Liebe Leserin, lieber Leser, fehlende Zeit ist laut Bitkom für jeden zweiten Geschäftsführer ein Grund, nicht mit Start-ups zusammenzuarbeiten. Das ist alarmierend. Es fehlt damit auch an Zeit für Ideen und Innovationen. Ein weiterer Grund: Fehlende Kontakte. Motivation für uns, Ihnen weiter spannende Start-ups vorzustellen. Unser Tipp: Schreiben Sie den Gründern bei Interesse einfach eine Mail. So viel Zeit muss sein.

Media-Saturn holt den Holzhammer raus
Ceconomy (pdf) verordnet sich ein Effizienzprogramm als drastischen Sparkurs. Das Ziel: Die jährlichen Sach- und Personalkosten um bis zu 130 Millionen Euro reduzieren. Das kostet in diesem Jahr aber erst mal Geld: Rund 200 Millionen Euro. Inklusive Millionenschwere Abfindungen für einige Top-Manager. Helfen sollen beim Sparen eine schlankere Verwaltung und der Wegfall von mehreren hundert Stellen. Das Geschäft der Retail Media Group zur Vermarktung von Kundendaten wird schon mal beendet. Bei der Liveshopping-Plattform iBood und der Beteiligung von MediaMarktSaturn an der Re-Commerce Plattform Flip4New nimmt man noch für den passenden Sarg Maß.
Das Signal der heutigen Meldung, so überfällig es für den schwächelnden Media-Markt-Saturn-Konzern auch sein mag, ist indes fatal. Denn gleichzeitig fehlen konkrete Worte und klare Ziele für die Zukunft. Da holt jemand den Holzhammer heraus – und nirgends ist ein Nagel zu sehen.

Outfittery stagniert
Wie hoch die Verluste sind, ist in der heutigen Start-up Welt eine schöne Nebensache, wenn das Wachstum entsprechend gewaltig ist. Das ist Pflicht. Da kleidet es das Curated Shopping-Start-up Outfittery nicht sonderlich, wenn Exciting Commerce für 2017 den Umsatz bei 40 Millionen Euro stagnieren sieht, wenn auch bei schlanker geschnittenen Verlusten. 

Hermes testet Mikrohubs
Hermes testet am Hamburger Alstertal-Einkaufszentrum die Belieferung mit Lastenrädern und mobilen Mikrohubs. Das mobile Mikrohub, ein umgebauter Transporter samt Anhänger, verfügt über klappbare Regale, eine autarke Beleuchtung und ist hydraulisch bis annähernd zum Bodenniveau absenkbar. Es können einzelne, in Regalen sortierte, Pakete oder rollbare Container oder gar Lastenräder transportiert werden.

INTERNATIONAL



15 Millionen Pfund für Hundefutter-Start-up
Auch wenn der Aktienkurs von Zooplus seit einiger Zeit eher einem angenagten Knochen gleicht, bei Tierbedarf geht ja eigentlich noch so einiges. Vielleicht nur eben an anderen Fressnäpfen. Beispiel: Das Londoner Hundefutter Start-up Butternut Box. 15 Millionen Pfund hat das Start-up gerade in einer Finanzierungsrunde eingesammelt. Butternut Box bereitet Mahlzeiten für Hunde zu und liefert sie aus. Die Gerichte werden vor der Lieferung, nach Rasse, Gewicht, Geschlecht und Fitness des Hundes portioniert.

Alphabet - Gewinn bricht ein
1,5 Milliarden Euro Geldbuße hatte die EU-Kommission im März gegen Google verhängt. Grund: Missbrauch der Marktmacht bei Online-Werbung. Das hat Google-Mutter Alphabet schon ein wenig die Quartalsbilanz (pdf) vermiest. Der Gewinn des US-Technologieriesen brach um fast 29 Prozent auf 6,7 Milliarden Dollar ein. Den Umsatz steigerte Alphabet um 16,7 Prozent auf 36,34 Milliarden Dollar. Schwerer als die EU-Strafe wiegt aber, dass das Anzeigengeschäft an Schwung verliert und sich das Wachstum verlangsamt.

Airbnb plant IPO
Airbnb will sich auf einen Börsengang im Laufe des Jahres vorbereiten, sagte CEO Brian Cheskyer CNBC.

TRENDS & FAKTEN

Gericht gibt Influencerin Hummels grünes Licht
Das Landgericht München findet sinngemäß, dass die Postings von Influencerin Cathy Hummels, Frau des Ex-Fußballnationalspielers Mats, zwar auch werblich, ihre Fans aber nicht zu dumm seien, zu begreifen, dass sie mit ihrem Instagram-Profil auch kommerzielle Interessen verfolge. Schleichwerbung und unlauterer Wettbewerb sei also nicht erkennbar, wenn Beiträge im Dauerwerbekanal Instagram nicht als Werbung gekennzeichnet seien. Geklagt hatte der für Abmahnungen bekannte Verband Sozialer Wettbewerb. Eine endgültige Klärung der Rechtslage rund um Influencer ist das Urteil aber nicht. Da muss wohl der Bundesgerichtshof ran.

Spotify schafft 100-Millionen-Abo-Marke
Der führende Musikstreaming-Dienst Spotify bringt es inzwischen auf 100 Millionen zahlenden Abo-Kunden und einen Umsatz im ersten Quartal von 1,5 Mrd. Euro (plus 33 %). Die Verluste verringerten sich von 169 auf 142 Mio. Euro.

Zahl des Tages
Jede sechste Online-Bestellung in Deutschland ist 2018 zurück an den Händler gegangen. Wissenschaftler der Universität Bamberg haben 280 Millionen Pakete und 487 Millionen Artikel gezählt.

Start-up des Tages
Modeeinkauf kann frustrierend sein – die Auswahl ist riesig, doch was genau passt? Ein Großteil einer Bestellung endet deshalb in einer Retoure. Dresslife schafft Abhilfe. Das Programm generiert individuelle Produktempfehlungen, die zu Stil und Passform passen  – ähnlich einem persönlichen Stylisten und die Zufriedenheit bei Kunde und Unternehmer steigt.

Favorit der Leser am Vortag
Der Markt für Luxusgüter ändert sich: Luxus wird neu definiert, die Bedeutung als Statussymbol geht zurück. Gleichzeitig wächst die Zahl der Menschen, die sich Luxus gönnen und digitalaffin sind. Marken wie Gucci und Tiffany haben sich darauf eingestellt und zeigen, wie man digitale Maßnahmen im Luxussegment erfolgreich einsetzt.

Das „Morning Briefing“ ist der News-Espresso zum Frühstück. Teilen Sie das gerne mit Freunden und Kollegen. Danke vorab!  Hier geht es zum Abo. Unsere Newsletter liefern Nachrichten über die man spricht, Analysen und Hintergründe.