Was passiert eigentlich mit zurückgesendeten Waren? Diese Frage stellen sich Kunden nicht nur aus Gründen der Nachhaltigkeit immer häufiger. Berichte, dass die Produkte einfach vernichtet werden, sind immer wieder in den Nachrichtenkanälen zu finden. In der Reaktion eines neuen Berichts bieten einige Unternehmen, diese Retouren aufzukaufen und sie dann den Endkunden wieder anzubieten. Doch die Mühlen mahlen langsam. Auf das zweite Problemfeld, dass die Rücksendung der Waren nach Großbritannien durch den Brexit-Start schwieriger geworden ist, weist die FDP hin. Durch die nun meist anfallenden Zölle, entschließen sich viele Händler zur Vernichtung der Produkte. Auf dem Feld der Rücksendungen gibt es unterschiedliche Knackpunkte, doch diese sollten nun bearbeitet werden, ohne lange Wartezeit.

///// HANDEL NATIONAL
Modehaus.de startet einen digitalen Marktplatz
Mit fast 40 Modehändlern geht ein neuer virtueller Marktplatz unter der Ägide von Modehaus.de an den Start. Nach einem Bericht der Textilwirtschaft gehöre in Deutschland die Hälfte des neu gegründeten Tochterunternehmens den acht Partnern Robert Ley, Beutin AG, Klingenthal, Dodenhof, Schulze in Siegen, Eitzenhöfer in Herborn, Baltz in Bochum. Weitere 20 Prozent lägen bei der Modehaus.de Partnerbeteilungs GmbH & Co KG mit der Möglichkeit für maximal 200 Modehaus.de-Partner sich mit je 2.000 Euro als Kommanditisten zu beteiligen. Die restlichen 30 Prozent halte die Modehaus.de GmbH mit den Eigentümern Katag AG, Ole Grave und Holger Wellner. In Österreich setzt sich der Marktplatz aus sieben Gründungspartnern zusammen. Die Partner von Modehaus.de seien mit dem Start im vergangenen Jahr wegen zu wenigen Bestellungen über den eigenen Webshop nicht zufrieden, heißt es von Unternehmensseite. Aber es gebe Platz für mehrere Marktplätze. Dies könne nur im Verbund mit Partnern funktionieren. 

Elvinci.de wünscht den Weiterverkauf der Überstände von Amazon
Nach den Berichten in der Zeit und bei Panorama über die Vernichtung von Restposten und Rücksendungen bei Amazon fordern einige Restposten-Händler in Deutschland von dem Online-Konzern die Ware für den Weiterverkauf. Konstantinos Vasiadis, Geschäftsführer der Elvinci GmbH in Nürnberg, wendet sich an Amazon: "Wir würden Amazon seine Restposten und auch die Restposten der FBA-Händler gern abkaufen und so vor der Entsorgung bewahren." Sein Unternehmen habe Infrastruktur und Möglichkeiten dafür. Es sei bisher nicht möglich gewesen, einen Ansprechpartner bei dem Online-Riesen zu finden. Amazon wollte auf Anfrage von Etailment kein Statement zur Anfrage von Elvinci.de abgeben, verweist aber auf die für Restpostenhändler generell bestehende Möglichkeit, nicht verkaufte Ware über Liquidationsauktionen auf dieser Seite zu kaufen und für ihre Zwecke zu verwenden.

Die Deutsche Bahn startet digitale Entschädigung
Die Deutsche Bahn weitet ihren digitalen Vertrieb weiter aus und geht am 1. Juni mit der Möglichkeit der digitalen Entschädigung online. Nach Angaben des Verkehrsunternehmens buchten inzwischen rund 80 Prozent der Kunden ihre Fahrkarten online oder mobil, nun sollen auch die Entschädigungen für Fahrkarten papierlos beantragt werden können. Dies gilt bei Verspätungen für auf einem digitalen Weg gekaufte Tickets. Nach Angaben der Deutschen Bahn soll der Vorgang in fünf Minuten abgeschlossen werden können, die Fahrkartendaten seien voreingestellt.

Picnic vor dem bundesweiten Start
Die Verknüpfung zwischen Edeka und Picnic wird enger. Der Online-Lieferdienst steigt nun schrittweise in den bundesweiten Service für den Handelsriesen ein. Die Lebensmittelzeitung berichtet, dass die regionalen Edeka-Großhändler die Lieferpartner für Picnic werden sollen. Die ersten Auslieferungen soll es nach der Edeka-Region Rhein-Ruhr, in der Picinic bereits tätig ist, im Rhein-Main-Gebiet geben, danach stehe Edeka Südwest auf der Liste. Von der Seite von Picnic gebe es bislang nur wenige Reaktionen auf die Pläne. Auch Stellungnahmen zu den neuen Anteilsverhältnissen bei Picnic Deutschland und Picnic International habe es weder von Edeka noch von Picnic gegeben.


