Jedes mal, wenn ich eine Media-Markt-Werbung sehe, muss ich an folgenden Satz denken: Erst kommt das Ende langsam, dann ganz plötzlich. Aus Gründen, die nicht zwingend mit dem Internet zu tun haben.

///// HANDEL NATIONAL
Media-Saturn ohne Führung
Erst der Gewinneinbruch von Media Markt und Saturn (Ceconomy). Nun der nächste Offenbarungseid. Gestern abend sah sich Ceconomy zu einer adhoc-Mitteilung genötigt. Grund: Der Aufsichtsrat berät am Donnerstag zu Vorstandsangelegenheiten. Es geht um den Rauswurf des Vorstandsvorsitzenden Jörn Werner. Das Manager-Magazin erwartet seinen Abgang. Ob das noch helfen wird? Werner war als Sanierer angetreten und leitete einen drastischen Sparkurs ein.

Zalando schreit nach Frauen
Schelte gab es reichlich in der Vergangenheit für die Frauen-Armut im Zalando-Management. Nun soll bis 2023 eine 40prozentige Frauenquote in den „oberen sechs Managementebenen“ erreicht werden. Dazu gehören ausdrücklich auch Vorstand und Aufsichtsrat von Zalando. Es könnte also auch dereinst eine Nachfolgerin im Gründertrio geben. Die haben ohnehin schon die durchschnittliche "Amtszeit" überschritten, bei der Gründer sonst das Unternehmen verlassen.  

///// INTERNATIONAL

Amazon nimmt Google Marktanteile im Werbemarkt ab
Amazon knabbert an Googles Marktanteil im Suchmaschinen-Marketing. Der US-Markt für Suchmaschinenanzeigen soll 2019 um fast 18% wachsen und 55,17 Milliarden Dollar erreichen. Google hat einen Marktanteil von 73,1%. eMarketer erwartet, dass Amazon im Vergleich zum letzten Jahr um fast 30% wächst und 2019 7,09 Milliarden Dollar erreicht und damit 12,9% des Marktanteils erreicht. Der Anteil von Amazon könnte bis 2021 auf 15,9% steigen, während der Kuchen für Google auf 70,5% schrumpft.

Walmart liefert in den Kühlschrank
Walmart stellt die Lebensmittel vorerst in drei US-Städten direkt in den Kühlschrank. Der Service namens InHome kostet derzeit 19,95 Dollar monatlich und setzt voraus, dass der Kunde ein intelligentes Türschloss-System installiert hat. Das kostet nochmals knapp 50 Dollar. 

Favorit der Leser
So war die gute, alte Handelszeit: Die Industrie stellte her, der Handel stellte es ins Regal - der Kunde kaufte, was er kaufen sollte. Heute kauft der Kunde das, was er will. Daher wird bald nur noch das produziert - und direkt an ihn verkauft.  Direct to consumer, nennt sich das. Klingt einfach , hat aber noch Tücken.

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