beim Verwaltungsgericht in Karlsruhe.

INTERNATIONAL

Neue Ikea-App für virtuelles Probewohnen:

Ikea launcht mit "Ikea Place" eine Augmented Reality-App, die die virtuelle Wohnungseinrichtung kinderleicht machen soll und einen exakten Anblick der Möbel im Raum bietet. Die App setzt auf der neuen ARkit-Technologie von Apple für iOS 11 auf und ermöglicht das virtuelle Probewohnen derzeit mit rund 2000 Artikeln (Demo-Video).

Givenchy startet Online-Shop:

Früher™ hieß es ja immer, Luxus im Web geht nicht. Das hat sich längst geändert. Jetzt verkauft auch das Luxus-Label Givenchy per Online-Shop an seine Kunden. Für die soll es zudem exklusive Angebote geben. Der Online-Shop launcht in Frankreich Ende September und Anfang 2018 dann in weiteren europäischen Ländern. 

TRENDS & FAKTEN

Alexa fährt bei SEAT mit:

Der Automobilhersteller SEAT integriert Amazon Alexa in seine Modelle. Das sagte der Hersteller am Rande der Automobilmesse IAA in Frankfurt. Mit Alexa sollen SEAT-Fahrer persönliche Termine verwalten, Lieder suchen, Echtzeit-Nachrichten abrufen, interessante Orte lokalisieren oder den nächsten Händler ausfindig machen.

Google-Cloud "über" Deutschland:

Nach Amazon und Microsoft bietet nun auch Google seine Cloud-Dienste aus Deutschland an. Verwaltet werden die Daten in der neuen "Cloud-Region" Frankfurt am Main. Das soll deutschen Händlern und Herstellern die Entscheidung erleichtern, ihre Daten in der Google-Cloud abzulegen

Instagram-Werbung wird kreativer:

Instagram erweitert seine Werbemöglichkeiten. Künftig können Werbungtreibende in Instagram Stories auch die von Facebook bekannte Canvas-Kampagnen schalten und weitere Kreativ-Tools nutzen.

Zahl des Tages:

Am Tag der Iphone-Präsentation bringt sich eBay mit einer selbst in Auftrag gegebenen repräsentativen Umfrage in Erinnerung. Danach nutzen 80 Prozent der deutschen Verbraucher eBay, wenn sie ihr Smartphone online verkaufen wollen.

Beliebtester Beitrag am Vortag:

Ein Handy-Displayschutz begeisterte gleich drei potentielle Investoren bei der TV-Show "Die Höhle der Löwen". Protected Pax verkauft sich jetzt wie geschnitten Brot - dank des medialen Marketings und dem Netzwerk des Investors