///// HANDEL INTERNATIONAL

Brexit: FDP will neue Regeln bei Rücksendungen
Die FDP fordert ein neues Regularium für Warenrücksendungen mit den Britischen Inseln. Grundlage für den Aufruf der Liberalen ist die veränderte Situation nach dem Start des Brexits, meldet die Wirtschaftswoche. Wenn Produkte zurückgeschickt würden, wären in der veränderten Situation auch Zollgebühren fällig. Die EU müsse hier gemeinsam mit dem Vereinigten Königreich schnell eine Sonderregelung treffen, wird der wirtschaftspolitische Sprecher der Bundestagsfraktion, Reinhard Houben, zitiert. In vielen Fällen sei für die Einzelhändler die Vernichtung der Ware günstiger. Mehrere Unternehmen hätten den Versand eingestellt. Eine Sonderregelung sei nicht geplant, heiße es von Seiten der Bundesregierung. Der Brexit sei "ein ökonomisches Desaster", so Houben weiter, die deutsche Wirtschaft ein Verlierer. Er fordere einen transatlantischen Wirtschaftsraum.

Gorillas wollen in New York starten
Keine zwei Wochen, nachdem Gorillas den Start in der Schweiz angekündigt hat, will der Lebensmittelschnelldienst seine Dienste auch in den USA anbieten. Nach einem Bericht von Business Insider ist der Start für den 30. Mai in Brooklyn geplant. Gorillas werde damit in New York direkter Konkurrent von Fridge No More. Das Start-up verspreche eine Lieferzeit von 15 Minuten. Bei Gorillas dagegen sollen die bestellten Lebensmittel in zehn Minuten ausgeliefert werden, unterwegs werde ein Team von angestellten Fahrradkurieren sein. Die Lieferung erfolge von verschiedenen Läden aus. Pro Lieferung falle eine Gebühr von 1,80 US-Dollar an, es gebe keine Mindestzahl bei den bestellten Produkten. Zum Portfolio gehörten zwischen 2.000 und 2.500 Produkte, auch von lokalen Anbietern. In den folgenden Wochen soll der Dienst auch in Queens und Manhattan angeboten werden. Bis zum Ende des Sommers sei der Start in weiteren US-amerikanischen Städten geplant.  


///// TRENDS & TECH

Karrieremesse "Women&Work" für Frauen dieses Jahr online
Am 29. Mai können sich Frauen auf der Online-Messe "Women&Work" über ihre Karrierechancen informieren. Dort werden knapp 70 Unternehmen mit virtuellen Messeständen vertreten sein, darunter Dax-Konzerne wie BASF, SAP und Deutsche Telekom. Die Gäste bewegen sich mit einem eigenen Avatar auf der Online-Plattform des technischen Dienstleisters Trember, die direkte Kommunikation erfolgt über Computer-Audio. In diesem Jahr steht die zehnte Auflage der Messe im Kalender, Anmeldungen sind noch bis zum 27. Mai möglich. 

Webinar zur digitalen Kommunikation mit Chatbots
Die digitale Kommunikation nimmt in der heutigen Wirtschaft und damit auch im Handel einen immer größeren Raum ein, der Stellenwert wächst. Verstärkt basiert diese Kommunikation auf Chatbots, immer öfter wird diese Technik von Software-Entwicklern angeboten. Das Institut für Prozessmanagement und Digitale Transformation (IPD) der FH Münster informiert am 15. Juni in einem Webinar über die Technologie der Chatbots und die passende Vorbereitung. Auf dem Programm stehen Fragen wie "Was können Chatbots wirklich leisten?" oder "Akzeptieren unsere Kunden die digitalen Assistenten?".

Wege aus der Krise
Dass der Online-Handel eine wichtige Stütze und zeitweise sogar Hauptabsatzkanal für stationäre Händler ist, hat die Corona-Krise manifestiert. In diesem Whitepaper von Channel Advisor bekommen Händler, die noch nicht online sind, wertvolle Tipps und Antworten auf die Frage, ob es sich für sie lohnt, auf einem Marktplatz vertreten zu sein.